Hallo nach Deutschland,

die letzte Nacht haben wir auf unserem Hausboot verbracht. Irgendwo an einer Uferkante. So ein Hausboot ist schon was schönes … Die Google Maps Karte betitelt den Flussabschnitt sogar mit „Pampa“ als Name des Flusses. Das ist doch auch mal Programm. Aber so will man das ja auch haben. Endlich mal ab von den ganzen Millionen von Menschen hier die ständig um einen herum laufen. Da ist ein wenig Pampa mal herzlich willkommen.

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Distance: 0km

Um 9 Uhr wird abgelegt. So die Ansage vom Kapitän. Unser Frühstück gibt es auf dem letzten Teilstück. Wir fahren zurück zum Ausgangspunkt unserer Bootsreise. Wir brauchen noch etwas mehr als eine Stunde von unserem Ankerplatz. Je dichter wir dem Tourende kommen um so mehr Hausboote reihen sich vor und hinter uns ein. Die Welle an Touristen reist zurück.

Das Frühstück kann leider mit dem Mittag und Abendessen nicht mithalten. Es gibt das kontinentale Standardfrühstück. Omelette, Toast und Orangenmarmelade. Aber die Aussicht ist natürlich unschlagbar. Da schmeckt dieses Frühstück deutlich besser als in schlechten indischen Hotels in denen es parallel auch noch nach Curry riecht. So eine Hausbootsfahrt ist schon was Schönes …

Links und Rechts der Wasserstraßen wird vor allem sehr viel Reis angebaut. Wir haben eine Menge Felder gesehen die gerade abgeerntet worden sind oder auf denen gerade gearbeitet wurde. Jetzt sehen wir auch wie die Leute und ihr Gerät da hin kommen. Denn neben uns legt gerade am Ufer ein Lastkahn an, auf dem sechs kleine Mähdrescher stehen und scheinbar darauf warten vom dem Kahn an Land fahren zu können. Wenn man direkt daran vorbei fährt, dann sehen die Geräte wirklich winzig aus. Die haben eine Schnittbreite von vielleicht 2m. Und alle haben einen Kettenantrieb. Bei dem vermutlich sehr matschigen Boden vielleicht auch die einzig sinnvolle Bauweise.

Abgeladen wird aber immer noch direkt in Säcke. Die landen dann wieder per Handarbeit auf dem nächsten Kahn. Von dort werden sie wieder per Handarbeit abgeladen und auf LKW umgeschichtet.

Dann endet unsere Bootsreise. Wie überall werden wir gebeten unser Feedback zu geben. Hier gibt es ein Schiffsgästebuch. Der letzte Eintrag ist schon ein paar Tage her. Eine 100%ige Auslastung gibt es hier bei Weitem nicht. Unsere Behausung legt an und wir werden bereits von unserem Fahrer erwartet. Er bringt uns jetzt noch einmal eine Stunde in den Norden zu unserer letzten Urlaubsstation in Indien. Einem kleineren Fischerdorf mit Strandhotel in der Nähe von Alleppey.

Gegen Mittag kommen wir dort an. Es ist eine scheinbar kleine Strandhotelanlage. Es gibt ein Haupthaus mit Restaurant und Empfangsbereich. Die Gäste kommen hier in kleinen Häusern unter. Jeder hat sein eigenes Haus. Es gibt vielleicht 10 Häuschen, die direkt oder maximal 50m vom Strand entfernt stehen. Wir haben leider keines direkt am Strand. Jetzt müssen wir den ganzen Weg am Haupthaus vorbei gehen. Welch grausamer Aufwand.

Und Haus besteht aus einem großen Wohn- und Schlafraum; geschlossen und gemauert. Vorne vor dem Haus gibt es eine kleine überdachte Veranda. Hinter dem Haus haben wir sogar noch einen eigenen Garten mit einer Mauer drum herum. Einen voll privaten Garten. Es gibt sogar einen kleinen Brunnen im Garten. Das Bad ist im Grunde mehr so eine Art Anbau. Die Luftfeuchtigkeit will man einfach nicht im Raum haben. Das Bad ist immer noch überdacht. Aber es ist kein komplett hermetisch geschlossener Raum. Das Dach liegt auf den Wänden auf und es gibt einen kleinen Spalt. Ebenso über der Tür und das Dach ist direkt das Palmendach.

Der Strand ist schon fast ein Privatstrand. Da hier maximal genau die Leute aus dem Hotel sind und sonst eigentlich niemand liegt hier so gar keiner am Strand. Der Indier ist froh wenn es mal nicht so war ist und er nicht in der Sonne stehen muss. Für ihn gibt es keinen Grund sind an den Strand zu legen.

Jetzt fängt dieses Nichts-Tun an. Das erste mal auf der Reise schnappe ich mir ein Buch, das ich eingepackt habe. Analoges Papier und so. Damit kann man schon mal ein paar Stunden verbringen. Einfach einmal ein Buch lesen und das vor unserem kleinen Häuschen im Schatten des Dachüberstandes. Ein paar Meter können wir das Meer immerhin hören. Es ist ein kleiner Sandhügel dazwischen, ansonsten könnten wir den Strand auch direkt sehen.

Bevor die Langeweile Einzug hält gehen wir nochmal bis zur Hauptstraße und diese noch ein wenig hinunter. Mal gucken was hier so an der Hauptstraße so los ist und welche Shoppingmöglichkeiten es so gibt.

Weil es keine Minibar gibt und wir nicht jede Cola einzeln im Restaurant bestellen wollen, gucke wir wenigstens nach ein wenig Wasser oder sonstigen Getränken fürs Zimmer. Aber auch für indische Verhältnisse sind die Straßenläden hier nicht sehr einladend. Man guckt immer noch einen Laden weiter. Vielleicht wird der nächste ja etwas einladender. Irgendwann gibt man auf und guckt nur noch dem saubersten Kühlschrank. Natürlich sind die Getränke auch hier wieder abgelaufen. Das sind wir ja inzwischen gewöhnt. Wenn der Mann hinter dem Tresen aber schon auf das Ablaufdatum schaut um dir den Preis zu nennen, dann ist es schon grenzwertig, Zum Glück sind die Flaschen dann auch nicht schlimmer als im letzten Hotel.

Wir essen im Hotel. Eine wirkliche Alternative haben wir auch gar nicht. Gegen 18 Uhr kommt jemand bei uns am Haus vorbei und nimmt die Bestellung auf. Es gibt eine Karte auf dem Zimmer. Wir bekommen dann einen Zeitslot genannt. Dann ist das Essen fertig und wir können im Restaurant, am Strand oder auf dem Zimmer essen.

Wir haben schon besser gegessen … aber auch schon deutlicher schlechter. Es gibt also keinen Grund sich zu beschweren. Und wenn man fast direkt am Strand essen kann, dann ist das auch schön sehr angenehm. Das Strandessen damals auf Gili Inseln war vielleicht aber schon ein gleiches bischen besser.

cheers.
Sebastian

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