Hallo und Hummpa nach Deutschland,
es ist Ostersamstag 2019. Es steht ein langes Wochenende an. Wir sind in der überglücklichen Lage dieses Wochenende auch noch in Wien verbringen zu können. Ich war bisher einmal in Wien. Damals sind wir mit dem Autozug und Motorrädern hier angekommen als Startpunkt unserer Tour einmal durch die Karpaten. Wir sind damals sogar ein wenig durch Wien gefahren. Allerdings weniger um und die Stadt anzusehen, als vielmehr ein Konsulat oder eine Polizei zu finden die bei der Frage „Was tun ohne Fahrzeugschein“ aussagekräftig ist. Es musste dann letztendlich ohne gehen.
Ohne Fahrzeugschein geht es auch dieses Mal. Wir reisen per Flugzeug aus Hamburg an. Überraschender Weise sind wir an diesem langen Wochenende nicht die Einzigen die auf die Idee eines Kurztripps gekommen waren. Dementsprechend voll war auch der Flughafen. Und das meiste scheint genau dann los zu sein als auch wir durch die Sicherheitskontrolle müssen. Sobald wir mit einem Kaffee im Wartebereich sitzen entspannt sich die Lage und die Schlangen gehen auf Null zurück.
Wir fliegen sehr zeitig und landen schon am Morgen in Wien. Da bleibt mehr Zeit die Stadt zu besichtigen. Vom Flughafen fahren wir mit der Bahn in die Innenstadt. Weil unser Appartmentzimmer erst ab 15h verfügbar ist schließen wir unsere Koffer erst einmal am Bahnhof ein. 2,50 EUR für ein Schließfach, ohne zeitliche Begrenzung, ist ein fairer Deal. Das gibts beim PKW Parken nicht.
Zu Fuß geht es los in Richtung Innenstadt. Einfach immer der Nase nach und einfach immer da lang wo es irgendwie interessant und nett aussieht.
Im Vergleich zu den letzten Jahren haben wir dieses Mal richtig Glück mit dem Wetter an Ostern. Sonst gab es bei den Osterausflügen gerne mal Regen und schlechtes Wetter. Heute ist eher eine T-Shirt die richtige Bekleidung, vielleicht sogar etwas Sonnencreme.
In der Stadt ist viel los. Wir sind definitiv nicht die einzigen die sich für ein Osterwochenende in Wien entschieden haben. Aber im Gegensatz zu Prag verlaufen sich die Massen hier deutlich schneller. Die Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich nicht nur auf eine sehr kleine Altstadt. Der sehr voll Flughafen verteilt sich hier recht schnell. Sicher ist es rund um die Hofburg deutlich voller, aber auch hier gibt es genug Platz zum Ausweichen.
Wien ist großartig. Satzende. Kann man einfach so stehen lassen.
In Wien ist man wirklich in einem anderen Jahrhundert angekommen. Zumindest was die Architektur angeht. Tolle alte Barocke Gebäude finden sich überall in der Stadt. Wir starten vom Bahnhof aus einmal durch den Stadtpark. Man erwartet fasst, dass neben den barocken Statuen, Brunnen oder kleinen Parkhäuschen der ein oder andere Adeliger mit weißer Perücke hervorkommt.
Wenn man hier einfach durch die alte Innenstadt läuft kann man schon nichts falsch machen. Es gibt überall alte schöne Gebäude zu entdecken.
Am späten Nachmittag schließen wir eine große Runde einmal um die Innere Stadt ab und sind damit einmal kompett um die Altstadt drumherum gelaufen. Damit haben wir einen guten Überblick und kommen wir am Bahnhof an, in wir die Koffer deponiert haben.
Unsere Unterkunft liegt ganz in der Nähe vom Naschmarkt. Ursprünglich mal ein reiner Marktplatz mit allerlei auch Zentral und Osteuropa ist der Markt inzwischen eine Sehenswürdigkeit und hat auch viele fest installierte Restaurants und Lokalitäten bekommen. Es gibt viel viel Leckeres. Deswegen gehen wir da heute auch zum Abendessen hin, nachdem wir uns eingerichtet haben.
Es gibt so viele Stände und eben auch viele kleine Lokale hier. Wir bleiben u.a. bei einem kleinen Weinladen hängen bei dem es aber auch kleine kalte Platten gibt. Also ein Brettchen mit Wurst und Käse, dazu etwas Brot und zumindest für einen von uns eine gute Weinbegleitung.
Und für einen Markt sind wir aber sowas von underdressed hier. Die Wiener, am Dialekt erkannt, die hier neben uns am Stand ebenfalls einen guten Wein zu sich nehmen, stehen hier aber alle mindestens im Hemd. Viele auch mit Sakko und alle mit vernünftigen Schuhwerk. Zumindest im Vergleich zu meinen Sneakern, die aber auch eher auf einen 15 Kilometer Marsch einmal um die Innenstadt ausgelegt sind.
Herrlich ist es hier. Ich werde sicher mit deutlich mehr Kilo am Körper abreisen, also ich angereist bin.
cheers,
Sebastian