Wir sind schon fast zwei Wochen auf der Insel. Heute nutzen wir unseren Mietwagen für einen kleinen Ausflugstrip in die Nordwestlichen Berge der Insel.

Unser erstes Tagesziel ist kleine Ort Sa Calobra. Wobei ich nicht mal weiß, ob man das offiziell einen Ort nennen kann oder darf. Laut Wikipedia hatte der Ort gemeinsam mit den Siedlungen Cala Tuent und Port de sa Calobra  im Jahr 2009 offiziell 72 Einwohner. Während der Saison fallen hier allerdings regelmäßig viele Touristen ein. Bis 1932 konnte der Ort eigentlich nur über den Seeweg erreicht werden. Oder über eine Flussschlucht die „Torrent de Pareis“. Erst danach wurde eine Straße zu dem Ort gebaut.

Der kleine Ort ist wirklich „süß“ und liegt sehr versteckt in einer tollen Bucht. Das Wasser ist sehr klar und leuchtet regelrecht blau-türkis. Das sind schon karibische Wasserzustände.

Wenig später nachdem wir angekommen war landet auch eine Fähre, die eine Ladung Touristen hier her bringt. Der Ort ist toll für einen kleinen Tagesausflug. Es gibt natürlich ein paar Restaurants. Hier immer mit der Überschrift „Selbstbedienung“. Es gibt also immer ein Buffet von dem man sich selber seine Teller zusammenstellt.

Die zweite Einnahmequelle ist der Parkplatz. Weil der Ort so klein ist kann man selber nicht mit dem Auto hineinfahren. Es gibt einen Parkplatz am Ortseingang. Für knappe 2 Stunden zahlen wir 5,50 EUR Parkgebühr. Viel für die Insel bisher.

View large Map
Distance: 0km

Die meisten Touristen werden hier im Ort sicher weniger den Ort und sein kulinarischen Köstlichkeiten besuchen, sondern eher den Strand bei der Mündung des Flusses – Torrent de Pareis.

„Der eigentliche Torrent de Pareis ist nur 3300 Meter lang und beginnt am Zusammenfluss des Torrent de Lluc mit dem Torrent des Gorg Blau.[1] Der Name bedeutet soviel wie „Doppelbach“, von Pareis = „Paar“, was wohl auf die beiden Quellbäche zurückzuführen ist. Der Punkt des Zusammentreffens dieser beiden Bäche wird s’Entreforc genannt. Ab dort überwindet der Torrent de Pareis einen Höhenunterschied von 180 Metern bis zur Mündung ins Meer.“ (Quelle: Wikipedia)

Im Ort gibt es einen Weg hin der zur Flussmündung führt. Dabei sind auch zwei Tunnel in den Fels gearbeitet und teilweise auch beleuchtet. Eine Smartphone-Lampe ist dennoch hilfreich.

Der Fluss fließt hier durch eine tiefe und breite Schlucht. Es gibt eine sehr schmale Öffnung ins Meer. Der Fluss führt gerade nur sehr wenig Wasser. Daher lässt sich hier das Flussbett als Strand nutzen und in dem tollen Wasser baden. In der Bucht sind auch ein paar Yachten und Segelboote vor Anker. Ich vermute, dass gerade noch erträglich viele Menschen dort sind. In der richtigen Hochsaison und ohne Corona wird es hier sicher schwieriger einen Platz zu finden.

Aber selbst mit dem Menschen ist die Bucht richtig großartig und eigentlich lädt auch die Schlucht zu einer Wanderung den Flusslauf hinauf ein. Aber für uns geht es erstmal weiter zurück auf die Straße.

Und für Motorradfahrer, Sportwagenfahrer und hier auf der Insel auch für Rennradfahrer ist die Straße hier auch eines der großen Highlights. Die 14 Kilometer von der Hauptstraße bis in den Ort kann man als die Transfăgărășan (vgl. Karpaten – Tag 6: Laut Experten die schönste Straße der Welt ) Mallorcas bezeichnen.

