Fahrstrecke heute: 400mls ( 640km )
Fahrstrecke gesamt: 2876mls ( 4601km )

Hallo Freunde der leichten Unterhaltung.

Einen wichtigen Nachtrag zu gestern gibts noch. Man merkt,dass man weiter in den Süden kommt und auch dichter an Texas. Wie erwähnt gibt es hier noch diese offenen Ranches, bei denen die Tiere „frei“ rumlaufen. Morgens beim Tanken steht neben uns einer dieser US Trucks. Im Anhänger drei gesattelte Pferde. Und die Jungs die da aussteigen: Original Texas Cowboyss. Komplett eingekleidet in Jeans. Mit Cowboyhut und natürlich mit Schlangenlederstiefeln und Sporen die beim Laufen über die Tankstelle auf dem Boden klimpern.

Der erste Anlaufpunkt des Tages nach unserer Abfahrt in Blanding war das sog. „Four Corners“. Das ist der einzige Punkt in den USA, an dem vier Bundesstaaten zusammentreffen. Und zwar Arizona, Colorado, New Mexico und Utah. Eigentlich hatten wir erwartet, dass dort einfach nur ein kleiner oder auch etwas größerer Stein im Boden steckt und den Eckpunkt markiert. Aber die haben da gleich eine mittelgroße Anlage hingesetzt und verlangen dafür sogar $3 Einlass. Als gutes Touris – „Jetzt sind wir schon mal hier“ – zahlt man den Misst natürlich gerne.

Wir haben damit jetzt 8 verschiedene US-Bundesstaaten auf der Habenseite für diese Tour (zwei sollten noch kommen)!

Im Inneren des tollen Four-Corners-Erlebnisparks erwartet dich dann besagter Stein im Boden und ein paar Bänke drum herum sowie die Flaggen der jeweiligen Bundesstaaten, flankiert von einer übergroßen US Flagge. Außerdem wir der ganze Platz von festen kleinen Verkaufsständen umringt. Dort bieten dann die in diese Gegend vertriebenen Ureinwohner Kunstgegenstände (Ketten, auch Töpferwaren und „I love Arizona“-T-Shirts ) zum Kauf an. Nach 15min und ein paar Fotos waren wir dann auch schon wieder weg.

Nächster Tagesordnungspunkt: Monument Vally, alias Malboro Country. Das ist das wo diese roten Felsen mitten in der Wüste stehen, ohne das da irgendetwas in der Nähe drumherum wäre. Was man allerdings auf dem Weg dort hin und auch ab dort weiter in den Süden von Arizona deutlich merkt ist der Anteil der dorthin umgesiedelten Ureinwohner. Hier im wesentlichen der Navajo-Stamm. Überall am Straßenrand finden sich kleine Holzverschläge in denen dort Navajo-Kunst angeboten wird. Also jede Menge Halsketten und kleine Töpferwaren. Häuser oder sonstige Arbeitsstätten sieht man ansonsten kaum. Erst wenn man wieder aus dem Monument Vally raus ist und in Richtung Grand Canyon fährt stehen die „Häuser“ bzw. eher Behausungen auch dichter an der Straße. Die „Indianer“ leben nämlich vor allem in echten Trailerparks oder Bretterbuden. Die besser gestellten ( mit mehr als einem Kunst-Verkaufsstand ) habe dann schon mal diese kleinen Fertighäuser. Aber alles immer Mitten im Nirgendwo. Um die Häuser herum ist nichts als karge Wüste. Ich weiß nicht ob da fließend Wasser verlegt ist.

Mal abgesehen davon ist das Monument Vally natürlich durchaus monumental. Ich hab mir noch nicht die geographische Entstehung ergoogelt, aber die Landschaft ist unvergleichlich beeindruckend ( siehe wieder Bilder ). @Klaus: Wir standen zwar vor dem „The View“, war aber mitten am Tag, deswegen sind wir weiter.

Vor und nach dem Monument Vally ist ja erstmal gar nichts. Ich weiß nicht ob das schon als Wüste zählt, aber zumindest eine sehr übersichtliche Tundra. Kaum ist man auf dem Weg dorthin aus dem letzten Dorf auf dem Highway, wer fährt da bereits vor dir: Der Holländer. Ich dachte ich werd nicht mehr. Egal wo man hinfährt – wer ist schon da: Der Holländer. Aber der hier hatte wenigstens schon ein großes Wohnmobil und kein Anhängewohnwagen.

