Hallo und Humppa nach Deutschland!

Standort: Clefmont / Frankreich
Tages KM: 509.4
Gesamtkilometer: 936.4

SIND IN FEINDESLAND. STOPP. SIND UMZINGELT. STOPP. HABEN UNS AUF EINSAMEN CAMPINGPLATZ IN CLEFMONT AUF DEM LANDE VERSCHANZT. STOPP. WURDEN VON DEN EINHEIMISCHEN HOLLÄNDERN FREUNDLICH AUFGENOMMEN. STOPP.

Nachdem wir dann eben doch noch einen Campingplatz gefunden hatten sind wir doch irgendwie erschöpft zu „Bett“ gegangen sind – das muss an der vielen doch eher ungewohnten frischen Luft liegen.

Gegen 02.30 Uhr wurde ich das erste Mal wach. Der Regen klopfte freundlich an die Zeltaußenwand. Erst leise dann mit immer dickeren Tropfen, dass man ja nicht wieder einschläft und wenn dann mit einem richtig schlechten Gewissen, weil man genau weiß, dass man den morgigen Tag im Regen verbringen wird – tolle Vorstellung. Irgendwann nachts um 04.00 Uhr dann nochmal das gleiche Schauspiel. Wach geworden weil wegen Regen, gefreut das es morgen ein bescheidener Tag wird. Wie immer ist das Glück mit den Dummen. Aufgestanden. Alles trocken. Strahlender Sonnenschein. Los gings.

Bis kurz vor Mittag ( gab nur Frühstück beim Bäcker – die können sehr leckere Schokocrossaints machen ) hatten wir NRW verlassen und die Innerdeutsche Grenze zur Pfalz überschritten. Nachdem Lars dann noch den Achterbahn-Modus in der Streckenfindung fürs Navi aktiviert hatte, war die Tour nur noch ein Spaß. Rauf. Runter. Links. Rechts. Die Hand kam nicht mehr zum Stehen vor Schalten. Ganz großes Mopped-Kino. Irgendwie haben die das hier im Süden deutlich besser mit Bergen und kurvigen Bergstraßen drauf.

Kurz nach dem Mittag hatten wir dann auch die äußere Grenze Deutschlands passiert und durchquerten Luxenburg. Weiter so geile Strecken, wenn auch die Straßenverhältnisse nicht mehr unseren Standarts entsprach. Da ist man so schnell durch das Land, warum noch in Straßen investieren.

Kurz nach der zweiten Tankstelle in Luxenburg hörten da dann auch schlagartig die deutschen KFZ- Kennzeichen auf. Zum Tanken kommt man auf jeden Fall gerne wieder. Gleich 40ct weniger pro Liter. 15min später waren wir schon wieder aus dem dem Land draußen.

Wir wollten über Belgien in Frankreich einmarschieren. Belgien sah auch irgendwie gar nicht so viel anders aus. Die Straßen waren noch ein bischen schlechter und irgendwie fühlte man sich bei der Architektur an den ländlichen Osten Deutschlands erinnert. Auf der anderen Seite gab es dann auch wieder sehr süße kleine Dörfer wie Hollywood sie nicht besser hin bekommen hätte. Insgesamt schön mal durchgefahren zu sein.

Und weil wir ja so fleißig sind konnte es gleich mit Staat Nummer vier für den heutigen Tag weitergehen. Einmarsch in Frankreich im frühen Nachmittag. Feind verängstigt. Die Deutschen sind wieder da.

Frankreich ist definitiv Weltmeister im Bauen von Kreisverkehren. Einer nach dem Anderen. Mit dem Mopped allerdings weinger schlimm, da kommt mehr Kurvenstimmung auf :) in dem ansonsten eher gerade verlaufenden Norden Frankreichs. Erinnert ein wenig an die USA. Allgemein hat man doch das ein oder andere Fleckchen scheinbar irgendwie schon mal in den USA gesehen.

Weiter gehts. Verdun links liegen gelassen weiter gen Süden. Die Straßen werden wieder fahrtechnisch attraktiver, wenn auch vom Material her nicht besser. Teilweise schmelzen sie sogar in der Sonne. Wenn man wieder mal den billigen Kram zum Ausbessern genommen hat kann das schon mal vorkommen.

Wir kommen wieder durch sehr viele kleine Dörfer. Irgendwie sind aber alle recht einsam. Man sieht kaum Leute auf der Straße. Vielleicht ist hier ja immer noch Feiertag. Denn bei die Zahl der Kruzifixe und Marienstatuen am Straßenrand kann man es durchaus mit Bayern aufnehmen.

Inzwischen sind wir in Clefmont angekommen. Ein kleiner Ort den man unten von der Starße noch weniger wahrnimmt, als die ganzen anderen kleinen Orte hier in der Gegend. Aber das Campingplatz-Schild ist uns aufgefallen. Am Rande des Dorfes gibt es hier eine große Wiese mit ein paar Bäumen und Bänken plus Wasch/-Verwaltungshaus. Und außer einen paar Holländern mit Wohnwagen ( was denn bitte schön sonst ) keiner da. Im Büro ist leider auch keiner. Wir beschließen aber das Zelt aufzubauen.

Nachdem das Zelt steht kommt ein ( sehr ) kleine Franzose vorbei, der tatsächlich zu dem Platz gehört. Wie bei Franzosen so üblich spricht er nichts außer Französisch. Aber die freundlichen Holländern helfen beim klären der Fragen. Ende gut, alles gut, sind wir mit 6€ für Miete mit freiem Duschen dabei. Der deutsche Platz hatte noch 12€ verlangt, wenn auch mangels Kleingeld nur 10€ bezahlt ( vielen Dank für den netten Nachlaß ).

Jetzt sitze ich hier im Duschhaus auf dem Fußboden im Flur neben der Steckdose und laden nebenbei noch den Akku auf. W-LAN oder sonstiges Internet immer noch fehlanzeige. Aber uns gehts gut ( wenn wir auch keine Nudelsuppe mehr haben und hungrig zu Bett gehen werden um dann morge um do größer zu frühstücken – Tanke oder so ).

Auch ja: Heute ist Towel Day! Wir sind mit griffbereiten Handtüchern gefahren – nur mal so zum Sagen!

An dieser Stelle nochmal Danke an die Fahrschule Rüdiger Kape Hamburg, Eimsbüttel für die gute Ausbildung. In einem Dorf rannte auf einmal ein Hund hinter einer Hausecke auf Lars zu. Da hätte nicht mehr viel gefehlt da hätte der Hund den Reifen sogar bekommen. Aber nun stand der Hund direkt auf der Straße vor mir. Dank des ganzen „Anbremsen und Ausweichen-Trainings“ lebt der Hund aber noch und das Mopped hat keinen Krazer :)

Ab ins Zelt, ein Unwetter kommt auf.

cheers,
Sebastian

1 thought on “ Die letzte Bratwurst vor Amerika – Tag 2: Towel Day ”

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