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Distance: 0km

Ein herzliches Hallo nach Deutschland,

… vom anderen Ende der Welt. Es ist der zehnte Tag auf der Südinsel. Wir haben heute Nacht kurz vor Greymouth verbracht. Direkt am Strand. Nachts im Bett, bzw. eben in unserem Camper, hat man das Rauschen des Meeres hören können. Nur ab und an sprang der Kühlschrank an. Dann rauscht es laut. Insgesamt aber sehr entspannend.

Ein paar Kilometer hinter Greymouth liegt der
Moutukiekie Beach. Dieser wirklich wunderschöne Strand hier an der Westküste hat dunklen Sand bis hin zu großen Kieselsteinen. Den Großteil des Strandes kann man nur bei Ebbe sehen. Ansonsten steht das Wasser relativ hoch und vermutlich kann man den Strand dann gar nicht oder nur in sehr kleinen Teilen betreten. Wir hatten vorher nach den Gezeiten erkundigt und sind daher extra pünktlich aufgestanden. Denn den Tiefststand erreichte das Wasser heute gegen 09:30h. Die Ebbe legt spannende Steinstrukturen frei. Das restliche Wasser das nach Wellen zurück ins Meer läuft und das Wasser von ein paar Quellen und Flusseinläufen hat viele kleine Rinnsale in den Stein gefressen. Die Teile des Strandes aus Stein ist an vielen Stellen von Muscheln bewachsen. Möwen haben hier ihr Frühstück.

An dem Strand soll es auch eine Kolonie von Seesternen geben. Scheinbar sind wir nicht weit genug gelaufen. Die Seesterne haben wir nämlich nicht mehr gesehen.

An dem Strand spielt ein Vater mit seinen zwei Kindern. Der junge kleine Hund hört allerdings noch nicht so gut. Der Hund spielt lieber mit uns. Deswegen kommen wir mit Steve ins Gespräch. Er wohnt eigentlich in Christchurch. Aber seine Eltern haben hier ein Haus direkt am Strand. Daher kommen sie gerne her wenn es sich ergibt. Der Teil der Straße der vor uns liegt sei seine Lieblingsstrecke. Und in der Tat ist der nächste Teil der Straße direkt an der Küste absolut sehenswert.

Der tollste Abschnitt des Tages und einer der besten Teile der Insel bisher war der Pororari River Track. Direkt an der Straße fährt man über eine kleine Brücke. Daneben gibt es einen kleinen Parkplatz. Auf der anderen Straßenseite gibt es Werbung, man könne dort Kanus und Kajaks leihen. Das vorweggenommen: Das will ich das nächste mal unbedingt machen. Den an dieser Stelle strömt der Pororari Fluss ins Meer. Direkt neben dem Fluss läuft ein kleiner Pfad entlang den Fluss hinauf. Der Fluss verläuft zwischen zwei Bergen entlang. Nach ein paar hundert Metern vom Parkplatz entfernt wird der Wald immer dichter. Der Fluss neben dem Weg lässt sich erst nur hören. Nach 10 Minuten bekommt man einen immer spannenderen Blick auf den Fluss. Der Wald wird immer dichter. Mehr und mehr Pfarnbäume stehen am Weg. Immer höher werden die Bäume links und rechts vom Weg. Man läuft unter einem umgekippten Baum unterdurch. Jeder Millimeter ist bewachsen mit Moosen und kleinen Pfarnen. Genau so hab ich mir das vorgestellt. Die die Engländer die mit ihren Bassboxen und sehr schlechter unpassender Musik über den Fluss fahren trüben das Bild ein wenig. Zum Glück sind die nicht die schnellsten und später scheinen die Batterien aufzugeben.

Der nächste Halt auf der Strecke sind die Pancake Rocks. Die Kalksteinformationen haben hunderte horizontaler Rillen und sehen daher aus wie gestapelte Pancakes. Das sind eigentlich die Sedimente von Jahrmillionen die sich Schicht über Schicht gebildet haben. Durch Erdbeben und tektonische Verschiebung wurden diese Schichten über das Meer hinausgedrückt und so können wir heute die Pancakes sehen. Direkt neben dem Eingang zum Rundweg gibts natürlich ein Café das Pancakes verkauft. Aber für mich gabs kein zweites Frühstück heute :-/

Das Städtchen Westport ist unser nächster Halt. Eigentlich wollten wir eine Kleinigkeit und einen Kaffee. Wir halten genau vor dem Laden den auch der Reiseführer empfiehlt. Wenn man eine Kleinigkeit essen möchte müsse man gerade 20 Minuten einplanen. Damit wird es dann nur ein Kaffee. Und der ist dann nicht mal gut.

