gefahrene Kilometer heute: 168km
gefahrene Kilometer gesamt: 1077km
Hallo und Humppa nach Deutschland !
… uns schon wieder hieß es früh aufstehen. Nur diese Mal noch früher als sonst. Um 5:45h klingelte der Wecker. Um 6:30h sollte die Sonnenaufgangstour starten. Das wollten wir dann zumindest einmal mitgemacht haben. Es empfing uns Franzis. Wir waren scheinbar die beiden einzigen die die Führung an dem Tag mitmachen wollten. Sehr exklusiv!
Wir wurden ca. 10min mit dem Auto raus in die Wüste gefahren. Um diese Zeit ist es noch echt kalt ( sogar für mich ). Pullover sind Pflicht, die Decken im offenen Auto waren schnell freiwillig genutzt.
Das Auto hält und wir werden einen kleinen Pfad den Berg hinaufgeführt. Hier sehen wir auch wieder die Beschildunger unseres Wanderpfades. An dieser Stelle hätten wir also irgendwann wieder raus kommen sollen. Weit entfernt waren wir zumindest nicht davon.
Es gibt hier ein kleines Loch im Felsen. Auf der anderen Seite ist eine Aussichtsplattform, eine kleiner Tresen und auch eine Grillstelle in den Fels eingelassen. Leider sehen wir auf dieser Seite nicht direkt die Sonne aufgehen, sonder nur die gegenüberliegende Felswand, die erst ihre Farbe ändert und dann immer mehr direkt von der Sonne beschienen wird. Wenn auch kein direkter Sonnenaufgang, den wir dann nochmal nachholen müssen, trotzdem ein grandioser Ausblick. Während wir den Ausblick genießen wird Tee oder Kaffee serviert. So kann man wirklich in den Tag starten. Die Müdigkeit kommt später …
Von diesem Punkt aus geht es zu Fuß wieder zurück zur Lodge. Franzis geben wir frei. Den Weg finden wir auch alleine. Es fallen uns keine Oryxe auf dem Weg an. Wir kommen pünktlich zum Frühstück unversehrt wieder an. So früh hatten wir es bisher noch nicht zum Frühstück geschafft.
Als weißer kommt man sich hier trotzdem immer noch wie ein ausbeutender Sklavenhalter vor. Auch hier sind die Inhaber scheinbar weiße. Genau wie in den Pensionen/ Lodges zuvor. Aber überall laufen jede Menge farbige Bedienste herum die einem die Koffer tragen oder das Geschirr abräumen. Auch wenn es absolut so nicht gemeint ist, bleibt ein komischer Nachgeschmack.
Ansonsten kann man gerade dem Canyon Village einen top Service bescheinigen. Nach der Ankunft sind wir nicht einmal mehr nach Namen oder Zimmernummer gefragt worden. Getränke oder gebuchte Touren wie die Morgentour kosten natürlich extra. Aber jeder weiß scheinbar zu welchem Zimmer wir gehören und muss nicht nachfragen.
Nach dem Frühstück geht es weiter zum Fishriver Canyon. Nach dem Grand Canyon in den USA der zweitgrößte Canyon der Welt. Mit dem Auto sind es ca. 30km zu fahren. Hier gibt es nur noch staubige Schotterpisten.
Leider sind Wanderungen durch den Canyon verboten. Hier gibt es ledigliche geführte Touren über fünf Tage den kompletten Canyon von 85km entlang. Wir müssen uns heute also mit drei Aussichtspunkten begnügen. Der Anblick ist schon sehr imposant. Wasser steht aktuell aber kaum im Canyon. Das Interesse auf die Schlucht im Fels zu starren verfliegt dann allerdings auch zeitig. Wir hatten uns mehr erhofft und nun noch viel mehr Zeit an dem Tag als geplant.
Im Reiseführer werden noch heiße Quellen beschrieben, die man sich ansehen kann. Es gibt sogar ein angeschlossener Bad. Dann machen wir genau das. Also zurück zur Lodge die ohnehin auf dem Weg liegt, Badesachen eingepackt und heiße Quellen angeguckt.
Ich fahre wirklich gerne Auto, wer mich kennt weiß das. Aber diese Piste hätte mir das echt abgewöhnen können. Schotterpisten sind wir inzwischen gewöhnt, aber diese 60km Piste war mehr ein Ritt auf einer schlecht ausbalancierten Rüttelplatte als eine Autofahrt. Die „Straße“ war fast auf der gesamten Strecke von einem kleinen Wellenmuster durchzogen, also kleine Fahrbahnschwellen, deren Ursprung ich nochmal googeln muss.
Normalerweise würde man ja sagen, einfach schneller fahren, dann kommen die Räder gar nicht mehr so tief nach unten und man fährt ruhiger. Dagegen sprach zum einen der an vielen stellen sehr weiche Sand, der das Auto ohnehin die ganze Zeit schwimmen lässt, aber zum anderen eben auch die Plastikkiste selber. Die hälfte der Zeit denkt man sich „Bitte fall nicht auseinander. Bitte nicht.“ Auf den Reifenwechsel, der eigentlich zum guten Ton einer Namibiareise gehört, könnte ich im Notfall auch verzichten.
Aber der Tour an sich nicht genug. Bei den heißen Quellen angekommen ist der erste Gedanke eher „Echt jetzte ?! Das soll alles sein ?“. Die heißen Quellen bestanden aus einem 6qm großen Bereich im Boden, in dem heißen Wasser durch ein paar Steine floss. Eine kleine Mauer drum, damit es einen etwas wichtigeren Charakter bekommt und das ist alles. Der „Do not Touch“-Hinweis hilft natürlich nicht. Ja, ist wirklich warm, aber da können die jetzt auch einen Tauchsieder und eine Wasserpumpe eingebaut haben.
Das angeschlossene Bad bestand aus einem etwas größeren Swimmingpool, der eher zu der Ferienanlage gehörte. Noch schnell ein paar Bilder von den Pavianen gemacht die in dem Bereich umherliefen und dann wieder zurück. Den Rest des Tages konnte man dann auch mal entspannen, aber die 70km waren nicht gut investiert …
cheers.
Sebastian