Hallo und Humppa nach Deutschland!

Standort: Flavignac / Frankreich
Tages KM: 557.1
Gesamtkilometer: 1493.5

Zwischenstand: Es regnet. Fahrt unter Wasser, aber es scheint auch so als wenn in der nächsten Stunde noch die Sonne rauskommen würde. Sitzen gerade bei Mc Donalds zum Frühstück. Die sprechen sogar Englisch hier.

Update Tag 3: So richtig beständig gut ist das Wetter aber nicht. Bei Mc Donalds vom Hof gefahren sah es noch so aus, als würde es besser werden. Wenig später wird man dann eines besseren belehrt. Es regnet. Dann hat man ja im Grunde schon keinen Bock mehr. Aber dann wird es auch wieder besser. Die Straßen trocknen recht schnell und das Fahren macht wieder Spaß.

Inzwischen sieht Frankreich auch so aus wie man sich das vorstellt. Man kommt vorbei an Weinberghängen ( obwohl die Weinpflanzen hier so weit im Norden noch sehr klein sind und nur knapp über den Boden ragen ) vorbei. Die Häuser sehen schon wesentlich mediteraner aus (und nicht mehr so kaputt, dass man sich dan den Osten erinnert fühlt) und man sieht Franzosen mit einem Baguett unter dem Arm und jeder scheint seinen eigenen Wein zu machen, weil an jedemzweiten Haus etwas von Weinverkauf steht ( zumindest glaube ich das bei meinem eingeschänkten Französisch ). Die Gegend ist wirklich wunderschön. Nur zu empfehlen.

Das Navi führt uns weiter an einem Kanal lang auf dem sich sogar Schiffe bewegen und jedes Dorf seinen eigenen kleinen Hafen hat. Da wir aber inzwischen schon in stärker hügeligen Gebiet fahren gibt es spätestens alle 1,5 km ein Schiffshebewerk. Will man dort also von einem Dorf zum nächsten mit dem Schiff fahren ist man sicher einen ganzen Tag beschäftigt weil man immer wieder durch die Hebewerke muss. Wie auch immer – mit dem Mopped ein Riesenspaß an der kurvigen Straße neben dem Kanal zu fahren. Wenn man hier abschmiert geht halt nur das Mopped baden.

Aber Frankreich ist ja ein Arschloch. Eine Stunde später – man hatte gerade die Regenklamotten ausgezogen – fängt es endgültig an zu regnen und hört auch nicht mehr auf. Das drückt natürlich die Stimmung. Hinzu kommt, dass das Navi unter massiven Umbaumaßnahmen am Straßennetzes leidet. Dann noch ein Baustelle und der Umleitungsversuch des Gerätes ergibt schon eine sehr abenteuerliche Strecke.

Mitten durch das französische Outback oder durch die Hinterhöfe einzelner Häuser – über Straßen die man eigentlich nur mit Cross-Maschinen befahren dürfte, weil die solange nicht mehr saniert wurden. Abgesehen von einem Teilstück, dass wirklich gerade geflickt wurde indem man einfach nur Tonnen von losem Rollsplit drüber gegeossen hatte. Da sind wir also auch nur mit durchschnittlich 30 km/h vorangekommen. Das waren dann genau die Ecken wo Leute einfach verschwinden und nie wieder auftauchen.

Stunden später lockert es wieder ein wenig auf. Wir folgen dem nächsten Schild in Richtung Campingplatz. Bis wird dann das wieder sehr abgelegene Dörfchen erreicht haben sind wir schon knappe 20km weiter. Direkt an einem See gelegen ( was den Mücken-Anteil ein wenig erhöht ) liegt der Campingplatz. Zelt aufstellen – irgendwann später wird schon einer kommen zum Kassieren. Nochmal ins Dorf, ein wenig zu Essen besorgen. Schon erstaunlich wie gut man mit nur einem französischen Wort Essen kaufen kann „Baguett ?!“ – wir sind nicht verhungert.

Hier hatten wir auch das erste mal Kontakt mit diesen französischen Toiletten ( Löcher im Boden mit Markierungen für die Füße und Griffen an der Wand ). Glücklicherweise waren die Damen-Toiletten dann mit den uns vertrauten Schüsseln ausgestattet. WIr wechselsten also mal eben die Seiten.

Nachts ging der Regen wieder los. Das wird morgen wieder ein toller Tag.

cheers,
Sebastian

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