gefahrene Kilometer heute: 149.06km
gefahrene Kilometer gesamt: 1810.51km

Der Wecker klingelt um fünf Minuten vor drei Uhr Nachts. Drauf hauen und stumm schalten. Wenig später klingelt das Telefon. Der Weckruf des Hotels. „Ja, wir kommen dann gleich zum Frühstück.“ Dann kann man sich ja nochmal kurz anrufen. Um 03:30Uhr kommt der Kontrollanruf – „Ja, wir sind gleich da.“ Dann schieben wir uns noch schnell ein Becher Tee und zwei Stücke von sowas wie Kuchen am nächtlichen Frühstücksbuffet rein. Dann werden wir auch schon in Richtung Parkplatz getrieben. Um 4:05Uhr geht es mit dem Wagen erstmal 20min in Richtung Batur, dem Vulkan den wir gleich besteigen wollen.

Auf einem kleinen Platz, an dem schon 3 andere Wagen stehen sammeln wir uns. Unser Guide und sein nicht ganz so fit aussehender Assistent wollen unsere Gruppe von 8 Personen den Vulkan rauf und wieder runter bringen. Eine Richtung dauert dabei ca. 1,5 Stunden. Um kurz nach 6 Uhr geht hier die Sonne auf. Da müssen wir auf den Berg sein.

Die ersten Meter gehen eigentlich noch ganz entspannt. Aber die Steigung nimmt immer mehr zu. Ich hätte mir noch festere Schuhe mitnehmen sollen. Aber es geht auch so. Der Aufstieg ist nicht ganz ohne Mühen. Um so länger wir laufen um so mehr Lichter sehen wir am Berg. Von allen Seiten aus besteigen die Leute den Berg für einen Sonnenaufgang. Der Batur ist einer der bekanntesten Vulkane auf Bali für solche Touren.

Jeder von uns läuft mit einer Taschenlampe den Berg hinauf. Auf den unteren Metern steht noch entsprechend viel Wald und man muss am ehesten Auf Wurzeln achten. Aber der Hälfte der des insgesamt 1700m Hohen Vulkans haben wir durch die Sträucher schon eine tolle Sicht auf die Umgebung. Noch sieht man nur die Beleuchtung der verschiedenen Dörfer in der Umgebung. Inzwischen ist der Aufstieg deutlich steiniger geworden und auch unser Guide ist ein wenig ins Schwitzen gekommen – nicht zu schweigen von seinem übergewichtigen Assistenten.

Wir überholen allerlei Gruppen. Und werden bei unserer nächsten Pause wieder überholt. Der ein oder andere Asiate scheint sich aber besonders schwer mit dem Aufstieg zu tun. Da wird sich auch schon mal am Wegesrand übergeben. Aber Aufgeben ist ja nicht.

Nach den vorhergesagten 1,5 Stunden haben wir den Aufstieg geschafft. Wir haben noch 15min bis die Sonne aufgeht. Auf dem Berg ist es aber schon entsprechend hell. Und vor allem ist es oben auf dem Vulkan sehr voll an Menschen. Wir laufen noch ein gutes Stück auf dem alten Kraterrand von der einen zur anderen Seite. Oben gibt es mehrere kleine Blechhütten in den es Getränke zu kaufen gibt. In unserer Tour ist ein kleines Frühstück auf dem Gipfel mit inklusive. Nach dem wunderschönen Sonnenaufgang geht es mit dem Guide einmal eine paar Meter weiter. Es steht aus dem Berg heißer Dampf. Hier werden unsere Bananen für das Bananenbrot gebacken – 100% Bio also! Und paar Eier und etwas Obst haben scheinbar schon andere auf den Berg geschafft.

Mit seinem Brot muss aber vorsichtig sein. Es hatten sich zwei Affen zu uns gesellt. Eine Wanderin, die nicht in unserer Gruppe war, hatte ihr Frühstück unfreiwillig an einen der Affen abgegeben. Der andere durchwühlte solange unseren Müll. Dafür posierten sie dann auch bereitwillig für ein paar Fotos.

Panorama

Die Aussicht ist natürlich der Wahnsinn. Das frühe Aufstehen hat sich also in jedem Fall gelohnt. Und viel mehr Spaß als das Raufklettern macht dann natürlich das Runterklettern. Das ging auch gefühlt viel schneller.

