gefahrene Kilometer heute: 503km
gefahrene Kilometer gesamt: 4902km

Hallo und Humppa nach Deutschland !

Heute verlassen wir den Etosha leider wieder. Außer unseren beiden Löwinnen haben wir leider keine weiteren Raub- bzw. Großkatzen gesehen. Aber mit jeder Menger toller Elefanten-Fotos und insgesamt 5 Nashorn-Sichtungen sind wir nicht unzufrieden. Vielleicht ergibt sich morgen am Waterberg noch eine Gelegenheit.

Wir verlassen das Camp in Richtung Osten und nehmen auf dem Weg noch möglichst jedes Wasserloch mit. Immer in der Hoffnung noch neue Tiere zu sehen.

Inzwischen gehören auch Giraffen schon zu den Tieren, die dich nicht mehr vom Hocker reißen. Heute haben wir aber das Glück, dass ein Tier direkt neben der Straße am Fressen ist und sich dabei auch nicht von uns gestört fühlt. Wir halten knappe 3 Meter neben dem Langhals. Die Hand aus dem Fenster gestreckt und wir könnten sie fast streicheln. Das ist schon noch einmal ein besonderes Erlebnis.

An der nächsten Wasserstelle sitzt eine Hyäne mitten im Wasser und kühlt sich bei dem heißen Wetter ab. Die meisten anderen Tiere ließen sich deshalb vom Trinken abhalten und umkreisten das Wasserloch immer wieder. Selbst männliche Kudus, deren Geweih alleine so groß war wie die Hyäne, kamen nicht dichter an das Wasser.

Lediglich den kleinen Warzenschweinen war das scheinbar völlig gleich. Sie tranken von dem Wasser und suhlten sich noch etwas im Schlamm, bevor sie genüßlich ihren Hintern an dem nächsten Stein rieben.

Zwei letzte kleine Wasserlöcher steuern wir noch an im Etosha. Eine Gruppe von Kudus und eine Gruppe von Giraffen sind unsere letzten Tiere in diesem Nationalpark.

Am Ausgang wird das Auto vom Wachpersonal desinfiziert. Auch wir müssen aussteigen und über eine nasse Decke laufen. Scheinbar gibt es gerade irgendwelche tierische Krankheiten, die nicht weiter getragen werden sollen.

Unser nächste Ziel heißt Waterberg Plateau. Wir fahren jetzt das erste mal seit Tagen wieder asphaltierte Straßen. Was für ein Genuss beim Fahren.

Die B1 von Norden nach Süden ist heute sehr gut befahren. Das wird scheinbar auch von der Polizei ernst genommen. Innerhalb weniger Kilometer sehen wir zweimal eine Polizeistreife hinter einem Baum geparkt mit Laser-Geschwindigkeitsmessern den Verkehr kontrollierend. Im Urlaub pflege ich mich allerings so gut es geht an die Geschwindigkeit zu halten.

Bei der Übernahme des Mietwagens meinte der Mietwagen- Mietarbeiter: „Sollten Sie in eine Verkehrskontrolle geraten und eine Strafe zahlen müssen, dann fragen Sie immer nach der nächsten Polizeistation in der sie die Strafen bezahlen können. Sonst könnte es vorkommen, dass der Polizist ihr Geld in seiner Tasche vergisst.“

Hinter der nächsten Kurve steht die dritte Polizeistreife innerhalb von 75km zur Geschwindigkeitskontrolle. Wir werden rausgewunken. Direkt hinter dem Hügel stand ein Schild „80km/h“. Ich ging allerdings von den vorher gültigen 120km/h nicht voll in die Bremse. Laut Messung hatte ich am Schild immer noch eine Geschwindigkeit von 99km/h.

Im Gegensatz zu den USA waren diese beiden Polizisten sehr entspannt. „Bitte aussteigen. Haben Sie das Schild gesehen ?“ Ich dufte meinen Führerschein vorzeigen ( der Europäische Kartenführerschein war völlig in Ordnung. Ein internationaler Führerschein scheint gar nicht notwendig zu sein ). Der Beamte fängt an seinen Strafzettel zu schreiben. Er zeigt mir den Strafgeldkatalog. Bei 99km/h wird ein Bußgeld von umgerechnet 80 Euro fällig. Ich müsste zurück in die nächstgrößere Stadt fahren um dort das Bußgeld zu entrichten. Sie haben leider vor Ort kein Wechselgeld. Mich an die Warnung vom Mietwagen- Verleih erinnernd meinte ich, dass das ohne hin notwendig wäre, schließlich hätte ich gar nicht genug Geld dabei.

„Wie viel Geld haben Sie denn dabei ? Vielleicht können wie ihnen ja helfen ?“. Und da wars. Die freundlichen Beamten wollten ihre private Kasse etwas aufbessern. Der zweite Kollege guckte weiterhin freundlich in seine Laserpistole und hielt sich schön aus unserem Gespräch heraus.

400 Dollar ( ca 25€ ) hätte ich noch dabei, erwiderte ich. Erst verwies er nochmal auf seinen Bußgeld- Katalog. Die kleinste Summe die er finden konnte waren 500 Dollar. „Nein, das würde leider nicht passen. Hier das kleinste sind 500 Dollar.“ – Ich fagte nur freundlich wo in der nächsten Stadt genau den die Polizeistation wäre.

„Ok. Wir können dir auch für 400 Dollar helfen.“ Ich ging nochmal zum Auto und habe die 400 Dollar geholt. Ich wollte nicht direkt vor ihm in die Geldbörse greifen.

Ich gebe ihm 400 Dollar. Ich wünsche noch einen schönen Tag, bevor er mir nochmal freundlich sagt: „Wir haben dir freundlich geholfen. Das muss sonst keiner wissen.“ – „Natürlich nicht. Ich verstehe schon. Vielen Dank für Ihre Hilfe, noch einen schönen Tag!“ – So haben wir noch Kontakt mit den lokalen Sicherheitsorganen gehabt, die wir bisher nicht einmal gesehen haben.

Auf der restlichen Strecke stehe noch zwei weitere Verkehrskontrollen. Damit 5 auf einer Strecke von gut 150km.

Auf der Stecke zum Waterberg finden sich einmal mehr Warnschilder mit einem Hinweis auf Warzenschweine. Das erste Mal scheinen die Schilder einen Sinn zu haben. Nur wenige Meter dahinter tauchen tatsächlich die ersten Warzenschweine rechts und links von der Fahrbahn auf und grasen direkt neben den Autos. Und dann noch eine Gruppe. Und noch eine. Und dann auch die nächsten 50km immer wieder Gruppen von Warzenscheinen. Nun rufen auch diese Tiere keine besondere Reaktion mehr hervor. Eher: „Bleib weg von der Straße.“

Wir kommen im Waterberg Camp an. Auch dies hier ist ein geschützer Nationalpark. Wir entscheiden uns morgen früh um 6h noch eine Morgenfahrt mitzumachen. D.h. der Wecker wird um 5h klingeln.

cheers.
Sebastian

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