Standort: Wolfschanze / Polen
Tages KM: 672km
Gesamtkilometer: 1002km

Hallo und Hummpa nach Deutschland,

das wichtigste vorweg: Natürlich schaffen Lars und ich es nicht ohne Pannen eine Tour durchzustehen. Blöd nur, dass es gleich am zweiten Tag sein musste. Nur dieses Mal war es auch meine Schuld. Auf Sand bremsen zeigt erstmal was das ABS kann – das Ergebnis: Kawasaki Versys Koffer gegen Touratech Alu Toplader: Kawa win ! Nun müssen wir noch ein wenig mit Klebeband und Kabelbindern arbeiten. Sonst aber alles unbeschädigt und unverletzt.

Aufstehen um 8.15h ist natürlich so gar nicht meine Zeit – nicht mal wenn ich zur Arbeit muss. Aber nun gut. Schnell noch duschen und Frühstücken, den Zimmernachbarn mit der Info aushelfen das Klitschko gewonnen hätte ging es los. Weil es gerade wieder zu Regnen anfing in den Regenklamotten. Den restlichen Tag hatten wir dann allerdings Glück und es blieb komplett trocken.

In Deutschland gestartet hatten wir schon die Befürchtungen wir schlimm die Straßen in Polen erst werden würden, wenn die dort im Osten schon sooo aussahen. Aber zum Glück zahlen wir mit unseren Steuern ja in der EU ein und in Polen werden da die tollsten Straßen von gebaut.

Gleich hinter der deutschen Grenze erwarten den Reisenden link und rechts von der Straße eine Arme von Verkäufern: was verkauft man direkt hinter der Grenze am Straßenrand am besten ? Richtig – Kettensägen! Alle 100m das gleiche.

Auf deutscher Seite würde das nicht gehen. Den hier stehen alle paar Kilometer Polizei oder Zoll die es ganz offensichtlich auf polnische Handelsreisende abgesehn haben. Vielleicht sollte man sicher lieber gegen die eingeborene Bevölkerung wenden: Sie lange blonde Haare und Lonsdale-Pulli, er eher keine Haare, Springerstiefel und Camouflage-Hose (gut das wir zum Führerbunker unterwegs sind).

In Polen angekommen scheinen sich alle Vorurteile zu bestätigen: kaputte Straßen, kaputte Gebäude, alles voll kaputt da.

Wenn man dann aber ein paar Kilometer weiter fährt werden zumndest schnell auch die Straßen besser ( überall stehen die „Wir bauen für Sie“ Schilder mit dem EU-Label ). Aber auch landschaftlich wird es schöner.

Am Straßenrand wurde tatsächlich vor „Wilden Bisons“ gewarnt und wir sehen echte Kraniche auf den Weiden grasen. Die Storchdichte ist hier auch um einiges höher als bei uns. Das eine Dorf schafft es auf vielleicht 500m² auf 6 besetzte Nester mit echtren Störchen! Und Dachse gibt es hier viele. Zumindest haben wir zwei platt gefahrene Exemplare am Straßenrand gesehen.

Richtig spannend ist auch der Fahrstil der Polen ( und vorbeischauenden Russen ) und ich dachte immer ich wäre schlimm unterwegs. Interessanterweise war jedes zehnte Auto ( ich habe da zwischendrin eine kleine Erhebung geführt ) ein deutsches. Also zumindest mit deutschen Kennzeichen und auch auf dem Weg wieder nach Deutschland ( was unfreiwillige Exporte aus Deutschland ausschließt ). Es waren sogar zwei Dithmarscher Kennzeichen dabei. Der eine dazugehörige PKW parkte allerdings rückwärts gegen einen Baum im Graben.

Das Navi kennt mal wieder alle Straßen. Auch irgendwelche Sandwege mitten durch den Wald. Meine glatte Straßenbereifung mochte das gar nicht, sodass das für mich fast mehr zum Schieben wurde.

Morgen schauen wir uns intensiver den Führerbunker an. Leider regnet jetzt wieder, daher sind wir im Hotel der Wolfschanze ( früher mal bestimmt für die Leibstandarte von Adolf ) untergekommen ( das Fräulein an der Kasse fand das nicht witzig, dass wir keine einheimische Währung bei uns hatten, Kreditkarte ging auch nicht. Lange fragende Gesichter führten dann aber doch zu Akzeptanz von Euro, was an den Tankstellen gar kein Problem ist ).

cheers.
Sebastian

1 thought on “ Einmal um die Ostsee – Tag 2: Führerbunker ”

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