Hallo und Hummpa nach Deutschland.
Heute müssen wir die Traumstrandbucht auch leider schon wieder verlassen. Wir wollen uns noch ein bisschen mehr von Thailand ansehen. Auch wenn es letztendlich natürlich Touristenprogramm bleibt und wir das Land in der kurzen Zeit nicht auch nur ansatzweise vollständig erfassen können. Es geht weiter nach Ko Lanta. Die große Insel liegt weiter südlich die Küste hinunter. Wir haben auf der Westküste am südlichen Ende gebucht. Das sind von hier aus etwas mehr als 100 Kilometer über die Straßen. Das sind dann hier aber etwas mehr als 2,5 Stunden Fahrt mit dem Auto.
Wir können noch entspannt frühstücken, bevor wir unseren Bungalow bis um 10:30 Uhr räumen müssen. Der Zimmerservice holt sogar das Gepäck ab und bringt es zum Check-in. Man muss hier wirklich nichts tun.
Wir müssen aber noch ein bisschen warten bis das nächste Boot uns von Railay Beach an den Anleger bringen kann. Also ein bisschen Zeit müssen wir noch absitzen.
Irgendwann geht es auch für uns endlich los. Die Golfcarts holen das Gepäck ab und bringen es an den Hafenanleger. Aber der Hafenbereich führt gerade gar kein Wasser. Es ist Ebbe. Für diesen Fall gibt es einen Shuttle-Service vom Hafen zum Schiff. Und zwar steigen jetzt alle auf einen hochgelegten Anhänger mit Sitzbänken. Der wird dann von einem Traktor wasserleeren Strand hinunter gefahren. Bis der Traktor den Anhänger dann irgendwann rückwärts ins Wasser fährt. Dort legt dann quasi das Boot am Anhänger an.
Dann können wir endlich mit dem Boot zurück zum Pier fahren, ab dem wir schon nach dem Flieger in die Bucht gefahren waren.
Ab dem Pier werden wir dann bereits von unserem nächsten Hotel abgeholt. Bzw. die organisieren, dass wir dort abgeholt werden. Den Transfer hatten wir bereits vorher ausgemacht. Dort hatte man uns noch vorgeschlagen, dass man ja auch per Boot direkt von Railay nach Ko Lanta fahren könne. Auf dem Seeweg ist das sicher auch kürzer, was den direkten Weg angeht. Aber auf der einen Seite bin ich nicht zu sehr Seetauglich. Und auf der anderen Seite wäre da eine Fähre noch teurer gewesen als ein privater Shuttel-Service, der nur für uns die ganze Strecke fährt. Also dann doch auf dem Landweg. Auch wenn das eine Stunde länger dauert.
Auf dem Parkplatz am Pier angekommen warten wir dann erstmal auf unseren Shuttle Service. Der war noch nicht da. Kurzzeitig Angst ob das auch alles geklappt hat. Aber dann finden wir einander und es kann los gehen.
Die Fahrt ist ein bisschen abenteuerlich. Also nicht schlimm. Oder sagen wir anders. Es ist auch viel eine private Fahrt und weniger alleine auf den Transfer der Gäste ausgelegt. Zuerst müssen wir natürlich überhaupt nochmal Tanken. Das ist immerhin mit drin. Es gibt hier 84octan Benzin. Das kostet hier aktuell umgerechnet knapp EUR 0,95/l. Für den sonstigen Günstiger-Faktor hier in Thailand, finde ich das gar nicht so viel billiger. Also nicht, wenn ich das noch auf mehr als 84octan hoch rechne.
Wenn wir hier durch Krabi-Stadt fahren, dann sehen die Autohäuser und Supermärkte erstmal von Außen aus wie bei uns. Das passt noch so gar nicht zu dem, was wir bisher erlebt hatten. Wir haben Thailand irgendwie noch nicht vollständig erfasst.
