Fahrstrecke heute: 279mls ( 446km )
Fahrstrecke gesamt: 516mls ( 825km )
Hallo Freunde der leichten Unterhaltung.
Schöne Grüße aus dem wunderschönen Republic, Washington State, USA. Wir sind also inzwischen zurück aus Kanada. Eigentlich sehr schade. Denn nachdem Vancouver bereits eine richtig großartige Stadt war und ist, die es sich zu Besuchen auf jeden Fall lohnt, haben wir heute ein richtig gutes Händchen bei der Strecke bewiesen. Jedem der durch Kanada reist sei der Hwy 3 in Richtung Osten ans Herz gelegt.
Ich werde mir demnächst mal die „Aufnahmebedingungen“ von dem Verein ansehen müssen. Erst arbeite ich noch ein paar Jahre in Vancouver in einer chicen Cityvilla und dann werde ich in Frührente gehen und aufs Land ziehen. Eigentlich ist Kanada nicht viel anders als die USA ( mal abgesehen davon, das die Jungs hier vernünftige Maßeinheiten benutzen ). Denn auch hier kommt man in ein Diner und um dich herum ist alles voll von Rentnern. So geschehen in dem beschaulichen kanadischen Örtchen „Hope“, bei dem wir zum verspäteten Frühstück gehalten haben. Eigentlich ist dieser Ort scheinbar als reine Durchreisestation konzipiert worden. Denn neben den unzähligen Tankstellen besteht diese Gemeinde scheinbar nur aus Motels und eben diesem Diner – „Rolly’s“.
Wenn man aus Hope herausfährt kommt der freundliche Hinweis sich nochmals eines vollen Tankes zu vergewissern. Denn danach geht es auf dem Hwy 3 weiter durch einen Nationalpark. Und der ist nicht nur äußerst schön anzusehen, sondern macht auch mit dem Motorrad Spaß. Wobei ich schon sagen muss, dass meine RoadKing für meinen Geschmack einfach viel zu dick ist. Die fette Kuh liegt einfach nur schwer auf der Straße, aber nicht gerade spritzig in der Kurve. Bisher hats gereicht und wir gewöhnen uns noch aneinander. Dem verbauten Tempomaten konnte ich bisher noch nichts abgewinnen, mal sehen was wird wenn wir erstmal in der Wüste stundenlang geradeaus fahren werden.
Hatte ich in dem Zuge eigentlich schon erwähnt, dass ich nicht mehr sicher bin, ob die Kratzer auf meinem Tank schon da waren bevor ich meinen Tankrucksack auf der Maschine getestet habe, oder erst danach ?! Der Autor wäre über ein Stillschweigen dem Verleiher gegenüber dankbar.
Verlässt man den Nationalpark fährt man weiter durch eine attraktive Landschaft. Wobei sich die Vegetation über die nächsten 150km doch immer mehr verändert. Die sonst so dicht bewaldete Berge werden zunehmend karg und das Gras immer kleiner und auch brauner vor Trockenheit.
Das Tal am Hwy 3 wird allerdings gut bewässert, denn wir befinden uns inzwischen auf der Nationalen Weinstraße. Tatsächlich gibt es viele Weinhänge aber auch andere Früchte werde hier angebot und deren Erzeugnisse angeboten. So besteht der Ort Keremeos quasi vollständig aus Obstläden.
In der Nähe soll scheinbar auch ein neuer Nationalpark eingerichtet werden. Zumindest vertreten die Bürger wie bei uns mit Schildern am Straßenrand ihre Meinung. So finden sich viele kleine oder größere Varianten von „NO Nationalpark“ an der Straße. Ein anderes Schild in großer grüner Schrift mit einem einfachen „YES“ könnte auch diesem Thema zuzuordnen sein. Ganz wichtig ist aber, dass mein einfach etwas zu diesem Thema zu sagen hat – dachte sich wohl der Verfasser der dritten Variante „MAYBE Nationalpark“.
Ähnlich wie in den USA und auch bei der Ostsee-Tour ( ich weiß nicht mehr genau in welchem Land ), greift auch Kanada zu ganz einfachen Tricks um Vollbeschäftigung zu erreichen. Für eine Baustelle wurde die Fahrbahn auf einer Strecke von ca. 1,5 km auf eine Spur begrenzt. Da der Verkehr die verbleibende Spur nur abwechselnd nutzen kann würden man in Deutschland eine Ampelaufstellen. Hier werden dafür an jedes Ende der Baustelle den ganzen Tag zwei Personen hingestellt, die sich über Funk absprechen und dann ggf. eine „Stopp“ oder ein „Slow“ Schild in die Höhe halten. Das muss doch a) richtig in die Beine gehen sich den ganzen Tag dort hinzustellen ( was man bei dem Sonnenblumenkerne kauende Verkehrsposten daran erkennen konnte, dass die ganze Straße um ihn herum voller Kernschalen lag ) und b) kann das sicher kein erfüllender Beruf sein.
Das A-Team versteckt sich derzeit übrigens kurz hinter der US-Grenze auf kanadischer Seite. Zumindest steht hier ein Modell des A-Team Busses der vom Original nicht zu unterscheiden war.
An der Grenze angekommen erweist sich der Kanadische Ausreisebeamte als deutlich netter als der US Ausreisebeamte.
Halt haben wir nun in dem kleinen Ort „Republic“ ( was für ein toller Name für eine US Kleinstadt ) gemacht. Das Motel wird offenbar mit Liebe geführt. Im Büro sind nicht nur viele alte Bilder von dem Ort in schwarz/weiß aufgehängt und es stehen gemütliche Sofas bereit, es finden sich auch große gerahmte Familienfotos der Besitzer dort ausgestellt – es wird einfach jedes Klischee bedient.
Ein versucht gegen kurz nach acht nochmal etwas Essen zu gehen oder Etwas zu trinken zu bekommen, scheiterte leider daran das alle Geschäfte des Städtchens ( das man von einem Ende zum nächsten in 10 Minuten abgeschritten hat und auch nur aus dieser einen Straße zu bestehen scheint ) bereits um 18h schließen. Willkommen auf dem Land …
cheers.
Sebastian
p.s.: Liebe Amerikaner, wenn ihr schon ein offenes WLAN betreibt, dann verwendet doch bitte für den Router eine andere Zugangskombination als admin/admin. Sonst könnte man das zu leicht ausnutzen … ;)