gefahrene Kilometer heute: 460km
gefahrene Kilometer gesamt: 1946km

Hallo und Humppa nach Deutschland !

Dieses Blau !! Heute sind wir in der Geisterstadt bei Lüderitz – Kolmannskuppe. Das Wetter ist herrlich und der Himmel erstrahlt in lupenreinem Königsblau. Bestes Wetter um die Festplatte mit Bildmaterial voll zu bekommen.

In Kolmannskuppe ließen sich die Diamentensucher, vorwiegend Deutsche, nieder und versuchten es sich bequem und komfortabel zu machen wie es die Wüste um die Zeit zuließ.

Dazu zählten nicht nur die gesundheutliche Qualitäten durch niedergelassene Ärzte und ein eigenes Krankenhaus. Auch eine Schwimmbad mit großartiger Aussicht über die Dünen und eine Kegelbahn und Theater gehörten dazu.

Seit den 1920er ist die Stadt verlassen. Die letzten Sicherheitsbeamten der ehemaligen Mienen wurden in den 1940er Jahren abgezogen. Ab dann begann die Wüste sich diese Geisterstadt wieder einzuverleiben. In den 1980er Jahren wurde begonnen die Stadt touristisch zu nutzen. Heute bedarf es einer Zutrittsgenehmigung für 200 N$, also ca. 12 Euro für einen ganzen Tag Besichtung auf eigene Faust, eine optionale Führung inbegriffen.

In Deutschland wäre eine solche Besichtigung nicht denkbar. Dort würde man nicht in solche halb einsturtzgefährdeten Gebäude hineingelassen werden.

Kaum aus dem Auto ausgestiegen, setzt das sanfte bisweilen sehr unangenehme Peeling ein. Der kräftige Wind sorgt für ziemlich viel Sandbewegung. Viel davon findet sich auch noch später in allen Kleidungsstücken, der Dusche und sicher auch noch die nächste Zeit im Auto wieder. Der scheiß Sand ist überall!

Es ist immer noch befremdlich hier überall deutsche Schilder zu lesen. Als Deutscher ist man es nicht gewohnt, dass es in anderen Ländern so ist wie in der Heimat. Auch in Lüderitz selber sind auch heute noch die meisten Straßenschilder klassische Deutsche Städte oder Begriffe. Über der Bibliothek prangt der Schriftzug „Lesehalle“. Auch in den meisten Läden wird deutsch gesprochen. Obwohl in Namibia die erste Amtssprache englisch ist, sprechen 30% der Bevölkerung Deutsch.

Unser Weg führt uns nun in Richtung unserer nächsten Lodge. Der Desert Homestead Lodge.

Auf dem Weg dahin werden Vorfreuden geschürt. Straßenschilder warnen for Zebras und Giraffen. Giraffen haben wir leider keine gesehen. Aber zumindest noch vier Zebras in sicherer Entfernung von der Straße erkannt.

Aber auch die übrige Landschaft bildet ein unglaubliches Farbenspiel. Vor dem tiefblauen Himmel wirken die teilweise dunkelroten Felsen oder an der nächsten Stelle auch gelben Steppen noch viel intensiver als die vergangenen Tage. Das Farbenspiel ist beeindruckend.

Auf dem Weg zur Lodge fahren wir heute fast 350km über Schotterpisten. Das Auto ist immer noch nicht besser geworden. Dafür aber langsam der Umgang mit dem Linksverkehr. Glücklicherweise ist ja aber nicht viel los was Straßenverkehr angeht. Und auch den Schotterpisten geht es eh mehr darum, die Bahn zu erwischen, in der man noch am wenigsten im Auto durchgeschüttelt wird … „Bitte Auto, fall nicht auseinander“.

Auf unserem Weg besuchen wir noch das Schloss Duwisib. Mitten in der Wüste hat sich da ein reicher Typ ( Hans Heinrich von Wolff ), wieder mal ein Deutscher, gedacht, er baut sich das jetzt ein kleines Schlösschen in die Wüste. So unentdlich groß ist es nicht gerade, aber für den Standort, weit ab vom nächsten Baumarkt, dann doch ganz anständig. Zu besichtigen gibt es dann letzten Endes doch nicht so viel. Speisesaal und Schlafzimmer sind schlecht wieder hergerichtet. Andere Zimmer werden inzwischen auch an Übernachtungsgäste vermietet. Die Räume sehen erstmal ganz süß aus. Allerdings nur mit Gemeinsschaftsdusche und WC auf dem Gang.

Abends erreichen wir nach noch mehr Kilometern unser Tagesziel, die Desert Homestead Lodge. Jedes Zimmer besteht aus einem kleinen Reetdach Häuschen, das seine eigene Terasse Richtung Sonnenuntergang hat. Gegessen wird auf der Terrasse im Haupthaus. Die Zimmer sind wirklich wahnsinnig toll! Uns fällt kein Grund mehr ein hier jemals wieder weg zu fahren.

Morgen sieht unsere unsere Tour die Weiterfahrt nach Swakopmund vor. Was alleine 4-5 Stunden Fahrt sind. Hinzu kommt noch der Besuch der Düne 45, des Deadvlei und dem Sesriem Canyon. Wir wollen spontan unsere Pläne verschieben und noch eine Nacht länger in dieser Ecke bleiben um mehr Zeit für die DÜnen zu haben. Leider sind die Lodges ausgebucht am nächsten Tag. Aber die Nachbar-Lodge, das Desert Homestead Outpost hat noch Zimmer frei. Wir lassen reservieren. Der Reiseführer verweist nur darauf, dass die Lodge im Juli 2015 eröffnet werden soll. Wir kommen also in eine brandneue Anlage. Mal sehen was uns erwartet.

Heute genießen wir erstmal das Essen auf der Terasse.

cheers.
Sebastian

1 thought on “ Namibia – Tag 7: Geisterstadt bei Lüderitz – Kolmannskuppe ”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert