Hallo und Humppa nach Deutschland,
heute ging es auf nach Washington. Unser Quartier haben wir ca. 20 Meilen vor Washington in einem Motel bezogen und uns für drei Nächte hier niedergelassen. Heute morgen sind wir dann voller Tatendrang zur nächsten Bahnstation marschiert und wollten von der aus in die Stadt fahren. Schließlich hat der Computerinder von der Rezeption uns die öffentlichen Verkehrsmittel empfohlen. Die Bahn sollte auch direkt an der Unionstation, unweit von dem Regierungsviertel halten. Das tut die Bahn aber leider nur an Werktagen und nicht heute und morgen. Ganz toll. Also wieder zurückgehen und mit den Räder in die Stadt.
In der Stadt angekommen findet man dort aber nicht wirklich Plätze zum Abstellen eines Motorrades an allen Ecken wird man abgeschleppt. Es gibt ein paar Parkhäuser. An einem Platz haben wir nochmal freundlich verhandeln wollen, ob wir nicht nur einen Platz bezahlen müssen. Der gute Mann sagt aber nein. Beim Beraten was zu tun ist, stehen wir nur leider einem Bus im Wege. Schnell die Räder weggefahren, nur die Brille vergessen. Bis es auffällt ist der Bus aber schon über die heruntergefallene Brille gefahren. Nun fahre ich die letzten Tage halt mit etwas weniger Schärfe und hoffe, dass die Brillenversicherung auch sowas trägt.
Letztendlich haben wir in den sauren Apfel gebissen und $15 bezahlt. Beim Gehen sehen wir, dass es kaum zwei Blocks weiter auch Parkhäuser für $7 gibt ;-(. Wieder mal in die Touri-Falle getappt.
Dann erstmal rund um das Regierungsviertel getapert. Wenn es um repräsentative Bauten geht, dann nehmen die lieben Amis schon mal ganz gerne viel Geld in die Hand ( was sicher anderswo gut gebräucht würde, wenn man nur mal 5 min weiter fährt – auch in Washington ). Optisch natürlich alles die reinste Augenweide und auch architektonisch schon spannend.
Also vorbei am Capitol, dem Weißem Haus, dem Washington Monument, dem Lincoln Memorial, sowie den Vietnam, Korea und 2. Weltkriegs Memorial. Das tolle an Washington ist, dass die ganze Stadt von Anfang an als Hauptstadt geplant und angelegt wurde, sodass sich alle Gebäude zu einem resiegen Regierungskomplex zusammenfügen. Rund um diese wichtigsten Gebäude versammeln sich in verschiedenen Reihen alle weiteren Regierungsinstitutionen und Ämter ( wie z.B. Handelskammer, Justizministerium oder das FBI ).
Auf dem ganzen Platz schien heute viel los gewesen zu sein. Vor dem Capitol wurde eine Feier für die Helden des Irak-Krieges abgehalten. Im Centrum war noch ein größerer Markt mit Bücherständen, Flohmarkt und Karussells aufgebaut und am 2. Weltkriegsmemorial waren einige Veteranen unterwegs und haben Gruppenfotos gemacht. Es waren auch viele Rollstuhlfahrer dabei. Der Großteil trug ein T-Shirt mit einem Spruch der bewirkte, dass wir uns doch fehl am Platze fühlten und außnahmsweise mal nicht als Deutsche erkannt werden wollten (übersetzt): „Wenn du das hier lesen kannst, danke einem Lehrer. Wenn du das hier in englisch lesen kannst, danke einem Veteranen.“
Außer der Regierung wird in diesem Viertel auch das Wissen zusammengefasst. Wie das Nationalarchiv ( mit der Unabhängigkeitserklärung, der Congressbibliothek oder den Smithsonian Museen – den wichtigsten und größten Museen des Landes aller Kategorien. Alle Smithsonian Museen sind von Jedermann kostenlos zu besichtigen – wir haben nach dem Außenrundgang als erstes das Naturhistorische Museum ausgesucht. Die Museen sind schon ein wenig anders als in Deutschland. Das Wissen wird mehr in der Breite und weniger in der Tiefe präsentiert, aber dennoch sehr gehaltvoll und optisch und wissentlich sehr gut präsentiert ( mal abgesehen davon, dass die eine Hälfte der Tiere in Petrolium o.Ä. eingelegt ist und die andere Hälfte ausgestopft aber dann einfach hingelegt wird. Bei uns würde der ausgestopfte Vogel irgendwie auf einem Ast sitzen und uns lieb ansehen, hier liegen die Vögelzusammengebunden platt auf dem Schaukastenboden. Lediglich die ganz großen sind ansprechend drapiert ( z.B. Nashörner oder Löwen, etc. ).
Leider wurden wir schon um 17.30 Uhr herausgeworfen, weil das Museum schließt. D.h. morgen geht es in dem Museum weiter ( plus andere ).
Dann haben wir heute versucht zu Waschen. Leider haben die Waschmaschinen und einen Knopf für Bundwäsche für Weißwäsche und einen für Wolle. Nichts mit Temperatur o.Ä. Auch das Waschmittel aus dem nebenstehenden Automaten hier im Motel scheint nicht das tollste zu sein. Denn irgendwie roch die Wäsche nach dem ersten Waschgang nicht viel anders ( wie zwei Wochen alte, verschwitze Shirts die in einer Plastiktüte vor sich hingären ). Also zweite Runde, doppelte Dosies Waschmittel und mit Dufttuch danach in den Trockner ( auch nicht einstellbar mit mit fester Laufzeit – ein paar bedruckte T-Shirts werden es nicht mehr lange machen nach der Hitze ). Jetzt richen die Klamotten schon mal neutral.
Habe ich den Regen erwähnt ? Heute morgen war noch alles gut. Man hat schon fast wieder geschwitzt – auch wenn es schon herbstlicher wird. Gegen Mittag wurde auch die sicherheitshalber mitgenommene Jacke zu viel und musste im Rucksack untergebracht werden. Aber seit 14.00 Uhr fing der Regen an und hat bis jetzt ( 01.30 Uhr ) nicht mehr aufgehört. D.h. wird sind auch dementsprechend durchnäßt wieder im Motel angekommen. Man bekam aber noch aufmunternde Beleidsbekundungen aus vorbeifahrenden Autos zugeworfen :-)
Keep you updated,
Sebastian
1 thought on “ USA by Bike – Tag 15: Washington D.C. ”