gefahrene Kilometer heute: 20.0km
gefahrene Kilometer gesamt: 3810.1km

Hallo und Hummpa nach Deutschland,

Tag 13. Heute haben wir den Tag Zeit Islands Hauptstadt in Ruhe zu erforschen. Die nördlichste Hauptstadt der Welt ist sehr überschaubar. Der Stadtkern beheimatet ca. 160.000 Einwohner. Mit Außenbezirken kommt die Stadt auf 250.000 Einwohner. Fast zwei Drittel der Gesamtbevölkerung.

Gestern war uns ein großes Gebäude aus Betontürmen und einer Glaskuppel aufgefallen. Das ist die zentrale Warmwasserversorgung der Stadt – (der/die/das) Perlan. in den Neunziger Jahren eröffnet versorgt es die ganze Stadt mit Warmwasser. Dafür wird wie hier an vielen Orten üblich die heißen Quellen und Geothermie genutzt. Was leider dazu führt, dass das Wasser wieder einen leicht schwefeligen Geruch hat. Aber wenn man schon so verschwenderisch mit Erdwärme umgehen kann, dann auch richtig. Denn im Winter beheizt man so sogar die Straßen und Gehwege der Stadt. Hier muss also keine Schnee schippen im Winter.

In unserem Guesthouse hatte man uns heute morgen doch glatt vergessen. Als wir in die Küche kamen, war der Tisch schon wieder abgedeckt. Eine Frechheit! Die Aushilfe die uns nicht gesehen hatte bisher, war etwas voreilig. Aber in Windeseile war der Tisch wieder für uns gedeckt. Und es war wirklich reichhaltig gedeckt. Und auch das erste Frühstück in Island, bei dem Nutella auf dem Tisch stand. Und das obwohl Nutella hier gute sieben Euro kostet. Wie schade, dass wir morgen so früh aufstehen müssen, dass wir nicht nochmal hier frühstücken werden.

Wir haben uns nach der besten Möglichkeit erkundigt von hier zum internationalen Flughafen zu gelangen, der nochmal 40min außerhalb der Stadt liegt. Und man hat uns gleich einen entsprechenden Shuttel bestellt. So werden wir morgen früh an der Straße abgeholt und zur großen Busstation gebracht.

Aber heute haben wir erst einmal ein paar Meter zu Fuß durch die Stadt zurückzulegen. Die Hallgrimskirkja, die größte Kirche des Landes und das zweitgrößte Gebäude. 45 Jahre hat es gedauert, bis der Bau der Kirche 1974 abgeschlossen war. Für sehr kleines Geld kann man mit dem Fahrstuhl in den oberen Bereich des Glockenturm fahren. Man bekommt einen tollen Überblick über die Stadt.

Direkt vor der Kirche steht eine Figur von Leif Eriksson, dem Isländer der um das Jahr 1000 Nordamerika entdeckt haben soll. Was uns die Isländer damit nicht alles eingebrockt haben …

Die Elbphilharmonie Island ist die Harpa. Nicht zu verwechseln mit der Schneckengattung ist die Harpa in Reykjavík das Konzerthaus und Heimat des Isländischen Sinfonieorchesters. 2011 wurde das Gebäude eröffnet und war ähnlich umstritten wie das große Hamburger Bauprojekt. Im Gegensatz zum deutschen Konzerthaus werden hier viele Veranstaltungen sogar kostenlos für Bürger angeboten. Es ist aber auch architektonisch eine Hingucker durch seine Fassaden Konstruktion aus Glaswaben. Im isländischen ist Harpa auch ein weiblicher Vorname, der im deutschen das Musikinstrument „Harfe“ meint.

Eigentlich wollten wir zum Mittag einen kleine Portion Fish & Chips haben, zumindest empfahl der Reiseführer einen kleinen Fischwagen. Wie sich erst nach einer halben Stunde Suche herausstellte, der Wagen verkauft eigentlich erst am Abend und auch nur am Wochenende, also mehr die Party-Gäste, also uns Tagestouristen. Aber auf dem Weg kamen wir auch zwei mal an einem HotDog Stand vorbei. Und HotDogs sollen sehr berühmt sein in Island. Das inoffizielle Nationalgericht, sagt man. Also haben wir uns angestellt. Inzwischen war die Schlange durchaus angewachsen und wir warteten gut 20min. Aber auch Bill Clinton soll hier schon mal einen HotDog gegessen haben. Da muss also was dran sein. In meiner Gier bestellte ich mir gleich zwei Stück. Das wurde mir keine Minute später zum Verhängnis. Der erste Bissen offenbarte, das Würstchen ist auch Schafsfleisch und nicht unbedingt aus jungen Lämmern. Schaf ist leider nicht so mein Geschmack, aber Essen wird nicht weggeworfen. Ich war froh, dass ich mir noch eine Cola dazu bestellt hatte …

Weiter im Stadtinneren findet sich eine Kuriosität an der man irgendwie zwangsläufig im Reiseführer hängen bleibt. Für umgerechnet 8 EUR Eintritt bekommt man den Eintritt in das weltweit einzige Penis-Museum gewährt, oder korrekt dem „The Icelandic Phallological Museum“. Ausgestellt sind „mehr als 200 Phallen und Phallusteile von fast allen Land- und Meeressäugern in Island. Im Museum sind 56 Exemplare von 17 Wal-Arten, 1 Exemplar von einem Bären, 38 Exemplare von 7 Robben- und Walross-Arten und 120 Exemplare von 21 Arten der Landsäugetiere zu sehen. Insgesamt sind 217 Exemplare von 47 Tierarten zu sehen. Seit 2011 befindet sich außerdem der Phallus eines Homo sapiens im Museum.“, wie es auf der Webseite heißt. Wer bekommt da nicht Lust sich das einmal anzusehen. Zugegeben klingt es im Nachhinein witziger als es in der Tat ist. Es ist eben doch eher eine medizinische Ausstellung von Phallen, eingelegt in Formaldehyd.

Die Highlights der Ausstellung sind die vollständige Abbildung der isländischen Handballnationalmannschaft. Der Pottwalpenis in der große einer kleinen Person. Die „erotische Abteilung“, dargestellt durch eine Holzkiste mit einer Decke drüber ist, beklebt mit dem Schild, die Decke bitte direkt wieder über den Kasten zu legen. Ausgestellt werden eher kleine unanständige Comics, o.ä. Und sehr spannend sind auch die Blicke von Personen die neu den Raum betreten. Das Spektrum reicht von ekelhaftem Entsetzen und auch von dem ein oder anderen Schmunzler, gerade von jungen Damen. Wer weiß schon warum …

Weil es ja schon zum Mittag keinen Fisch auf die Hand gab, wollten wir am Abend wenigstens noch einmal einheimischen Fisch essen gehen. Man empfiehlt einen kleinen Fischimbiss direkt am Hafen. Von außen ist er nur schwer als solcher zu identifizieren. Aber drinnen war der Laden bis unter die Decke voll mit Leuten. Man bestellt am Tresen entweder eine Fischsuppe, für die man bekannt wäre, oder einen Fisch aus der Auslage. Der Fisch wird dir dann fertig gegrillt und mit etwas Brot serviert. Und der Fisch schmeckt wirklich, als wenn er direkt auf den Teller gesprungen wäre. Die Holzbänke und das sitzen auf kleinen blauen Wassertonnen machen das Ambiente einer Hafenkneipe komplett.

cheers.
Sebastian

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