gefahrene Kilometer heute: 358.91km
gefahrene Kilometer gesamt: 2936.04km

Hallo und Hummppa! aufs Festland.

Heute war Whisky-Tag! Wir sind ja in Roths gestartet und haben uns dort ein wenig weiter auf dem „Malt Whisky Trail“ bewegt. Das heißt eben, dass alle 5km ein Schild mit Distillery links oder Distillery rechts steht. Viele von denen ich noch nichts gehört habe. Aber dann auch eine ganze Reihe bekannte Distilleries, von denen ich gar nicht wusste, dass sie alle in einem Umkreis von 10km stehen. So z.B. Aberlour, Glenfarclas, Glenfiddich oder Glenlivet. Letztere haben wir dann auch bewusst angesteuert und eine Besichtigung mitgemacht.

Normalerweise sollte man sich bei solchen Führungen immer vorher angemeldet haben. Da wir das eh nicht so genau hätten planen können haben wir einfach gehofft. Und wurden prompt belohnt. Die Führung bei Glenlivet ist kostenlos und die nächste startete schon 20min später. Wir lagen perfekt im Plan.

Erstaunlich zu sehen wie vergleichsweise wenig Alkohol aus welcher Menge Rohstoff gewonnen wird. Gut 100.000 Liter kamen 6 mal pro Tag in die erste Phase des Gärprozesses. Der gewonnene Alkohol war eher ein einfach aufgedrehter Wasserhahn. Aber über die Zeit macht das dann doch relativ viel Whisky.

Über eine Million Fässer lagert Glenlivet derzeit in seinen und anderen Lagerhäusern ein. Es ist wohl üblich, dass die verschiedenen Distilleries eigene und Fässer von anderen Distilleries einlagert und die im Gegenzug ebenso. Als Versicherung, sollte ein Lager einmal abbrennen. Was man sicher so nicht machen würde, wenn es nicht schon das ein oder andere mal passiert wäre.

Ich konnte mich aber zusammenreißen und bin im Shop standhaft geblieben und habe nichts mitgenommen. Auf dem Motorrad wäre es zu schade um die schönen Flaschen gewesen. Außerdem bekommt man das normale Sortiment zum gleichen Preis auch in Deutschland bezogen. Auch wenn es ein paar sehr schöne Single Cask Flaschen gab. Aber die möchte ich ganz bestimmt nicht in einem Motorrad-Koffer transportieren.

Ansonsten ging unsere Tour heute noch ein wenig durch Nationalparks. Wie z.B. den Cairngorms National Park. Den alten Flex-Programmierern wird das vielleicht noch etwas sagen.

Es gibt hier wieder herrliche Landschaften. Teilweise sehr ähnlich der Schweiz. Aber da hier viel Heidekraut auf den Hügeln wächst sind hier die Farben der Berge ganz anders. Eine unglaublich tolle Aussicht. Schade das der Himmel immer noch sehr wolkenverhangen ist. Auch wenn wir nach dem Stop bei Glenlivet immer weniger Regen hatten und seit dem Nachmittag eigentlich nur noch einen bedeckten Himmel, aber ohne wirklichen Niederschlag.

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Das Navi führte uns auch noch einmal durch Edinburgh hindurch. Notiz an mich selber: Hier nochmal mit der Kamera durchlaufen. Edinburgh muss eine ganz tolle Stadt sein. An vielen Ecken sind man aber auch wieder den britischen Reihenhausbau. Ganze Straßen mit den immer gleichen Häusern nebeneinander. Die immer gleiche, sehr große Anzahl an Schornsteinen, die aus dem Dach ragt, weil anscheinend jedes Zimmer seinen eigenen Kamin besitzt.

Die Überlandstrecken waren heute aber auch wieder an vielen Stellen ein großer Spaß für Motorradfahrer. Sehr schade, dass die Strecken erst sehr spät halbwegs trocken wurden. Aber auch heute gab es wieder sehr schöne Achterbahnstrecken die Fahrzeug und Fahrer etwas fordern. Auf einem Abschied hätte aber nicht viel gefehlt, und ich hätte einen Zusammenstoß mit einem Reh gehabt. So dicht hatte ich bisher noch nie ein Reh vor einem Fahrzeug. Das Tier sprang gerade aus der Seite auf die Fahrbahn in meine Richtung. Zum Glück ist es mit den Hinterläufen im Seitenzaun hängen geblieben. Kam danach schnell wieder auf die Beine und verschwand in die Richtung aus der es gekommen war. Lars hat davon scheinbar nichts mitbekommen.

Und seit 2 Tagen sagt mir Lars scheinbar auch nicht, dass mein Abblendlicht defekt ist. Na toll.

Rast machen wir heute Nacht in dem wunderschönen B&B Meadhon Guesthouse in Jedburgh. Der Heimat von Sir David Brewster. Dem Erfinder Kaleidoskop (1816). Es gibt hier noch ein Burg die keine Burg ist sondern eine Burg war, aber als Gefängnis neu aufgebaut wurde und nun als Museum genutzt wird. Und es gibt hier eine alte Abtei Ruine. Auch wenn hier jeder Ort seine ein oder andere Burgruine hat, diese hier ist schon ziemlich gewaltig. Ob man die veranschlagten 5,50 GBP für die Besichtigung zahlen muss, kann jeder für sich entscheiden.

Was wir bisher nicht gegessen haben und daher heute dringend nachholen musste: Fish’n’Chips. Aber wir haben es nicht ganz echt gemacht und nur Ketchup und keinen Essig genommen. Aber das zählt auch. Mmmhh lecker fettig.

Als Wechselgeld habe ich eine 5-Pfund Note der „Royal Bank of Scotland“ bekommen. Was ich nicht wusste: Sieben Banken in Schottland und Nordirland haben das Recht jeweils eigene Banknoten in Umlauf zu bringen. Diese Banknoten sind allerdings kein gesetzliches Zahlungsmittel, sind aber in ganz Großbritannien gültig. Nur die Bank of England gibt das offiziell gesetzliche Zahlungsmittel aus. Daher wird wohl das Schottische Pfund nicht überall und die nordirischen Noten noch viel weniger angenommen. Man kann sie aber bei jeder Bank gegen Noten der Bank of England eintauschen lassen.

Um der EU beitreten zu können muss ein Land seine eigene Notenbank haben. Da stehe die Schotten doch schon mal ganz gut da, wenn die nur noch schottische Pfund drauf schreiben müssen …

cheers.
Sebastian

1 thought on “ Großbritannien Tour – Tag 6: Es ist Whisky Tag ”

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