Hallo nach Deutschland,

wir sind immer noch in unserem kleinen Strandhaus in der Nähe von Mararikulam. Und weil hier außer der absoluten Entspannung auch nicht viel angesagt gibt es auch wenig zu berichten.

Wir haben aber immerhin einen kleinen Ausflug unternommen. Unser Taxi-Fahrer hatte und als erstes empfohlen, dass das Hotel auch Fährräder verleiht. Also haben wir uns heute Fährräder geliehen. Auch wenn Die Rezeption so recht nicht auf die Frage vorbereitet gewesen zu sein schien. Einen Motorroller hätte man sofort haben können. Das hat man direkt da. Fährräder … lassen sie mich das klären, wir melden uns gleich bei Ihnen.

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Distance: 0km

Mit einem Motorroller bin hier dann aber doch noch etwas vorsichtig. Ich will kein Motorrollerfahren auf indischen Straßen trainieren. Da habe ich zu sehr Respekt vor der Fahrweise aller anderen Verkehrsteilnehmer.

Ich habe schon Fahrschulwagen gesehen. Ich gehe daher davon aus, dass es zumindest offiziell Führerscheine hier in Indien gibt. Ich weiß aber nicht ob sich da auch jeder dran hält. An Fahrregeln auf jeden Fall nicht.

Man klopfte dann tatsächlich ein paar Minuten später an die Tür. Und die Fahrräder standen schon bereit. Und so sind wir am Nachmittag dann noch eine kleine Runde mit dem Fahrrad durch die Gegend gefahren. Laut Reiseführer soll der Marari Beach ja ganz schön sein. Vielleicht gibt es dann noch ein kleines Café oder Restaurant daneben für eine Cola.

So wirklich erfolgreich war diese Vorstellung dann aber nicht. Es gab eine Straße direkt bis zum Strand. Vorne am Strand gab es dann noch ein paar Liegen und Sonnenschirme. Außerdem jede Menge selbstgezimmerte Hütten aus ein paar Brettern und blauer Plastikfolie als Dach. Alle mehr oder weniger gut besetzt. Und alle mit den üblichen Tüten Chips und ein paar Getränkeflaschen in der Auslage. Aber ohne dahinter dann noch einen Kühlschrank zu haben.

Außerdem lag hier am Strand dann doch wieder deutlich mehr Müll herum, als z.B. an dem Strandabschnitt direkt bei uns am Hotel. Hier liegt nämlich fast gar nichts am Strand, das da nicht hin gehört. Ich gehe davon aus, dass hier das Hotel morgens auch noch den Strand absammelt.

Jeden Morgen geht nämlich auch hier ein Trupp von Gärtnern durch die Anlage und hakt den kompletten Sand zwischen den einzelnen Häuschen. Dabei wird dann auch noch alles Laub eingesammelt, dass hier jeden Tag herunter fällt. Alle Wege werden nochmal gefegt und natürlich wird dann auch jede Hütte nochmal gereinigt und die Betten gemacht.

Grundsätzlich ist hier der „Kümmerfaktor“ wieder sehr hoch. Wenn man beim Frühstück noch einen kleinen Löffel braucht, schon aufstehen will um sich vom Buffett einen zu holen, steht schon ein Keller neben dir, der dass dann sehr gerne sofort für dich übernimmt.

Bloß keinen noch so kleinen Handschlag selber tun. Alles wird dir hier abgenommen. Das kann ja mal ganz schön sein, fühlt sich aber auch mal wieder komisch an. Ich hab noch keine Tipp-Box am Empfang gesehen. Und ich kann ja auch nicht jeden Kellern für jeden Handschlag hier immer einen 10er zuschieben. Man hat hier also nicht das Gefühl wie auf dem Rest der Reise, dass derjenige jetzt gleich mit großer Erwartung vor dir steht und ein Trinkgeld von dir haben will. Natürlich werden wir auch hier wieder Trinkgeld geben. Aber es ist nicht der ständige Begleiter für jede Tat.

Zurück zu unserem Strandausflug, der eben nicht so erfolgreich war. Es lagen schon noch die meisten weißen Menschen die ich seit längerem in diesem Land gesehen habe, hier auf diesen Liegen an diesem Strand. Aber da war unser direkter Hotel-Strand doch deutlich einladender. Also wieder auf das Fahrrad und zurück.

Insgesamt waren für mich die kleinen Gassen und die Häuser die nicht an der Hauptstraße standen auf der Tour die spannenderen Dinge. In Indien ist alles möglich. Hier stehen auch am Ende von 2km Schotterpiste noch ziemlich neue und überraschend gut ausgestattete und saubere große Häuser. Gleich daneben aber auch der Betonbau von vor 50 Jahren, der keine Renovierung seit dem erfahren hat und man mehr Draußen als Drinnen lebt. Direkt daneben steht dann wieder eine überraschend große Industriehalle, die man zuerst zwischen den Palmen gar nicht gesehen hat.

Und wieder daneben steht ein kleiner „Schrein“ mit einem lächelnden Jesus als Figur hinter Glass – wer den Film „Dogma“ kennt erinnert sich jetzt gerne an „Kumpel Jesus“. Ohnehin steht hier alle paar hundert Meter eine christliche Figur oder gleich eine ganze Kirche. Auch hier scheinen die Kirchen immer noch stark besucht und sicher auch stark bespendet zu sein.

Zurück an unserem Hotel geht es noch etwas an unseren gemütlicheren Strand. Der Strand ist wirklich viel schöner, sauberer und ruhiger als der vorhin besuchte Marari Beach.

Um 19 Uhr klopft es dann wieder an der Tür. Es wird die Bestellung fürs Essen entgegen genommen. Man darf es natürlich nicht laut sagen, aber ich nehme Pommes und frittiertes Huhn. Und es enttäuscht später nicht muss ich zugeben.

Es war ein guter Tag. Entspannend. Also mal so richtig Urlaub – so im Sinne von nichts tun und nichts vorhaben – ist auch mal was Feines.

cheers.
Sebastian

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