Kilometer heute: 523,4 km
Kilometer gesamt: 1244,93 km
Hallo nach Deutschland,
wir haben es inzwischen bis kurz vor Timișoara geschafft und melden uns nun aus Rumänien. Damit haben wir inzwischen das siebste Land der Reise erreicht.
- Deutschland
- Österreich
- Italien
- Slowenien
- Kroatien
- Serbien
- Rumänien
Mit Serbien haben wir auch ein Nicht-EU Land, dass wir bisher auf keiner unseren Touren besucht haben. Das gab einen neuen Stempel im Reisepass. Ein leider sehr hässlichen.
Der Reihe nacht. Gestern haben wir unsere Route noch ein wenig anpassen müssen. Eigentlich wollten wir von Kroatien einmal der Länge nach durch Serbien fahren, direkt nach Bulgarien. Leider hat das Auswärte Amt die Einstufung von Serbien angepasst und zum Risikogebiet erklärt. Der Weg um Serbien herum hätte deutlich länger gedauert. Also haben wir die Stecke durch Serbien zumindest stark reduziert, sodass wir nicht mehr in Serbien übernachten müssen und an einem Stück durchfahren können.
Unser Frühstück gab es in einem Restaurant, dass irgendwie zur Unterkunft gehörte. Irgendwie gehörte der halbe Ort zu KTC. Dazu gehörten unser Hotel, ein Restaurant, ein Supermarkt direkt nebenan und auch ein Baumarkt ein paar Meter die Straße hinunter. Am anderen Ende der Stadt gab es noch eine KTC Mall.
Es gab Omlett und Brötchen zum Frühstück. Wir konnten uns sogar wieder auf Englisch verständlich machen.
Heute Morgen hatten wir noch einige Kilometer durch Kroatien zurückzulegen. Kroatien hier im Norden des Landes sieht ganz anders aus, als die Küstenlinie. Touristen verirren sich hier anscheinend nicht mehr hin. Ausländische Kennzeichen an den Autos gibt es hier in der Ecke eigentlicht nicht mehr. Ein einziges Mal ist uns ein Auto mit deutschem KFZ Kennzeichen entgegen gekommen. Das war dann natürlich auch noch ein Hamburger.
Motorradfahrer werden hier auch massiv weniger. In Italien und Slowenien musste man die Hand zum Grüßen anderer Motorradfahrer im Grunde nicht mehr runter nehmen. Ständig kamen dir Motorräder entgegen. Heute haben wir über den ganzen Tag zusammen vielleicht 3 Bikes gesehen.
In Kroatien fahren wir vor allem durch viele kleine Städte und Dörfer auf dem Land. Viele Häuser sind sehr heruntergekommen. Wir sind durch ein paar Dörfer gekommen in denen man sich fragen musste ob die Häuser noch alle bewohnt werden. Aber auch die Unterschiede zwischen den Häusern konnten sehr groß sein. Sehr viel Häuser waren gemauert, aber nicht weiter verputzt. Ein bewohnter Rohbau. Und das waren keine Rohbauten, die noch aus dem letzte Jahr auf den Putz warteten. Das war teilweise Jahrzehnte her.
Andere Häuser hätten so auch genauso in Süddeutschland stehen können. Sehr gepflegtes Äußeres. Man kann die Eindrücke gar nicht richtig beschreiben. Man muss das eben erlebt haben.
Unsere Tour heute war viel mehr über Land. Kaum Berge. Keine Serpentinen mehr. Lange Überlandfahrten und deutlich weniger anspruchsvolle Kurven. Heute ging es mehr um die Fernreise.
Es war heute ein bisschen wie die zwei Tage in den USA, in denen wir tagelang nur geradeaus und nur durch Maisfelder gefahren sind. In Kroatien war so ziemlich die einzige Nutzpflanze die wir auf den Feldern gesehen haben: Mais. Wir sind für Stunden nur zwischen Maisfelder gefahren. Mit ein paar mehr Kurven oder mal einem kleinen Ort. Aber grundsätzlich sind wir den ganzen Tag durch Maisfelder gefahren. Ebenso in Serbien.
In Kroatien gab es noch eine kleine Strecke, an der scheinbar Tabak angebaut worden ist. Aber im Wesentlichen waren es nur Maisfelder. Keine Ahnung was die mit dem ganzen Mais machen. Bei uns ist Mais meistens als Futtermais für Tiere gedacht indem das ganze Feld gehäckselt wird. Hier steht der Mais deutlich länger. Also vermutlich wird hier tatsächlich das Korn geerntet. Das haben wir aber noch nicht gesehen.