Vor uns fuhr auch ein deutsches Wohnmobile. Allerdings hatte der keine gültige Plakette mehr drauf. Also endweder hat der die einfach abgemacht nachdem die das letzte Mal abgelaufen war um den US Behörden nicht aufzufallen oder der hatte nie eine, kann zufällig eine andere Sprache als Englisch sprechen und hat so eine gute Möglichkeit gefunden in den USA keine KFZ-Steuer zu bezahlen.

Die ersten Begegnungen mit den Indianer-Reservaten, ohne das das jetzt abfällig klingel soll, weil ja Ureinwohner Reservat politisch korrekt gewesen wäre, hatten wir jedoch bereits auf dem Weg von Blanding zum Four-Corners. Links und Rechts von der Straße stehen hier auch ohne Ranches Zäune und es wird hin und wieder mit Schildern auf die Navajo-Reservate hingewiesen. Ob das nun damit zu tun hat wissen wir nicht, aber gerade in diesen Bereichen um die Reservate lagen unglaublich viele leere Flaschen links und rechts von der Straße. Die Hinweisschilder auf Umweltverschutzung scheinen hier nicht zu ziehen und das Konzept von „Adopt a Highway“ bei dem irgendjemand sich dann um das Müllsammeln an der Straße kümmert scheint nicht sehr beliebt. Aber es glitzert sehr schön wenn man bei Sonne dort langfährt.

Und wir sind dort durch ein kleines Ölfördergebiet gefahren. Es stehen dort eine Menge von diesen kleinen selbstlaufenden Ölförderpumpen in der Gegend. Und scheinbar wurde da auch gerade an einer kleinen Raffiniere gebaut. Der Ami muss halt mit allen Mitteln den Ölpreis drücken – bei den Trucks und dem Umgang mit dem Thema kein Wunder.

Nach dem Monument Vally, weiterhin unendlicher Straße und jetzt schon echt warmen Temperaturen ( obwohl das eigentlich ein für uns sehr ungewohntes Wetter hier gerade ist: Nachts sehr kalt ~3°C, tagsüber in der Sonne richtig warm, aber im Schatten dann auch wieder schnell kalt ), kamen wir dann endlich im Einzugsgebiet des Grand Canyon an.

Letztendlich haben wir uns bei der Suche nach einem günstigen Motel ( wobei wir unsere Preisvorstellung die wir vor 3 Jahren an der Ostküste gemacht haben inzwischen auch schon über Board geworfen haben ) aber eine wenig in Angebot und Nachfrage geirrt. Da ist ja echt was los am Grand Canyon. Ganze Buskolonnen von Rentner werden da hin und hergeschaufelt. Das erste und einzige Motel vor dem Grand Canyon war uns Anfangs noch zu teuer ( später werden wir feststellen, dass das gar nicht sooo schlecht war ). Die freundliche Kassiererin an der Tankstelle wies uns dann auf Nachfrage auf Motels und Campingplätze im Grand Canyon National Park hin. Vielleicht eine kleine Hütte oder Camping oder einfach mal gucken war dann unsere Devise und wir fuhren dann die nächsten Meilen zum National Park. Der freundliche Mann an dem Kassenhäuschen wies freundlich darauf hin, dass im Park schon so ziemlich alles belegt sei ( garantiert Rentner – ich freu mich schon auf meine Rente ), aber am Südeingang gäbe es noch eine Menge Motels. Also ging es weiter. Inzwischen war es Dunkel wir sind also 30mls im Dunkel durch den Park gefahren. Am Südausgang angekommen und bei den Motels ( eine kleines Städchen, dass nur aus touristischen Geschäften Motels, Essensketten und Tanksstellen gewachsen war ) hieß es dort auch nur „In der Stadt ist alles belegt. Aber 30min weiter sollte es noch was geben.“. Also wieder in den Sattel und weiter durch die Nacht geritten. In unseren Karten gab es 30min weiter zwar nichts mehr, aber die Frau wird schon wissen was sie uns geraten hat. Da gab es dann tatsächlich eine weiter kleine Ansammlung ( 1 großes Motel, einen Flindtstone-Campingplatz und eine Tankstelle ). Motel Zimmer gefunden, kein WLAN, 80 Meilen gefahren, aber $15 gespart. Aber gut geschlafen …

cheers.
Sebastian

1 thought on “ USA by Bike (2012) – Tag 12: Four Corners, 8 Bundesstaaten ”

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