gefahrene Kilometer heute: 365km
gefahrene Kilometer gesamt: 365km

Hallo und Humppa nach Deutschland !

Aktuell sitze ich gerade auf der Veranda unserer kleinen Häuschens der Bagatelle Ranche, 30km nördlich von Mariental. Direkt vor uns läuft eine kleiner Springbock vorbei. Sie guckt ob sie von uns etwas zu essen bekommt oder wenigstens gestreichelt wird. Die kleinen Hörner sind mit Isolierschlauch umgeben. Wahrscheinlich damit sie nicht aus versehen die Besucher piekst.

Gestartet waren wir heute morgen nach dem Frühstück im KalahariInn. Es gab etwas Toast. Schinken. Käse. Müsli … und Rührei mit Bacon und Würstchen. So lässt es sich wirklich in den Tag starten.

David fuhr uns anschließend wieder zum FLughafen. Dort wollten wir unsere Reiseunterlagen und Mietwagen abholen. Die einzelnen Lodges und den Mietwagen hatten wir über eine Reiseagentur zusammenstellen lassen. In dem Schreiben hieß es alles läge bei der Mietwagenstation bereit.

Dort angekommen kannte man uns nicht. Die Mietwagen- Verkäufer waren aber mehr als hilfsbereit. Nach einer Stunde hin und her telefonieren war klar, dass die Daten zur falschen Mietwagenstation geschickt worden waren. Scheinbar gibt es noch einen viel kleineren Flughafen in Windhoek selber. Dort gab es auch einen Mietwagen. Die Unterlagen, inkl der Hotelvoucher, ließen sich aber nicht mehr finden. Entgegen unserem Schreiben, stand auf dem Mietvertrag auch, dass der Mietwagen an ein Hotel geliefert werden sollte. Das hatten wir aber bereits in der ersten Woche ganz anders haben wollen. Einen Mietwagen haben wir bekommen. Einen Toyota irgendwas. In weiß. Alle Autos sind hier weiß. Gefühlte 200kg Blech und Pappe. Aber neu ist er. Gerade einmal 197km hatte der runter bevor wir den Wagen bekommen haben. Also beste Vorraussetzungen dafür, dass er noch ein paar Kilometer Schotterpiste übersteht … auch wenn ich fahre.

Während wir noch auf die Klärung der Mietwagen und Hoteldatenfrage warten helfen wir netterweise anderen gestrandeten Deutschen bei der Mietwagenübernahme mit Übersetzungsfähigkeit aus. Die gleiche Dame treffen wir später wieder. Sie übernachtet in der gleichen Range nur ein paar Häuser weiter.

Endlich geht die wilde Fahrt los. Es herrscht Linksverkehr. Mein erstes Mal. Der Scheibenwischer nutzt sich bei mir deutlich schneller ab als der BLinker, den ich eigentlich betätigen will. Aber irgendwann in den nächsten Tagen wird auch das hoffentlich reibungslos funktionieren.

Wir fahren am südlichen Wendekreis vorbei. Nachdem wir nach einem kurzen Fotostopp wieder auf die Straße fahren, fällt uns erst nach ca 5km erschrocken auf, dass wir die letzten 5km auf der, für Namibia, falschen Straßenseite verbracht haben. Kann ja mal passieren.

Besichtigungsstopp am Hardop Staudamm. 25qkm Wasser werden von ihm aufgestaut und bilden ein riesiges Becken für Fische und damit Wasservögel. Nachdem man den ganzen Tag immer an den Namensschildern von Flüssen vorbeifährt, aber alle Flussbetten aktuell ausgetrocknet sind, ist der Anblick von Wasser schon fast befremdlich.

Ohnehin gibt es auf der ganzen Fahrt sehr viel von Nichts. Abgesehen von sehr wenigen kargen Büschen und ein paar mickrigen Bäumchen.

Fahrerisch spannender sind dann die letzten 25km von der Hauptstraße zu unserer Range. 25km Schotterpiste. Da fahr auch ich freiwillig nur 80km. Ist ja zum Glück nicht mein Auto, dass da ein sanftes Peeling abbekommt. Der Schotter ist ja noch ganz brauchbar. Ab und an sorgen kleine streifen trockenen und feinen Sand und entsprechenden kleinen Rutschern wieder für einen festen Griff ums Lenkrad.

Nach einer gefühlt ewig langen Strecke Piste endlich das erlösende Schild „Bagatell Range“. Rechts reingefahren, am Security-Posten noch schnell die Einreise quittiert, ging es auf die angezeigten 3km zur Range … über eine Piste aus feinem Sand. Doof, dass ich mich freundlich an die angeschlagenen 30km/h gehalten haben. Wir kamen ca. 1km weit. Der freundliche Sicherheitsbeamte half dann noch beim Anschieben.

Das liegt nur an diesen 200kg Plastik-Auto. Jetzt nur noch im ersten Gang und mit Speed. Das geht super :)

Bei der Entgegennahme des Mietwagens wurden wir nochmal freundlich darauf hingewiesen, dass eine Außenreinigung nicht notwenidig ist vor der Abgabe. Lediglich vollgetank soll er sein. Und der Innenraum möge ordentlich hinterlassen werden, sonst würde die Reinigung in Rechnung gestellt. Klar, denke ich so bei mir. Wir als Nichtraucher und anständige Menschen sollten mit dieser Regelung kein Problem haben. Diese Meinung sollte sich nach 25km Schotterpiste und 3km Sandpfad grundlegend ändern. Es gibt kein Universum in dem es machbar wäre diesen Wagen, der nach dieser kurzen Zeit auch innen, wie auch immer, eine Sandschicht angefangen hat, im Innenraum ordentlich abzugeben, ohne die Karre unter Wasser zu setzen …

Angekommen. Geiles kleines Häuschen bekommen. Sehr geräumig und auch Afrikanisch, geschmackvoll. Leider ist es keins der Häuser auf dem Hügel geworden, mit eigenem Pool auf der Terrasse, in dem sich der Sonnenuntergang verfolgen lässt … beim nächsten Mal vielleicht.

Morgen früh um sieben Uhr geht es auf die Morgen- Sightseeing Tour. Elefanten schießen … wohl eher nicht.

cheers.
Sebastian

1 thought on “ Namibia – Tag 2: Bagatelle Ranche, Wüste, Springböcke ”

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