Wir verlassen die Küstenstraßen und fahren ins Landesinnere. Wir bewegen uns langsam in Richtung Nordspitze und Picton. Dort werden wir übermorgen die Fähre auf die Nordinsel nehmen.

Erstmal lassen wir uns ein wenig vom Buller Georg begleiten. Einem großen Fluss der sich hier weite Teile neben der Straße entlang durch die Berge schlängelt. Über den Buller Georg führt auch die längste Hängebrücke Neuseelands. 110m spannt die Brücke von der einen zur anderen Seite. Allerdings wollte ich keine 10 $NZ Eintritt bezahlen um selber einmal rüber zu laufen.

Der Kawatiri Historical Railway Walk ist ganz klar keine Empfehlung. Die Beschreibung eines alten Bahntunnels für den Bergbau klang eigentlich interessant. Was davon übrig geblieben ist, war allerdings nur eine alte kleine Eisenbahnbrücke und ein Tunnel. Ungefähr 100m geht es im Tunnel von 1923 einmal durch den Berg. Auf der anderen Seite wieder hinaus und einmal außem um den Berg herum. Das war dann auch schon der ganze Walk. Spannend wars wirklich nicht.

Weiter durch die Voralpen. Vielleicht etwas bewaldeter. Also vielleicht soetwas wie Kanada.

Unser Tag endet in Nelson. Die Stadt liegt am nördlichen Ende der Insel in der Tasman Bay. Der erste angesteuerte Campingplatz war schon voll. Auf dem nächsten Platz gab es noch ein paar freie Plätze. Wir hatten Glück.

Der Campingplatz ist nicht gerade klein. Über 500 Stellplätze gibt es. Es scheinen so ziemlich alle von neuseeländischen Urlaubern besetzt zu sein. Unsere direkten Nachbarn sind waren alle auf mehrere Wochen Profi-Camping eingestellt. Hier gab es alles. Von den 70 jährigen Campern, die bereits seid 40 Jahren hierher zu kommen scheinen, bis hin zum 25m Luxus-Camping-Truck. Die klassischen Touristen-Camper von Jucy und Co waren hier nicht wirklich zu finden. Auf dem Platz brauchten wir tatsächlich die Karte um unseren Stellplatz zu finden. Selbst dann mussten wir noch nachfragen wo genau wir hinmüssen.

Heute Abend gibt es keine Mahlzeit vom Gaskocher. Wir fahren nochmal in die Stadt. Es gibt PIZZA! Die ist zwar etwas schwach gewürzt, aber für die Größe nicht sehr teuer. Dazu ein leckeres Lemon-Lime-Bitters und eine schöne Aussicht von der Terrasse über die Einkaufstraße. Da ist zwar nichts los. Aber hier hat die Stadt ein kostenloses WLAN.

Wir recherchieren hier schonmal für morgen. Dann wollen wir in den Abel-Tasman National Park. Man kann zu Fuß einmal durch den Park gehen. Das dauert ca. 6-7 Tage. Solange haben wir leider nicht Zeit. Aber man kann sich mit dem Wassertaxi an einem Strand absetzen lassen und dann an einem anderen Strand wieder einsammeln lassen. Die Webseiten der verschiedenen Wassertaxi Anbieter sind allerdings nicht vielversprechend. Alle Touren scheinen schon ausgebucht zu sein. Wiederholt sich für uns etwas das Gletscher-Drama? Wir fragen später beim Empfang vom Campingplatz nach. Vielleicht haben die für uns Tipps. Man meinte nur wir sollen einfach hinfahren. Es gäbe immer einen Weg.

Tag 10 ist vorbei. D.h. wir haben die Hälfte unserer Zeit in der fetten Elke bereits hinter uns gebracht. Ein gemeiner Gedanke.

cheers.
Sebastian

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