gefahrene Kilometer heute: 428km
gefahrene Kilometer gesamt: 3976km
Hallo und Humppa nach Deutschland !
Heute treten wir unsere Reise in den Ethosha Nationalpark an. Hier leben die ganzen großen Tiere uns lassen sich hoffentlich sehr schön von uns ablichten. Wir verlassen also unsere Lodge in Richtung Norden.
Aber erstmal fahren wir nochmals in die falsche Richtung. Eine Sehenswürdigkeit haben wir gestern ausgelassen und für heute aufgehoben. Den versteinerten Wald.
Ebenso wie bei Twyfelfontein zahlen wir 70 N$ ( 4,50€ ) pro Person Eintritt und bekommen dafür auch noch eine private Führung. Es führt uns Beverly über den knapp 1km langen Pfad durch die Würste. Sie führt ungefähr 8 mal pro Tag eine Gruppe hier durch. Aber dieses Jahr wäre weniger los als die Jahre zuvor. Vielleicht haben die Touristen Angst vor Ebola, meint sie.
Wie der Name schon sagt findet sich hier ein versteinerter Wald. Genauer gesagt, eben ein paar Stücke versteinerten Holzes, bzw. komplette, bis zu 31m lange Baumstämme. So langweilig sich das anhört, so spannend ist doch zu sehen, dass dort Steine liegen, die wirklich wie Holz aussehen, aber Steine sind. Nicht nur die Form und an den Sollbruchstellen sogar die Jahresringe der Bäume sind versteinert und gut zu erkennen auch die Farbe sieht so aus, als wenn es dunkles, rotes Holz hätte sein können.
Die Eiszeit vor 218 Millionen Jahren hat hier sogar Baumstämme angespühlt von Bäumen die hier nicht wachsen und auch nie wuchsen. Alles unter einem sauerstoffdichten Sarkophag abgedichtet und schon wird irgendwann Stein draus.
Auf dem Gelände sehen wir dann doch noch ein paar der Weltwitschia Pflanzen. Jener seltenen Wustenpflanzen die nur hier und an ein paar Stellen in Angola vorkommen. Die Pflanze wird im Schnitt 1000 Jahre alt. Es gäbe aber in der Nähe auch ein Exemplar, dass bereits 1500 Jahre alt sein soll. Sonderlich schön sieht sie ja nicht aus, aber die roten Käfer, die gerade auf ihr herumlaufen sind sehr fotogen.
Von dort fahren wir nun tatsächlich in Richtung Norden. Wir machen noch einen kleinen Abstecher von der Hauptstraße. Hier steht wieder eine spannende Felsformation, die sog. „Fingerklippe“ und die Ugab-Terrassen. Hier hätte es noch eine sehr tolle Lodge mit großartiger Aussicht gegeben.
Nächster Halt: Outjo. Der letzte Stop vor dem Ethosa. Aber auch hier wird nur nochmal der Wagen getankt. Wie so häufig kann hier das Benzin nur Bar bezahlt werden, auch wenn Einkäufe im Shop per Kartenzahlung möglich sind. So rinnt uns das Bargeld sehr schnell aus den Händen.
Für die letzte Etappe gibt es noch eine gekühlte Cola und ein Eis. Beim Bezahlen an der Kasse fällt der Kunde vor mir auf. Viel Geld scheint er nicht zu haben. Er feilscht mit der Verkäuferin um einzelne Zigaretten und einzelne Bonbons. Für 3 N$ ( 0,20€ ) gibt es 2 Zigaretten und 2 Lutschbonbons – Geschmacksrichtung unbekannt. Mit meinen zwei Flaschen Cola und zwei Magnum Eis, die ich ohne Probleme mit Bargeld bezahlen kann und es aus meiner Sicht immer noch unendlich günstig ist, komme ich mir etwas deplatziert vor. Ich hätte da mit meinem Kleingeld durchaus noch den ein oder anderen Lutschbonbon sponsoren sollen…
Wir kommen eine Stunde später im Ethosa an. Wir zahlen 30€ Eintritt für drei Tage. Innerhalb des Parks darf man nur in abgeschotteten Camps übernachten. Die Camps sind wirklich von hohen Zäunen umgeben und werden mit dem Sonnenuntergang abgeschlossen. Danach ist kein Reinkommen mehr.
Im Vergleich zu unseren sonstigen Unterkünften ist das hier eher der Touristen- Bettenbunker. Wir haben immer noch ein klimatisiertes Zimmer mit Bad für uns alleine, aber keine eigene Hütte sondern im Low-Budget Bereich der Anlage. Ok, es gibt immer noch den Camping-Bereich … und den Camping-Bereich mit Ausblick auf die Müllcontainer. Sogesehen kommen wir schon ziemlich gut unter.
Weil wir noch etwas Zeit haben, fahren wir das erste Wasserloch noch an dem Tag an. Wir sehen unsere ersten Schakale. Außerdem tummeln sich noch ein paar Strauße und natürlich jede Menge Springböcke an dem Wasserloch.
Auf dem Rückweg zum Wasserloch gibt es dann tatsächlich noch den ersten Elefanten der Tour zu sehen. Leider nur alleine und leider etwas weiter weg von der Straße, aber ein Elefant ist ein Elefant. Das gilt!
Das Auto darf im ganzen Park nicht verlassen werden. Und die Autos dürfen demnach natürlich nicht die vorgegebenen Straßen verlassen. Das macht die Erfindung des Teleobjektivs zu einer wesentlichen Vorraussetzung für diese Tour.
Das Essen im Camp ist leider nicht sonderlich gut, aber wir werden satt und sind für den nächsten Abend gewarnt. Hier werden wir zwei Nächte verbringen und haben morgen so den ganzen Tag für einen Safari- Ausflug um das Camp.
Das Camp hat beleuchtetes Wasserloch. Nach dem Essen gehen wir dort vorbei. Und tatsächlich sitzt in der Mitte des Wasserlochs ein Nashorn. Bis zum Hals im Wasser stehend kühlt es sich gerade ab. Die umstehenden Giraffen sind in der Hierarchie niedriger und halten sich daher sehr zurück. Sie konzentrieren sich ohnehin mehr auf ein Brüllen im Hintergrund. Wir wissen nicht was es ist. Es klingt zu voluminös für einen Löwen, aber die Griaffen scheinen Respekt davor zu haben.
Als das Nashorn das Wasserloch verlässt ist das weil sich ein Elefant nähert. Er hat Vorrang und die anderen Tiere machen Platz. Es ist später lustig zu sehen wie sehr sich die Giraffen niederknien müssen, um mit den lange Hälsen ans Wasser zu gelangen.
Es ist beeindruckend wie ruhig eine Menschenmenge sein kann. In jedem Kinosaal wird deutlich mehr und weniger geniert geredet als beim Betrachten dieser Tiere. Obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass diese längst gegen diese Schaulustigen abgestumpft sind und sich davon nicht mehr stören lassen.
Dann ab zu Bett. Morgen geht es auf große Safari- Tour.
cheers.
Sebastian
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