gefahrene Kilometer heute: 100.1km
gefahrene Kilometer gesamt: 100.1km
Hallo und Hummpa nach Deutschland,
Tag 1. Wir sind in Island. Dem am dünnsten besiedelten Land Europas. Hier oben im Norden leben durchschnittlich 3,3 Personen auf einen Quadratkilometer. Gefühlt würde ich sagen sind es sogar weniger. Island kommt damit auf gute 350.000 Einwohner insgesamt. Das heißt auf St. Pauli sind an einem Samstag Abend mehr Leute unterwegs als hier auf einer kompletten Insel.
Wir sind geflogen. Auf der Straße treffen wir allerdings auch Autos mit Österreichischen und Schwedischen Auto-Kennzeichen. Es müssen also auch Fähren hier rüber fahren.
Der Flughafen war in seiner Größe überschaubar. Dennoch kamen mit uns die Flieger im Minutentakt herunter. Was auch zu etwas größeren Staus an der Gepäckausgabe und vor allem am Mietwagenschalter führte. Aber die Isländer ist bisher extrem gelassen und freundlich. Toll hier.
Wir hatten uns schon vorher für einen Suzuki Jimny entschieden. Nicht nur aber auch vor allem, weil es der günstigste der nicht günstigen Allrad Fahrzeuge ist. Aber inzwischen finden wir den richtig super. Für mehr als zwei Personen wäre das Auto definitiv nichts gewesen. Die umgeklappten Rücksitze bieten jetzt genug bequeme Ablagefläche für unser Reisegepäck. Wir haben die Karre schon richtig lieb. Sehr einfach aber eben auch voll süß.
Apropos nicht günstig … Im Flieger haben wir auf Essen verzichtet. Es hätte alles extra gekostet auf dem 3,5 Stunden Flug. Aber wenn das Essem im Flieger günstiger ist, als das Essen im Supermarkt, dann weißt du – „Ich bin in Island“. Naja Supermarkt. Es war der Supermarkt am Flughafen. Wir haben noch schnell zwei Flaschen Wasser, eine Flasche Cola und zwei kleine Baguettes als nachträgliches Mittagessen mitgenommen. Gezahlt haben wir allerdings Sage und Schreibe 30 EUR.
Unser Jimny ist beladen. Das Navi montiert. Das Smartphone mit Datenvolumen zur Echtzeit-Positionserfassung ( es scheint wunderbar zu funktionieren ) liegt in der Frontscheibe für besseren GPS Empfang. Es geht wirklich los.
Binnen Minuten bist du aus dem Flughafenbereich und den weniger Häusern drum herum raus gefahren und befindest dich schon auf einer kleinen, im Grunde komplett leeren Straße. Irgendwie ist die Landschaft ein bisschen wie in Afrika. Es ist karg. Es wächst im ersten Moment nur sehr wenig auf dem den vielen Felsen. Es ist flach. Und dann ist es natürlich wieder ganz anders als in Afrika. Denn ist trotzdem vor allem Schwarz und Grün. Entweder du siehst den nackten alten Lavafelsen oder du siehst den nackten Lavafelsen mit einer Schicht Moos oben drüber. Dann ist es grün.
Wir halten an der Brücke über zwei Kontinentalplatten. An dieser Stelle befindet sich Island an der Ecke zwischen der Eurasischen und Nordamerikanischen Kontinentalplatte. Diese beiden Platten driften auseinander … ob die die Brücke jedes Jahr verlängern ? Irgendwie hatte ich mir das etwas spektakulärer vorgestellt. Und vor allem mit tieferen Feldspalten. Aber wir fangen erstmal klein an.
Aufgrund der vorgeschrittenen Zeit – auch wenn man es am Tageslicht noch nicht wahrnimmmt – entscheiden wir uns gegen einen Abstecher zu der ersten heißen Quelle auf dieser Insel. Wir fahren unsere erste Unterkunft, einem Guesthouse.
Wir sind in der Häuseransammlung angekommen. Es müsste in der zweiten Querstraße sein. Wir sehen an einem etwas heruntergekommenen Haus den Schriftzug „Guesthouse“. Bitte Gott, lass es nicht unser Guesthouse sein. Sie wissen wie es ausging.
Was dem Haus außen an Optik fehlt macht es drinnen durch Charm wieder weg. Die Rezeption ist nicht besetzt. Stattdessen gibt es vor der Tür eine beschriebene Tafel: „Sebastian Room 202, Blue door.“ Andere Gäste hatten uns darauf aufmerksam gemacht. Man geht hier einfach in das Haus. Der Zimmerschlüssel steckt. Das Zimmer mit vier betten erinnert eher an ein Schullandheim. Ist aber sauber und gepflegt. Ok, das WC spühlt nicht. Aber wer braucht das schon. Der voreilige Toilettengang wird also erstmal mit Wasser aus der Dusche, umgefüllt im Mülleimer, in die Kanalisation überführt. Später bekomme ich dann den verklemmten Schwimmer wieder fit.
Jetzt noch auf eine schnelle Pizza in die Pizzeria vorne an der Ecke. 0,5l Cola kosten 4 EUR. Das sind ja noch fast normale Preise. Die große Pizza Margarita reicht zum Glück locker für zwei. Damit bleiben wir bei nur 18 EUR für die Pizza.
Ich sag mal der Anfang war schon mal ganz vielversprechend. Es gab schon optisch tolle Abschnitte zu sehen, auch wenn es meistens leider sehr bewölkt und teilweise der diesig bis regnerisch war. Aber das wird schon noch richtig gut werden …
cheers.
Sebastian