Hallo und Humppa nach Deutschland,
wir haben unsere erste Nacht in unserem tollen kleinen Hotel wunderbar verbracht. Auf zwei Etagen sind die Zimmer hier U-förmig um einen kleinen Pool angeordnet. Alles im Hinterhof vergleichsweise zentral in der Stadt gelegen. Damit ruhig und gut gelegen. Richtig super.
Wir haben erst einmal richtig ausschlafen müssen. Damit haben wir leider das Frühstück im Hotel verpasst. Der Schlaf war aber leider nach dem langen Flug gestern auch bitter nötig. Und wir sind eben auch noch nicht in dieser Zeitzone angekommen.
Also wieder zurück aufs Zimmer. Wir packen unseren Sachen für den Tag und dann geht es zu Fuß durch die Stadt. Bewaffnet mit Google Maps Offline gehen wir einfach ohne großen Plan einfach in Richtung der Altstadt. Dort wo Paläste und Tempel stehen.
Gleich an der zweiten Straßenecke spricht uns eine Frau von hier an. Wo wir her kommen und was wir so vorhaben uns anzusehen. Dann gabs gleich noch ein paar Tipps was wir uns unbedingt ansehen müssten. Und ob wir wegen dem Festival hier wären? Was für ein Festival. Da war die schon fast beleidigt, dass wir das nicht wussten. Und dann will die dir noch nicht mal was verkaufen. Ich war total irritiert. Ich hätte erwartet, dass die uns jetzt gleich Karten verkaufen will oder eine Tour. Aber nein. Die gute Dame war einfach nur nett und hat mit uns sprechen wollen. Und man selber will sich aus dem Gespräch raus winden, weil es dir komisch vorkommt. Marrakesch hat mich in der Hinsicht immer noch maßgeblich versaut und misstrauisch gemacht.
Wir halten an einer kleinen Bäckerei die es in der Straße gibt. Wir haben ja noch nichts gefrühstückt. Mit einem Tablett nimmt man sich hier einfach was man möchte und bezahlt dann an der Kasse. Da gibt es dann auch noch Kaffee oder Getränke dazu. Die bringt man uns aber an den Tisch. Also eine Mischung aus Café und Selbstbedienungsbäcker. Aber deutlich besser als die Lidl Bäcker Theke. Und trotzdem noch billiger. Soooo lecker.
Bisher kommen wir mit Englisch ohne Probleme weiter. Da mühe ich mich noch an dem Umrechnungskurs ab. 1 Euro entspricht 37,20 Baht. Also rechne ich grob in 1 zu 40. Was dann im Kopf auch immer etwas länger dauert.
Es gibt hier viele richtig tolle Cafés. Nach westlichem Standard. Wirklich toll aufgemacht. Wirkliche tolle Produkte und Auswahlen. Die für unsere Verhältnisse immer noch günstig sind, aber nach lokalen Verhältnissen eben sehr teuer. Diese Cafés konzentrieren sich ganz offensichtlich an die ausländischen Touristen und die lokalen oberen 5%. Die Schere zwischen Arm und Reich ist hier auch viel zwischen Lokal und ausländischem Touristen zu sehen. Ohnehin sieht man viele europäische Touristen hier.
Der Big Mac Index steht für Deutschland aktuell bei $5,95 in der Eurozone. Teurer sind nur die Schweiz, Argentinien, Uruguay und Norwegen. In Thailand kostet der Big Mac $4,01. Das sind 30% weniger im direkten Vergleich. Und wenn man gerade nicht mal einen Big Mac essen möchte dann sind die Preise noch deutlich günstiger.
Wir kommen noch durch eine Straße die hier Abends und am Wochenende wohl St. Pauli entspricht und Party und Vergnügungsmeile ist. Das könnte hier also direkt aus dem letzten Hangover Teil stammen.
Hier findet wohl aktuell das Loy Krathong Festival statt. Oder auch das Thailändische Lichter Fest. Die Frau hatte uns ja schon gefragt, ob wir das Festival besuchen würden. Mitten in der Stadt gibt es hier einen größeren Platz. Hier werden aktuell große Zelte aufgebaut. Absperrungen werden noch aufgestellt.
