Standort: Osoite / Finnland
Tages KM: 512km
Gesamtkilometer: 2435km

Hallo und Hummpa nach Deutschland!

Heute morgen war Lars so gnädig und ließ mich ausschlafen. Blöderweise stand das Zelt in der Sonne und es wurde so warm in dem Teil, dass ich freiwillig aufgestanden bin ( und das ist schon mal eine Zeile wert ).

Während meines Zusammenpackens ( Lars war unterwegs und hat Fotos gemacht, während ich am ausschlafen war ), habe ich Steve kennen gelernt ( den finnischen Namen von Steve konnte ich mir wirklich nicht merken; da waren Buchstaben in dem Namen, die habe ich noch nie gehör ) – obwohl eigentlich müssten wir Steve in den nordischen Ländern wengisten Sven nennen. Ich habe als Sven kennen gelernt. Sven fährt Harley und übernachtete ein Zelt weiter. Sven will dieses Jahr noch auf ein Äxte-Werfen-Festival irgendwo in Finnland mit seinen Freunden – wie eine große Familie sei es da. Es wird auch getrunken, aber vor allem ist es dort wie bei einer Familie.

Später kam Sven dann nochmal vorbei und begrüßte uns aus Spaß nochmal mit einem freundlichen „Heil Hitler“ bevor er uns seinen Lieblingswein zeigte. Von dieser seltenen hausgemachten Sorte hat er nur noch wenige Flaschen und wollte die jetzt mit einem Freund leeren ( 10.00h Ortszeit ). Sven gehört zu den Harley-Fahrern die noch grüßen! Ansonsten gibts hier in Finnland sowieso wieder viel mehr Moppedfahrer und die grüßen auch noch alle ganz nett – toll.

Weiter gehts auf den Pferdchen. Ab in den Norden – der Sonne hinterher. Und tatsächlich ist heute der erste Tag an dem wir nicht einmal die Regenklamotten angehabt haben. Auch wenn wir es die letzten Tage nicht hätten tragen mussten, hatten wir heute bis zu 27°C. Fahrtwind war also dringend notwendig.

Hier gibt es viele Tankstellen die keinen Tankwart mehr haben, sondern nur noch über Kreditkarte oder Bargeldautomaten reagieren. Komischer Weise werden unsere Kreditkarten zurückgewiesen, auch wenn das entsprechende MasterCard Symbol auf dem Automaten zu sehen war. Also mit Scheinen füttern das Teil.

Zu Mittag waren wir dann in einem Ort mit Supermarkt und „Pizza & Kebap“ Laden gleich nebenan. Also gabs zu Mittag eine mittlere Pizza, die in Deutschland definitiv also große durchgegangen wäre. Der türkischstämmige Budenbesitzer Sven-Murat findet unsere Tour übrigens auch total klasse. Wenn seine Bude läuft ( es schien als wenn er den aktuellen Laden gerade am ausräumen war – und vielleicht irgendwo anders ein Lädchen eröffnen wollte ), dann wolle er mit dem Auto auch über die baltischen Staaten nach Deutschland und weiter in die Türkei. Aber auch Sven-Murat sprach tolles Englisch – wie jeder hier den wir getroffen haben und wenn es die Kassierin bei Lidl ( gibt hier auch, nur wir waren im S-Market ) ist – nur die Eltern von dem Campingplatzwart hier scheinen kein Englisch zu sprechen.

Eleche haben wir immer noch nicht gesehen, obwohl alle naslang vor ihnen gewart wird. Die scheinen gerade gewerkschaftsmäßig zu streiken, sind im Zoo oder machen ihre Steuererklärung.

Die finnischen Städte, sagen wir besser Orte, sind ja nicht so wie deutsche. Nicht nur das das hier halt kleiner ist, die Häuser sind auch viel weiter verteilt. Der Ortskern ist evtl. zusammenhängend gebaut ( also 10 Häuser, wie Rathaus, Dönerbude und Lidl ). Alle anderen Häuser stehen dann aber weiter verteilt und haben immer noch eine kleines Stück Wald zwischen dem Nachbarn. Aber tolle Häuser gibt es hier … oh wie schön ist Finnland. Nicht nur das alle quasi zwangsläufig an einem See stehen die sehen auch häufig noch toll aus.

Jetzt sind wir auf einem Campingplatz und haben eine klein Hütte bezogen. Weil es keine 2-Personen Hütte mehr gab, gabs ein Upgrade auf eine 4-Personen Hütte mit Kühlschrank. Lars hat uns Grillwürste in seiner Pfanne gezaubert und es gabe leckere Kekse aus dem Supermarkt zum Nachtisch ( so gut die sollte man importieren ).

Es gibt hier ein richtiges kleines Hüttendorf ( direkt am See ) und wie es sich gehört auch eine Sauna, von der aus man quasi direkt in den See springen kann. Klischee erfüllt.

Die berühmten finnischen Mücken haben uns nun auch endgültig eingeholt. Wenn man Fotos direkt am See macht hat man mindestens 5 auf dem Arm sitzen. Im Gegensatz zu unseren deutschen Mücken, die eher nachts im Verborgenen operieren, greift die gemeine finnische Mücke auch am Tage an. Das macht es deutlich leichter die Hütte binnen weniger Minuten mückenfrei zu bekommen. Einfach die Arme ausstrecken und draufhauen.

cheers,
Sebastian

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