Irgendwann halten wir noch zu einer kleinen Pinkelpause. Also nehme ich an. Unser Fahrer hat es nicht zu sehr mit dem Englischen. Das ist viel gebrochene Kommunikation. Was zu vergleichsweise wenig Kommunikation führt. Er geht. Wir bleiben im Auto. Direkt neben dem Auto gibt es hier aber einen Dunkin Donuts Trailer. Da hüpf ich also schnell mal raus und besorge uns ein paar Snacks. 6 Donuts für 120 Bhat, also umgerechnet EUR 3,20. Das ist wieder einmal deutlich günstiger.
Dann geht es weiter. Unser Fahrer hat eine Tüte mit irgendenwelchen frischen Blättern neben sich liegen. Regelmäßig schnappt er sich eine neue Handvoll und nimmt sie in den Mund und kaut darauf rum. Irgendeine Art Kautabak vielleicht?
Irgendwann halten wir dann noch bei ihm zu Hause an. Er scheint noch irgendwas abzuholen. Vielleicht hatte er auch bei dem längeren Pinkelpause Stopp noch eingekauft und bringt das jetzt erstmal weg.
Getönte Scheiben an den Autos scheint hier übrigens Pflicht zu sein. Im Grunde fährt hier jedes Auto mit getönten Scheiben. Tatsächlich ist aber das Anschnallen in den Autos erst seit 2014 hier Pflicht. Dementsprechend haben das noch nicht alle verinnerlicht. In Deutschland war das übrigens 1976. Bis 1984 gab es beim Nichteinhalten auch kein Busgeld. Ein unterschied von 8 Jahren. Genau die Zeitdifferenz die wir hier gerade haben.
Dann kommen wir zur Fähre. Wir setzen auf die Insel Ko Lanta über. Die Fähre hier ist auch nur eine größer Dimensionierte Kanalfähre, wie ich sie vom Nord-Ostsee-Kanal kenne. Es passen vielleicht 20 PKW gleichzeitig auf die Fähre. Ein Viertel der Autos scheinen hier andere private Shuttle zu sein, die ebenfalls Touris auf die andere Seite bringen. Denn die steigen alle aus. So auch wir. Es gibt einen kleinen Fußgängerbereich eine Treppe hinauf. Dort weht vor allem noch ein frischer Wind, was gerade ganz gut tut.
Angeschlagen ist hier auch eine Preistafel. Die Überfahrt kostet für Locals 3 Baht. Also Bewohner der Insel. Für Thailänder generell 10 Baht. Touristen müssen hier 50 Baht bezahlen. Immer noch nicht einmal EUR 1,50. Aber eben immerhin das 15-fache der einheimischen Inselbewohner.
An den Straßen sieht man immer mal wieder Ananas-Stände. Also so wie bei uns zu Hause auch immer mal wieder irgendwelche Obst und Gemüse Stände an der Straße zu finden sind. Hier ist es eben Ananas. Die Preise scheinen aber mit zunehmend touristischer Gegend zu steigen. So gabs es Ananas für 5 Bhat. Auf Ko Lanta sind wir inzwischen bei 35 Bhat. Man kann also davon ausgehen, dass ein Ananas-Bauer in Thailand beim internationalen Großhandel eher die 5 Bhat pro Stück bekommt. Also so 15 Cent. Verkauft wird das dann am Stück für EUR 3. Faktor 20.
Die Außenwerbung spricht auf Ko Lanta von 40 Baht pro Kilogramm Wäsche, wer das zum Waschen aufgeben möchte. In Railay waren es noch 70 Baht. Da hatten wir schon überlegt, für den Preis einfach mal Wäsche machen zu lassen und den Koffer sauber gefüllt mir nach Hause zu nehmen um nicht dort waschen zu müssen.
Die Straßen auf dem Weg zu unserem Hotel werden immer kleiner. Zwei Lastwagen passen hier auf der „Hauptstraße“ schon nicht mehr nebeneinander. Es gibt viele Rollerfahrer hier. Die meisten sind aber wirklich Weiße. Also vermutlich Touristen. Auch insgesamt sieht man hier aus dem Autofenster viel mehr Klischee-Thailand-Touristen. Also Hippie-Artiges. Nicht negativ gemeint. Einfach vom Eindruck entspannte Menschen mit Daueraufenthalt Charakter. Auch mehr normale, günstigere Touristen.
