Hallo und Humppa nach Deutschland!

Standort: Oiartzun / Spanien
Tages KM: 491.9
Gesamtkilometer: 1985.4

Auch wenn es noch kurz vor dem Aufstehen geregnet zu scheinen hat, sind wir doch noch halbwegs trocken wieder auf die Strasse gekommen. Heute würden wir es schaffen und endlich Spanien erreichen. Vor uns noch gute 450km bis zur Grenze. Auf dem Weg gab es noch kleine Schauer, aber ansonsten wurde der Tag immer besser und die Straßen immer trockener.

Irgendwie sah es auch schon im spanischer aus. In der einen Stadt schien es sogar eine Stierkampfarena zu geben. Nach einer Weile kamen wir in eine Waldgebiet, das sich später als Nationalpark erwies. Man kam sich gleich wieder wie in den USA vor. Den die nächsten Stunden ging es eigentlich nur gerade aus durch diesen einen großen Wald. Im nachhinein gut, dass wir vorher noch getankt hatten. Denn Häuser oder gar Tankstellen gab es auf der Strecke nicht wirklich mehr viele.

Den Wald durchquert wuchsen endlich wieder mehr Berge und Kurven :) Für die großen Pyrenäen waren wir leider zu weit an der Atlantikküste, das wollten wir uns für die Rücktour aufheben. Aber ein paar kleine Ausläufer waren auch jetzt schon für jede Menge Spaß gut. Ein letzter Halt bevor es dann ab durch die Berge und ab nach Spanien gehen sollte. Die Straße schon kurvig und trocken. Und los gehts… Aber nicht lange. Nach gut 30min dann technischer Ausfall von Lars Maschine. Wir standen in Bera in Spanien ( auch ein schönes Dorf – auch wenn die ganze Gegend einen von den Häusern sehr stark an Bayern erinnert ).

Den ADAC angerufen: „Abschlepper kommt in ca. 1 Stunde.“. Tat er dann auch. Leider konnte auch der Mann kein Stück englisch. In der Werkstatt zu der Lars gefahren wurde – ich mit der eigenen Maschine hinterher – war das nicht anders. Zum Glück hatte – scheinbar der Werkstattbesitzer ( nennen wir Ihn „Steve“ ) – eine deutsche Freundin ( „Stevanie“ ), die er angerufen hatte um dann das Telefon hin und her zu reichen, damit Sie übersetzen konnte ( später dann am PC mittels Google Translate ).

Das Ende vom Lied: Bis die Teile da wären und das Mopped wieder repariert sein würde, wären wir sicher noch eine Woche dort gefangen gewesen. Der ADAC würde Lars also ausfliegen und ich durfte meine Maschine alleine nach Hause fahren.

Die letzte Bratwurst vor Amerika muss also leider noch ein wenig warten.

Steve hat sich rührend um uns gekümmert. Er hat uns in die nächst größere Stadt gefahren ( Lars, ich wieder mit der eigenen Maschine hinterher ). Dort hatte er bereits ein Hotel gebucht. Wir wollten Ihn dann noch für seine Mühe die letzten 2 Stunden über auf ein Bier einladen, aber er ließ sich auch nicht davon abbringen, dass noch zu bezahlen.

Ein wenig merkwürdig war schon, dass er immer wieder darauf hinwies, dass dieses Hotel sicher sei. Und auch die Dame am Emfang ( Sie konnte Englisch ) wies mehrfach darauf hin, dass überall ums Haus Kameras wären und es sicher wäre das Mopped auf dem Hof abzustellen.

Erst später als Lars im dann gegenüber fallen ließ: „Also das ist Spanien ?!“, wies er unmißverständlich darauf hin, „Pssssst!!! Das ist Baskenland, nicht Spanien. Bloß nicht Spanien erwähnen.“. Erst dann vielen die Graffities an den Wänden „ETA“ auf.

Die Nacht haben wir also auf ADAC-Kosten im Hotel verbracht bevor ich am nächsten Morgen die Motorradtour vorzeitig in Richtung Heimat beenden sollte. Lars sollte mit dem Taxi zur Auto Mietstation. Dann mit dem Mietwagen von San Sebastian nach Bilbao, um von dort mit dem Flugzeug via Malle nach Hamburg zu fliege.

cheers,
Sebastian

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