Hallo und Humppa nach Deutschland,
für unseren dritter Tag in Bangkok hatten wir heute Morgen eigentlich eine Fahrrad-Tour gebucht. Wir haben uns noch gestern noch dagegen entschieden. Es sind bisher irgendwie immer volle Tage. Es gibt viel zu sehen. Viel zu erleben und viele Eindrücke. Und dann noch ein etwas anderes Klima. Es war die Tour einfach zu viel.
Das war eine gute Idee. Wir versuchen lieber noch etwas auszuschlafen. Das klappt immer noch so bedingt. Es ist immer noch nicht unsere Zeitzone.
Der Rest der Reisegruppe geht im Hotel frühstücken. Ich überspringe heute das Frühstück nochmal und essen die Obstreste aus dem Kühlschrank von unserer Tour gestern.
Dann fangen wir langsam mit unserem Tag an. Als erstes steuern wir den Wat Pho an. „Wat Pho ist ein Königlicher Tempel Erster Klasse, ein buddhistischer Tempel (Wat), der im Zentrum der historischen Altstadt liegt, unmittelbar südlich des Königspalastes.“ [Wikipedia]
Da wollen wir aber nicht hin laufen. Wir nehmen uns ein TukTuk. Weil das erste Angebot aber gleich 100 Bhat lautet vergesse ich gleich direkt zu verhandeln. Schon wieder reingefallen. Also fahren wir für 100 Bhat. Als er uns dann beim Palast rauslassen will verstehen wir auch den günstigeren Preis. Wir haben uns falsch verstanden. Das ist aber auch nur einen Block weiter. Das kann auch keinen echten Preisunterschied ausmachen. Wir werden also doch noch korrekt am Wat Pho rausgelassen.
Ich war sehr deutsch ausgerüstet. Was genau bedeutete, dass ich eine dünne Wanderhose an hatte, bei der sich die untere Hälfte der Beine noch mit einem Reisverschluss abmachen lässt.
Ich wollte mir gerade meine Beine wieder anzippern um für eine Tempelanlage anständig angezogen zu sein, da klärt mich ein Taxifahrer netterweise auf, dass das hier gar nicht nötig wäre. Für mich bei der Temperatur ein sehr netter Hinweis.
Der Wat Pho ist eine große Tempelanlage aus vielen kleinen Gebäuden, Pagoden und Tempeln. Die größte Attraktion hier ist der liegende Buddah. Die Statue ist 15 Meter hoch und 46 Meter lang und komplett mit Blattgold überzogen. Die Statue liegt dabei in einem Tempelgebäude.
Wenn man das also fotografieren will, dann brauchst du den richtigen Winkel im Gebäude. Es gibt also jeweils Vorne und Hinten an der Figur einen guten Punkt um ein Foto zu machen. Der West-Europär stellt sich dabei an bis er an der Reihe ist von dem Punkt aus ein Bild zu machen. Der Ost-Europär hat keine Lust und Manieren zu warten und stellt sich ins Bild. Der Chinese genau so. Aber die sind klein. Da kann ich mein Foto einfach über deren Köpfe machen.
Der Wat Pho ist einfach ein Must-See. Das kann man auch gar nicht vernünftig beschreiben. Das muss man gesehen haben. Viel weniger die schiere Größe dieser Figur. Vielmehr ist es die Hingabe in jedem Detail. Die unglaublich aufwändigen Verzierungen bei einfach jedem Gebäude, der Sockel jeder Statue und dem kompletten Aufbau dieser Tempelanlage. Vor allem ist es auch farbenfroh. Lange Gänge mit langen Reihen voller Buddahstatuen nebeneinander. Alle auf bunten Sockeln. Bunte Pagoden. Bunte Verzierungen.
Nach dem Tempel ist es Zeit für eine kleine Mittagspause. Wir haben ein tolles kleines Café in einer Seitenstraße gefunden. Hier gibt es ein sehr leckeres Phat Thai und ein noch besseren Lemon Ice Tea. Also ein richtiger Eistee. Den bestell ich mir jetzt immer.
Nach der Mittagspause nehmen wir die Fähre über den Fluss. Das kostet 5 Bhat pro Person. Was in Etwa 13 Cent sind. Also nicht wirklich teuer für eine kleine Fährfahrt.
Auf der anderen Flussseite steht der Wat Arun Tempel.
Auf der anderen Seite der Fähre ist der Fähranleger erst einmal mit Sandsäcken gesichert. Keine Ahnung wie lange die da schon liegen. Also ob es sich hier um eine kurzfristige Installation handelt weil gerade das Wasser überdurchschnittlich steht. Oder ob das hier eben eine permanente Installation dieses öffentlichen Anlegers ist.
Dieses mal müssen die Beine aber bedeckt werden. Das ist heute Mittag schon eine gute Herausforderung. Die Luft steht. Dafür läuft das Wasser – vor allem den Rück und den Nacken hinunter.
In der Tempelanlage macht gerade eine Hochzeitsgesellschaft seine Hochzeitsfotos. Das ist in der Tat eine ziemliche coole Kulissen.