Anschließend wieder zurück ins Hotel. Wir werden abgeholt. Es geht weiter nach Pemuteran. Dieses kleiner Dorf/ Stadt/ Wasauchimmer liegt im Nordwesten von Bali. Lange kein Geheimtipp mehr, aber schon noch etwas Touristenärmer als anderswo.

Die Fahrt vom Batur Vulkan nach Pemuteran dauert gut 2,5 Stunden. Die eigentliche Entfernung beträgt gerade einmal 100km auf der Straße. Aber da es keine Autobahn oder eine gerade und gut ausgebaute Landstraße gibt dauert die Fahrt eben länger. Die Straßen führen durch die Berge rauf und runter links und rechts. Für Motorrad Touren wäre die Strecke wie geschaffen. Wenn auch teilweise eben viel Verkehr hier unterwegs ist. Links und rechts von der Straße gibt es wie überall immer Leben. Es gibt immer einen Laden der irgendwas anbietet. Aber richtig entspannen können wir auf der Fahrt nicht. Das ist mit Abstand der schlimmste Fahrer den wir hatten. Getreu dem Motto „Wer bremst hat Angst“ macht er sich immer auf dem Mittelstreifen einfach mit der Hupe Platz. Wir sind froh aus dem Wagen wieder heile auszusteigen. Dagegen konnte uns selbst der sonstige Verkehr in Indonesien nicht abstumpfen.

Auf der Fahrt kommen wir auch an großen Kaffeeplantagen vorbei. Hier kommt auch der Kopi Luwak Kaffee her. Der teuerste Kaffee der Welt. Die Katzenart der Fleckenmusangs frisst die reifen Kaffeebohnen und das was die Katze unverdaut ausscheidet – qualitätsselektiert und vorgesäuert -, das wird dann zum teueren Kaffee. Die Zucht und die Fütterung in Gefangenschaft funktionieren nicht. Daher kommt der Kaffee nur von Bali oder Sumatra.

In Pemuteran kommen unter im KuBuKu. Bisher die beste Unterbringung auf unserer Tour. Es gibt ein kleines Upgrade unseres Zimmers auf eine kleine Suite. Das Badezimmer ist ein nach oben offener Raum – also duschen unter Sternenhimmel. Alles ist sauber und modern eingerichtet und kein Stück baufällig. Der Inhaber – Gede – ist viel mehr ein Gastgeber. Er führt uns rum, erklärt uns das Zimmer und natürlich auch die ganzen extra Annehmlichkeiten, die es sonst noch so geben kann. Er kennt unseren Aktivitätenplan mit Schnorcheln und Wanderung und und und und … ein rundum hochprofessioneller Service. Unser Bett ist mit Blumen die unsere Namen formen geschmückt und in der ganzen Suite sind Blumen verteilt als hätten wir die Honeymoonsuite gebucht.

Wir nehmen seine Einladung an, den Abend auch dort zu essen. Das Waisenheim spielt Musik, außerdem werden balinesische Tänze vorgeführt. An dem Abend werden die Tische aus dem Restaurantbereich in die Mitte der Anlage umgestellt. Der komplette Innenbereich ist geschmückt. Man kennt unser Zimmer und unsere Namen und wir werden zu unserem Tisch begleitet. Der komplette Service ist sehr vornehm und diskret, gleichzeitig sehr aufmerksam. Gläser sind gekühlt und das Essen sehr gut. Für indonesische Verhältnisse lässt man sich den Service gut bezahlen, insgesamt ist ein solches Abendessen immer noch sehr günstig.

Dem Waisenkindern nimmt man einen Hinweis auf den handgemachten Schmuck der an der Seite erworben werden kann und eine Spende für das Heim bedeutet natürlich nicht übel. Die ganze Veranstaltung ist wirklich sehr nett gemacht. Auch hier gibt den Inhaber einen guten Gastgeber und besucht jeden Tisch und fragt nach dem Tag und den Befindlichkeiten. So lässt sich ein langer Tag mit frühem Aufstehen einer großartigen Aussicht, aber insgesamt zu wenig Schlaf gut zu Ende bringen.

cheers.
Sebastian

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