Daneben steht der Grand Palace. „Dies war die offizielle Residenz der Könige von Siam (heutiges Thailand) in Bangkok vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Nach dem Tod des Königs Ananda Mahidol (Rama VIII.) 1946 im Borom-Phiman-Palast beschloss König Bhumibol Adulyadej (Rama IX.) die Verlegung der Residenz in die Chitralada-Residenz des Dusit-Palastes.“ [Wikipedia]
Heute gehen wir aber noch nicht ins Innere des Palastes. Das müssen wir aber noch machen die Tage. Den der ist alleine von Außen schon riesig wirklich beeindruckend.
Die Straßen vor dem Palast werden mit Blumen geschmückt. Hier stehen über all Gestecke mit vielen Blumen und sehr vielen Orchideen. Hier werden Straßen noch schnell geflickt und Außenwände noch schnell einmal übergestrichen. Das scheint also auch alles noch für besagtes Fest schön gemacht zu werden.
Wir gehen weiter den Fluss entlang in Richtung Süden am Palast vorbei. Auf der anderen Seite des Flusses sieht man schon den berühmten Wat Arun. Da haben wir uns schon eine Tempel Tour für diese Woche besorgt. Den werden wir also noch besuchen.
Da finden wir dann auch schon mein neues Lieblingscafé. Es ist eben schon schön warm hier. Ab und zu mal Pause machen ist nicht verkehrt. Wir sind ja auch im Urlaub. Das „Floral Café“ gegenüber vom Flower Market ist meine absolute Empfehlung für Bangkok. Alles voller Pflanzen. Instagrammer kommen voll auf ihre Kosten. Und wer Lust auf Erfrischungsgetränke hat, ist hier goldrichtig. Ein Mango-Smoothy, eine Himbeer-Limonade und einen Eistee gibt es hier für 10 EUR. Und alles ist unglaublich lecker.
Der erwähnte Flower Market ist ein Teil einer ganzen Ansammlung von Industriehallen. Im Flower Market gibt es wirklich einfach jede Menge Blumen und fertige Gestecke zu kaufen. Hier scheint heute auch viel los zu sein. Riesige Tüten mit Blumen und Blüten werden hier durch die Gegend getragen.
Anscheinend brauchen alle noch schnell ein Satz Blumen für das Fest heute Abend. Auf der Straße und in den Hallen wird sich um die Blumen gedrängt. Riese Tüten voller Blüten stehen hier auch hinter den Tresen. Und in jedem kleinen Geschäft sieht man Leute sitze, die noch Kränze und Gestecke zusammenstellen. Also das muss hier schon einen enormen Stellenwert und Abnehmer haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass soviele Blumen noch den Besitzer wechseln, bevor die Morgen komplett verwelkt sind.
Wir gehen noch ein wenig durch die Hallen. Da wechselt man nahtlos zwischen Blumen und Fischen. Hier sind dann auch keine Touristen mehr. In den hinteren Hallen findet man auch viele kleine Garküchen. Irgendwo muss ja auch der einheimische Blumenknüpfer essen gehen. Die 10 EUR Drinks können die sich nicht leisten.
Und dann werden wir schon wieder von jemandem angesprochen. Wieder mit ganz vielen Tipps, was wir uns noch ansehen müssen. Es drängt sich wieder das Gefühl auf, das Gespräch beenden zu wollen bevor man dir was verkauft. Und dann holt der noch das Telefon raus und zeigt Bilder vom Floating Markt – da müssen wir unbedingt hin. In 10 Sekunden verkauft der uns eine Bootstour dorthin. Hat er dann nicht.
Wir gehen weiter in Richtung Südosten. In Richtung Chinatown. Hier fließt ein kleinerer Abzweiger des Flusses durch die Stadt. Der geht auch direkt hinter unserem Hotelzimmer entlang. Hier sind das aber netter aus. Es gibt auch viele Fußgängerbrücken über den Fluss. Entlang des Flusses sind auf beiden Seiten Geschäfte und Cafés. Heute Abend scheint dieses ominöse Fest auch hier einen Schwerpunkt zu haben. Hier wird noch fleißig aufgebaut. Auf dem Fluss entstehen noch Bühnen. Eine große Bühne steht neben einer Brücke. Kamerateams bauen noch auf. Über Lautsprecher wird die Straße bereits beschallt. Wir sehen erst später, dass das von einer älterem Dame kommt, die hier schon live Karaoke zu performen scheint. Daneben werden noch viele Stände aufgebaut, Leute schleppen Grills zu den Ständen. Scheinbar entsteht hier noch eine zusätzliche Fressmeile. Ein richtiges Straßenfest.