Die Einreise nach Serbien war entspannt. Innerhalb von Europa außerhalb von Corona gewöhnt die Grenzen so überfahren zu können. Das ist aktuell natürlich nur eingeschränkt der Fall. Serbien gehört nicht zur EU, also müssen wir hier in jeden Fall einmal richtig Einreisen. Aber das war auch ganz entspannt. Bei der Ausreise aus Kroatien, bei der der Grenzbeamte eigentlich kein Englisch sprechen konnte, gabs noch den losen Hinweis „Serbien, Corona, gerade nicht gut“. Das ist uns natürlich bekannt, daher nur der maximal kurze Aufenthalt.
Bei der Einreise mussten wir Pass und Fahrzeugschein vorweisen. Laut Webseite des Auswärtigen Amtes auch einen Corona-Negativ-Test (PCR) oder eine Impfbescheinigung. Letztere wird aber eigentlich nicht aus Deutschland akzeptiert. Für einen reinen Transit wäre das eigentlich auch nicht notwendig gewesen. Aber die deutsche Impfbescheinigung wurde klaglos genommen und wir konnten einreisen.
Der Teil von Serbien, den wir gesehen haben, unterschied sich erstmal nicht groß von den kroatischen Teilen. Es wirkte her noch mehr aufgeräumt und weniger baufällig. Ansonsten gab es auch hier viel viel Mais zu sehen.
Direkt nach der Einreise in Serbien haben wir eine kleine Trinkpause eingelegt. Da war dieses alte heruntergekommene Gebäude. Durch die Fenster konnte man noch alte Schulmöbel auf der einen Seite sehen. Die anderen Räume schienen mit alten Säcken mit Plastikflaschen voll zu sein. Das was wir zu Hause in die Pfandautomaten für Plastikflaschen schmeißen, dass liegt hier in diesem Haus.
Die Einreise zurück nach Rumänien war ähnlich unkompliziert. Pass, Corona-Impfung und Fahrzeugschein wurden kontrolliert und schon durften wir einreisen. Das war aber das erste Mal, dass ich eine Grenzbeamtin auf High Heels gesehen habe. Die Kollegin hatte sich scheinbar den Arm gebrochen. Er war zumindest geschient. Eine illegale Einreise hätten die nicht verhindern können.
Rumänien hat eine andere Zeitzone. Wir sind hier inzwischen eine Stunde in der Zukunft.
Ich hatte bereits gestern eine Unterkunft gebucht. Auch mit der genauen Adresse war es nicht ganz einfach das zu finden. Es gab ein Schild draußen an der Straße mit einem leicht anderen Namen.
Wir mussten erst anrufen um das richtige Haus zu finden. Für 24 EUR haben wir hier ein super Zimmer bekommen. Der Gastgeber ist extrem freundlich und uns alles gezeigt und noch Tipps gegeben. Und vor allem hat er Englisch gesprochen. Man konnte sich unterhalten.
Das konnte man nicht von der Bedienung in dem Pizza-Restaurant zwei Häuser weiter sagen. Eigentlich hat man nicht mal versucht freundlich mit uns zu kommunizieren. Aber bei 4,50 EUR für eine Pizza kommen wir auch so durch. Die Pizza-Namen sind noch international so verständlich, dass wir keine Übersetzungshilfe aus dem Internet brauchten. Dann kam von der Bedienung irgendeine Nachfrage nach „Ketchup“. Die haben wir verneint. Später stellt sich heraus, dass es die Frage nach „Ketchup“ oder „Tomaten-Sauce“ war. Also der Belag auf der Pizza. Nun hatte unsere Pizza nichts von beidem Zum Glück gab es genügend Käse auf der Pizza, sodass das nicht weiter aufgefallen wäre.
Mit dem Wetter haben wir bisher wieder ziemlich Glück. Heute wieder kein Regen sondern Hitze. Die Temperaturen gingen heute rauf bis auf 31,5°C in der Sonne über Land. Auch die nächsten Tage soll das Wetter noch stabil bleiben.
Und ach ja – Pipi gabs auch. Das ist eine Orangen Limonade die es hier im Supermarkt gibt und die tatsächlich ziemlich gut schmeckt.
cheers.
Sebastian