Aus den knapp 2 Stunden laut Google Maps sind am Ende dann 3,5 Stunden reale Fahrtzeit geworden. Das hatte ich nicht erwartet. Dann sind wir endlich in unserem Hotel am Strand angekommen. Wir sind gespannt auf unser „Room with a View“ Appartment.
Der erste Eindruck ist auch erst einmal sehr gut. Erste Reihe im Hotel. Letztes, also ruhiges Häusschen. Mit eigener Veranda, Hängematte und Schaukelstuhl. Großzügige Räume. Und es gab sogar so eine Art Atrium. Also in der Mitte wuchs auch ein Baum. Der ging dann auch irgendwann zur Decke raus, davon haben wir aber nichts gesehen. Das war auch mehr der Durchgang zum Badezimmer im hinteren Teil.
Erstmal nicht so schlecht. Ein bisschen verbaut aber wir kommen klar. Das Hausrestaurant ist aber erstmal auch nicht billiger als an unserem Luxusstrand. Das überzeugt aber nicht.
Der alte Strand ist nämlich schon deutlich geiler. Das muss man einfach so sagen. Der Strand hier hat offensichtlich auch Gezeiten. Aber mehr Steine. Nicht so ein schöner, makelloser Sandstrand. Und mehr Wellengang.
Wir gehen nochmal eine erste Runde zu Fuß um den Block. Viele Läden hier an der Straße sind echt runtergekommen. Auch einfache Bretterbuden, im wahrsten Sinne, sind hier an der Tagesordnung. Da werden nochmal Grillwaren oder Früchte draus verkauft. Aber die sind auch noch alle in Betrieb. Da kann doch nicht mehr als ein Kunde die Woche vorbei kommen.
Es ist schon nochmal ein anderes Thailand, das wir hier kennenlernen. Nach Bangkok City-Life und dem Traumstrand-Paradies ist das hier nochmal das schöne, aber auch echte einfachere Thailand.
Gegen das „echte, einfachere“ spricht aber auch die Vielzahl von „Tourist Information“ Läden hier. Wirklich viele. Sehr viele. Keine Ahnung was es da alles an Informationen gibt. Aber wir werden das die Tage sicher nochmal erkunden.
Unseren Nachmittagssnack nehmen wir im „Drunken Sailor“ zu uns. Ein wirklich schönes und nettes kleines Café / Restaurant hier direkt an der Straße um die Ecke. Schön eingewachsen, sauber und nett hergerichtet. Hier gibt es sogar mal einen Burger. Nicht wirklich billig, aber lecker wie sich rausstellt.
Zum Abendessen gehen wir in die „Why Not Bar“ gleich nebenan. Man hat hier eine Symbiose mit einem Restaurant gleich nebenan geschlossen. Das Restaurant direkt daneben wird von der muslimischen Gemeinde betrieben. Die schenken also keinen Alkohol aus. Dafür gibt es in der Bar nichts zu Essen. Es gibt aber Tische mit der Bedienung von beiden Läden. Die Bar gibt laut Karte 10% der Einnahmen aus Alkohol an die Muslimische Gemeinde ab, die hier der Landbesitzer ist. Klingt ein wenig wie das, was uns unser Guide in Indonesien erzählt hatte, wie die muslimische Gemeinschaft auch dort über die Religion hinaus Einfluss nahm.
Die Bar ist ohnehin komplett voll. Wir nehmen einen Tisch im Restaurant. Wir sind eh inzwischen müde und werden hier heute nicht mehr alt.
Als wir gehen weist man uns noch darauf hin, dass es Abends ab 20:30 Uhr immer eine „Feuer Show“ gibt. Wie auch immer das aussieht. Aber da ist eh schon Bettzeit für Teile der Reisegruppe.
Gute Nacht!
cheers.
Sebastian