Hallo nach Humppa aus Deutschland,
inzwischen sind wir bereits wieder zu Hause und von unserer Tour zurückgekehrt. Heute morgen sind wir von unserem Hotel in Hostinne gestartet. Das Frühstück war zwar mit inbegriffen und auch gut und reichhaltig. Aber so richtig gut ausgenutzt haben wir das nicht. Dazu waren wir immer noch zu satt von unserem Menü gestern Abend.
Gefahren Kilometer gesamt: 3848km
Gefahren Kilometer heute: 742km
Unser Ziel heute hieß: Die Quelle der Elbe. Das war der letzte Punkt zur Navigation auf unseren Navis. Die Quelle der Elbe ist zumindest laut Internet ein touristisch erschlossenes Plateu. Aber was da nicht steht, man kommt eigentlich nur zu Fuß hin, wenn wir das richtig gesehen haben.
Wir haben die vermutlich richtige Adresse ins Navi gegeben. Allerdings endet man dann auf einem großen Parkplatz für den man noch hätte zahlen müssen. Allerdings mit 20 tschechischen Kronen ( ~0,80 EUR ) nicht der Erwähnung wert und auf gar keinen Fall so eine schlimme Touri-Falle wie damals das Nordkap.
Die letzten Kilometer zur Quelle hätten wir von dort allerdings laufen müssen. Weil wir die Moppeds nicht alleine stehen lassen wollten und auch nicht an dem einen echt warmen Tag in den Mopped-Klamotten wandern wollten, haben wir nach einer alternativen Anfahrt gesucht.
Also wieder rauf auf den Bock und versucht eine andere Route zu nehmen. Zwischendurch genießen wir aber auch nochmal ein wenig die Strecke. Denn hier fahren wir schon an der Elbe entlange. Als die Elbe gerade einmal ein bis 2 Meter breit ist. Hier passen gerade noch keine großen Pötte drauf. Hier geht die Strecke gerade noch ganz romantisch durch den Wald. Es riecht nach Wald und es plätschert die Elbe an uns vorbei. Außer uns ist wenig los. Ein paar Autos fahren an uns vorbei. Außerdem noch ein paar Rennradfahrer. An den größeren Parkplätzen die es hier auf dem Weg nach „oben“ zur Quelle gibt stehen ein paar Leute und warten anscheinend auf einen Bus. Wir sehen keinen. Vielleicht warten die da noch heute.
Die nächste Möglichkeit die uns ein Online-Kartenanbieter zur Quelle weißt liegt ca 20 Kilometer entfernt. Also wieder ein kleines Stück zurück durch den Wald und über den nächsten Hügel. Wobei das hier schon fast richtige Berge sind. Wir fahren hier nämlich schon im Riesengebirge. Der höchste Punkt ist die Schneekoppe. Der Berg liegt auf der Grenze zwischen Polen und Tschechien und auch der Namenspatron für die Müslimarke.
Ich kann aber nur sagen die ganze Ecke hier ist eine Reise wert. Wir hatten wunderschöne Strecken hier durch die Wälder. Wir hatten wunderschöne Strecke die hier über die Dörfer führen und dabei immer entlang der Elbe fahren. Hier gibt es auch noch größere Nationalparks die komplett ohne Häuser auskommen in denen es sich wunderschöne fahren lässt – auch mit dem Rad oder zu Fuß. Und hier stehen eine paar wunderschöne Häuser. Ob im Tal, oder erst recht oben in den Hügeln des Riesengebirges mit einer wahnsinnig guten Aussicht. Was hier wohl ein Quadratmeter so kostet?
Zurück zum Versuch an den Elbquelle zu gelangen. Aber, wie hätte es sein sollen, auch diese alternative Route führt und dann doch nicht zur Quelle der Elbe. Irgendwann sollen wir laut Navi rechts abbiegen und der Straße folgen. Die ist aber für Auto und Motorrad gesperrt. Wir stehen wieder auf einem Parkplatz ab dem man zu Fuß den Berg hinaufwandern kann.
Eigentlich ist das ja eine total tolle Sache für Wanderer. Das beruhigt die Straßen und man kann sicher viel entspannter den Berg hinauf wandern. Autofrei Berggipfel und Waldstücke sind eigentliche eine tolle Sachen. Nur wollen wir ja gerade gar nicht Wandern. Aber so ist es dann.
Dieser Parkplatz war dann das Ende unserer Tour. Jetzt haben wir die Navis umgestellt auf ein Ziel in Deutschland. Immer noch eingestellt auf eine kurvige Tour und noch nicht die schnellste Route. Aber das war der Anfang vom Ende. Der nächste Halt wäre irgendwo auf deutschem Boden zwischen Görlitz und Dresden. Eine Ecke in der man sonst auch nicht so viel unterwegs ist.
Das Navi führt uns tatsächlich nochmal ein paar Kilometer durch Polen. Die letzten Kilometer folgend dem Riesengebirge. Und auf einmal fahren wir in ein kleines Dorf an, verlassen die Hauptstraße, mit einem Schlag wurden die Straßen dramatisch schlechter und schwups, das steht auch schon das Schild mit der Landesgrenze zu Polen. Das erklärt es. Dann noch ein paar Kilometer und schon sind wir in Deutschland. Eigentlich wollten wir doch noch günstig in Tschechien getankt haben. Verkackt. Pech.
Jetzt fahren wir also wieder auf deutschen Landstraßen. Und auch hier ein wenig von einem Dorf zum nächsten und von einer kleinen Stadt zur nächsten. Die Strecke ist zum Motorrad fahren eher nervig. Man kommt tatsächlich nicht aus der 50er Zone raus. Dafür gibt es in diesem Teil von Deutschland mal ein paar Ecke zu sehen. Und ich muss ganz ehrlich sagen – da muss man vielleicht nochmal hin. Andere Strecke. Aber hässlich sieht das in der Ecke nicht aus.
Wir fahren auch durch Zittau. Den Namen und das Kennzeichen habe ich noch nie bewusst wahrgenommen. Das ist eine echt schöne Stadt. Vielleicht müssen wir wirklich mal eine „East- Germany“ Tour machen. Dafür reicht dann vielleicht auch ein langes Wochenende. East Germany 2021. Kann man sich ja schon mal merken.
Der Kaufland in Neustadt in Sachsen war dann wirklich der Endpunkt der Tour. Hier haben wir noch einmal eine große Mittagspause gemacht bevor wir dann die Navis umgestellt haben auf schnellste Route inkl. Autobahn.
Und irgendwann gegen 20 Uhr stehen wir dann auf einer Tankstelle in Hamburg. Die Regenklamotten haben wir zwischendrin angezogen. Denn das schlechte Wetter haben wir mitgebracht und so war auch die Rücktour nicht ganz beständig und es gab noch ein paar kleine und große Regenschauer.
Aber knappe 4000 Kilometer später sind wir komplett unbeschadet wieder zurück. Naja fast komplett unbeschadet. Der einzige Schaden bleibt dann eine Delle im Koffer von Lars, nachdem das Motorrad Nachts auf dem Campingplatz umgefallen ist. Aber kein Mopped auf der Seite. Keine Hügel runter gefahren und nicht wieder hoch gekommen. Gesund wieder zu Hause. Das war eine gute Tour. Nicht nur deswegen. Auch weil es wirklich von der Strecke her eine gute Tour war. Ich hab schon wieder Lust auf die nächste …
cheers.
Sebastian