„Wat Arun, offiziell Wat Arun Ratchawararam Ratchawaramahawihan genannt, ist ein buddhistischer Tempel, der für seine atemberaubende Lage am Flussufer und seinen hoch aufragenden zentralen Prang (ein Turm im Khmer-Stil) bekannt ist. Die architektonische Eleganz des Tempels wird durch die filigranen, mit Porzellan verzierten Türme unterstrichen, die bei Sonnenauf- und -untergang spektakulär schimmern. Dieser ikonische Tempel ist ein Muss für jeden Bangkok-Reisenden. [..] Das markanteste architektonische Merkmal des Wat Arun ist sein zentraler Prang, der etwa 82 Meter hoch ist. Das hoch aufragende Bauwerk ist mit farbenfrohem chinesischem Porzellan und Muscheln geschmückt, die es im Sonnenlicht zum Glänzen bringen. Der zentrale Prang symbolisiert den Berg Meru, den Mittelpunkt der Welt in der buddhistischen Kosmologie. Um den Hauptprang herum befinden sich vier kleinere Prangs, die wiederum mit Porzellanmosaiken und zahllosen Buddha-Statuen verziert sind, die die traditionelle thailändische Handwerkskunst widerspiegeln.“, so beschreibt es der Reiseführer.
Man kann hier die Anlage selber erkunden und durch die verschiedenen Gebäude laufen und die Stufen besteigen. Die Aussicht ist toll und vor allem eben die Architektur sehr sehenswert. Muss man also gesehen haben.
Für uns geht es dann auch mit der Fähre wieder zurück auf unsere Flussseite. Heute haben wir keine Lust mehr den Weg über die Brücke zu laufen. Zurück auf der anderen Seite gibt es nochmal einen Lemon Ice Tea und ein bisschen frisches, gekühltes Obst auf die Hand.
Nächster Halt: Amulett Markt. Hier gibt es jede Menge Amulette und Goldzähne. Und auch viele sonstige Formern alternativer Medizin. Also ja, auch Amulette fallen hier vermutlich in Teilen in den medizinischen Sektor. In den kleinen Hallen mit den verschlungenen Wegen gibt es jede Menge kleine Händler die hier einfach allerlei Anhänger in allen Farben und Formen anbieten. Das meiste sind Goldanhänger mit Prägungen mit allerhand Skulpturen, denen jeweils einzigartige Kräfte zugeschrieben werden, die von Schutz und Glück bis hin zu Wohlstand und Gesundheit reichen.
Viele Händler haben gerade geschlossen. Es ist wahrscheinlich Mittagsruhe oder so. Aber man sieht trotzdem in allen Ecken vor allem ältere Herren mit Brillen oder oder Lupen-Monokeln vor dem Auge in Ecken sitzen und auf kleine Anhänger starren. Das scheint hier schon eine sehr ernste Wissenschaft zu sein.
Wir bewegen uns wieder zu Fuß zurück zum Hotel. Die Verkehrsregeln bleiben mir noch ein Rätsel. Wenn man Rot an einer Ampel hat, dann darf man noch ca. 1 Minute danach rüber fahren. Auch wenn die Polizei an der Ampelt steht. Und auch ungefähr 30 Sekunden bevor die Ampel auf Grün springt. So würde ich das System in etwas ableiten.
Die Polizei fährt hier auch viel Motorrad. Man sieht zumindest viele Polizeimotorräder stehen. Honda CBR und BMW GS1250 sind die beiden führenden Modell bei der Polizei. Aber auch sonst ist vereinzelt viel dabei.
Es folgt eine kleine Erfrischung im Pool.
Zum Abendessen geht es auf einen Nachtmarkt auf der Straße. Das ist nicht weit von uns. Wir gehen keine 15 Minuten. Überall auf und neben der Straße stehen hier jede Menge kleine Händler und Garküchen. Ein paar bauen noch auf. Ein paar stehen hier wohl schon länger. Die meisten bringen hier ihre eigene Sitzgarnituren. Ein paar Tische und Plastikstühle, die hier neben ihren Ständen dann auf Straße und Bürgersteig stehe. Und es gibt einfach alles. Überall riecht es nach leckerem Gegrilltem und Gebratenem. Und da muss man natürlich alles mal ausprobieren.
Erstmal erwischen wir einen kleine Lader der einen richtigen Platzservice hat. Die gehobenen Klapptische und eine richtige Karte auf den Tischen. Man wird direkt vom Bürgersteig an den Tisch gebracht – also 50cm – und dann bedient. Auch das aus dem Garküchenwagen. Da steigen wir ein mit einem Thai Curry mit Nudeln, einem Hähnchen und Reis Gericht, Cola und Bier. Alles zusammen kostet 4,80 EUR.
Das ist eine gute erste Portion, aber noch nicht so, dass man hier vom Platz rollt. Man kann also gut noch Anderes probieren. Zum Beispiel ein paar Grillspieße vom Schwein. Sehr lecker mariniert.
Dann noch eine Portion süßer Mais. Also normaler Mais mit etwas Butter und dann kommt da wirklich ein Löffel Zucker oben drauf. Also sehr süß. Schmeckt aber eigentlich ganz in Ordnung.
Zum Abschluss Hähnchen-Flügel und noch ein Keule. So lecker. Zum Nachtisch noch eine mittlere Obstschale und dann sind wir auch alle satt für heute. Und haben zusammen vermutlich gerade mal 12 EUR für alles bezahlt. Und einen tollen und interessanten Abend auf Straße verbracht.
Das reicht jetzt auch wirklich für heute. Die Temperatur und die Luft machen den Rest und einen selbst nicht wirklich wacher. Zurück trotten ins Hotel und dann ins Bett.
Gegen 20:45 Uhr klopft es bei uns an der Türe. Wir wären zu laut auf dem Fussboden. Man könne unter uns nicht schlafen. Aha. Soviel bewegt haben wir uns aber nicht. Nun gut. Meine erste Beschwerde deswegen, jemals.
In dem Sinne – gute Nacht.
cheers.
Sebastian