Die komplette Existenz scheint sich hier ums Essen zu drehen. Überall auf der Straße gibt es Essen. In allen Farben und Formen und Aggregatzuständen. Und überall riecht es lecker und sieht lecker aus. Ich will alles mal probieren.
Wir drehen ein paar bewusste Irrwege und Schlenker durch die ganzen kleinen Straßen und Gassen in Chinatown. Wir gehen nochmal zum Golden Buddah Tempel. Den haben wir nämlich später nicht auf der Tempel Tour im Programm. Also wenigstens hier von außen noch ein paar schlechte Fotos gemacht.
Von hier wollen wir nun wieder langsam zurück zum Hotel. Wir kommen nochmal vorbei an der Straße mit der schweren Metallindustrie. Hier ist wirklich eine Straße, parallel zur Hauptstraße durch Chinatown mit seinen ganzen Restaurants, in der kleine Schwerlastgabelstapler auf der Straße stehen. Hier liegen Stahlträger rum. Hier wird geflext und geschweißt in kleinen Garagen neben der Straße. In einem ansonsten normalen Wohngebiet. Eine Garage neben der anderen. Bis oben hin voll mit irgendwelchen Metallen. In der Mitte sitz dann immer einer der gerade irgendwas dreht, schweißt, flex oder sonstwas. Überall an der Straße stehen kaputte Autos oder eben Stapler. Nach TÜV sieht keines von denen aus.
Für die letzten Kilometer zurück zum Hotel probieren wir nochmal ein TukTuk aus. Wir haben auf jeden Fall einen ziemlich zügigen Fahrer erwischt. Puh. Gut festhalten. Und nichts in die Hose machen.
An meinen Verhandlungsskills muss ich noch arbeiten. Die angebotenen 250 Bhat haben wir natürlich nicht angenommen und waren stolz auf unsere Verhandlung auf 150 Bhat. Jetzt lese ich aber, dass es für Einheimische 30-50 Bhat kostet. Also mal den drei- bis fünffachen Preis bezahlt. Und trotzdem komm ich mir mit meinen 3,50 EUR jetzt noch nicht so vor, als würde ich die Fahrt nicht nochmal machen.
Zum Abendessen finden wir auf Google eine kleine Backpacker Bar die wir in 10 Minuten zu Fuß erreichen können. Hier gibts ein Hostel und im geschlossenen Hinterhof einen kleinen Garten mit jeder Menge Tische und einem international sortierten Biertresen. Gerichten in vielen Preisklassen. Und jeder Menge junger Leute die hier nach der Schule durchkommen. Tolle Stimmung.
Die Preise sind gut. Die Portionen könnten größer sein. Wir zahlen hier 12 EUR für unser komplettes Essen bestehend aus 2 Bier, 1 Wasser, 1 Limo, 2 Hauptgerichten, Edamame Bohnen und Frühlingsrollen. Und dann schmeckt das auch noch ziemlich brauchbar, aber auch nicht überwältigend.
Auf dem Rückweg decken wir uns im 7Eleven noch für den Notfall ein. Was vor allem Wasser aber eben auch ein paar Kekse sind.
Aus der Ferne sehen wir, dass es am Wasser heute noch ein großes Feuerwerk gibt. Aber ansonsten bekommen wir nicht mehr viel mit. Wir sind noch im Jetlag und noch nicht an das Klima angepasst. Da gehts dann lieber zu Bett.
Außerdem müssen wir Morgen früh das Hotel auch schon um 8 Uhr verlassen haben. Wir haben uns eine Food-Tour gebucht. Also viel Essen brauchen wir vorher sicherlich nicht. Ich bin sehr gespannt.
Gute Nacht.
cheers.
Sebastian