Die Serpentinen und Harnadelkurven reiche Straße macht mit dem Motorrad sicher viel Spaß. Die Straße ist allerdings nicht sehr breit. Ungeübte Touristen mit einem Leihwagen sind hier nicht sehr schnell unterwegs. Da kann es auch schon mal passieren, dass bergab das Fahrrad von hinten drängelt. Aber auch ohne den Fahrspaß ist die Aussicht auf der Strecke wirklich klasse. Und hier geben sich auch alle Verkehrsteilnehmer an dem Tag Mühe und sind gegenseitig sehr höflich. Mit dem Ras möchte ich die Strecke aber wirklich nicht machen.

Der nächste Halt für uns ist in Sóller. Und das ist ganz ehrlich eher der Reinfall des Tages gewesen. Die Altstadt ist eigentlich ganz schön. Ist aber mit drei bis vier Straßen auch schnell erschöpft. In der Mitte steht die Pfarrkirche Sant Bartomeu an dem Marktplatz. Der ist komplett vollgestellt mit den Tischen und Stühlen der anliegenden Restaurant und hier ist auch viel los. Und weil wir auch gerade einen Snack vertragen konnten, haben wir uns halt auch hier her gesetzt. Von außen sah erstmal alles ok aus.

Nächstes Mal vorher die Google Bewertungen checken. Gut war nämlich so keines der Restaurants. Aber wir haben uns dann auch noch quasi das schlechteste ausgesucht. Für teures Geld schlechtes Essen trägt nicht zur Laune bei. Neben der Kirche ist dann die nächste und vielleicht auch einzige Sehenswürdigkeit der historische Zug und die historische Straßenbahn.

Eine Bahnlinie verbindet Sóller mit Palma. Hier kann in gut einer Stunde mit den historischen Bahnen fahren. Innerhalb von Sóller verbindet eine Straßenbahn den Ortskern mit dem Hafen, Port de Sóller.

Der Besuch vom Stadtzentrum von Sóller war für uns also eher nicht begeisternd. Hier gab es eigentlich nichts Neues zu entdecken. Schöne Gassen gab es auch in anderen Städten.

Schon war dagegen Port de Sóller, unsere letzte und kurze Station des Tages. In einer sehr schönen Bucht liegt hier wieder das kleine Städtchen. Weil wir hier in den Bergen sind, liegen viele Häuser direkt in den Hängen rund um die Bucht. Eigentlich ein sehr toller Ort. Auch hier könnte ich mir vorstellen nochmal abzusteigen.

Der Strand ist jetzt nicht so toll und viel Platz der Bucht wird durch den Bootshafen eingenommen. Von hier aus starte auch viele Touren, Führungen und Erlebnisreisen per Boot. Man bekommt also genug geboten. Die Anbindung ist auch deutlich besser als bei dem Extrem Sa Calobra. Aber es sieht alles sehr nett und entspannt aus. Und die Gastro sieht hier deutlich besser aus als in Sóller.

Das Highlight des Tages bleibt aber die Strecke und der Ausflug nach Sa Calobra. Für die Aussichten hat es sich gelohnt. Wenn man reich ist und ein Boot hat, dann würde ich dort ankern.

Für uns geht es jetzt aber über den schnellsten Weg wieder zurück. Wir müssen das Auto heute wieder abgeben. Ab morgen brechen die letzten drei Tage an. Ab jetzt steht nichts mehr auf dem Programm und wir genießen, dass wir weiterhin den perfekten Wetterslot auf der Insel erwischt haben. Auf der Rückfahrt kommen wir das erste mal in Regen. Das haben wir bisher noch nicht gehabt. Keinen Tag mit Regen. Ein paar wenige Tage mit bedeckten Himmel und Wind, was es etwas weniger angenehm am Strand machte. Es reicht aber immer noch um im T-Shirt und kurzer Hose am Strand zu sitzen. Nur baden würde man nicht ohne sich danach warm einzuwickeln.

cheers.
Sebastian

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert