Alles Gute hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. So oder so ähnlich zumindest heißt es ja. Heute war der letzte Tag der Collision Conference in New Orleans. Zusammengefasst waren die Vorträge am Tag zwei etwas spannender / interessanter. Oder ich hatte einfach nur die schlechtere Auswahl. Gut war: man kannte bereits viele Sprecher, die schon in anderen Panel-Diskussionen auf der Bühne waren, oder auch viele der Moderatoren, die bereits andere Talks geleitet hatten. In beiden Fällen half es dabei sitzen zu bleiben, oder doch nochmal in letzter Sekunde in den Vortrag zu wechseln, den man nur auf Platz zwei gesetzt hatte.

Inhaltlich gehe ich mit gemischten Gefühlen zur Collision Conf nach Hause. Vermeindliche große Namen helfen leider nicht darüber hinweg, dass es eben mehr in die Breite als in die Tiefe geht. Es ist eben doch eher eine Networking Veranstaltung als alles andere. Darin ist man aber gut. Man hat sich eine schöne Location ausgesucht und viele interessante Anreißerthemen auf die Bühne gebracht. Und ich will mich gar nicht beschweren, schließlich wäre ich sonst nicht nach New Orleans gekommen.

Am Abend ging es für uns noch eine letzte Runde zu Fuß durch die Stadt. Ich wollte noch einmal an dem Mercedes Benz Stadium vorbei und anschließend mussten wir ja immer noch wenigstens eine Jazz Bar besucht haben.

Auf dem Weg zum Stadion laufen wir zufällig noch in eine kleine Parade. So wie es aussieht das Abschlussessen der Speaker der Collision Conf. Der Zug wird von der Polizei begleitet und es gibt ein paar verkleidete Tänzer rund um den kleinen Zug. Die nehmen ihr Mardi Gras hier wirklich ernst.

Wir gehen weiter. In einem Supermarkt decken wir uns noch mit ein weniger US-Schokolade ein. M&Ms Peanutbutter zum Bsp. Twix-Peanutbutter gabs gerade nicht. Ich war schwer enttäuscht. Ich hatte meine Leidenschaft bei unserer letzten USA Tour dafür entdeckt.

Hier haben wir auf jeden Fall auch einen Ami getroffen, der mit der typischen Frage: „Wo kommt ihr her“, das Gespräch eröffnet hatte. Er gab uns auf Nachfrage nach einem guten, lokalen Jazzclub die Frenchmen Street an – er würde da auch immer hingehen.

So war die Frenchmen Street unser nächstes erklärtes Ziel, nachdem wir einmal das bunt illuminierte Benz Stadium umrundet hatte. Schade das wir hier kein Spiel haben sehen können. Die Frenchmen Street liegt allerdings auf der anderen Seite vom French Quarter. Wir waren also noch ein paar Minuten unterwegs. Das macht uns ja aber nichts aus. Erst vor Ort bemerkte ich, dass ich am ersten Tag schon mal dort gewesen bin. Ich hatte es aber nicht als lokales Jazzviertel abgespeichert.

Heute Abend konnte einem das nicht passieren. An allen Ecken spielten die Jazzband auch auf der Straße. Autofahrer mochte man nicht sein, zumindest nicht wenn man durch genau diese Straßen musste. Aber selbst hier blieben die meisten entspannten und feierten auch am Steuer mit. Die Band unterhielten einfach alle. Eine tolle große Party mitten auf der Straße:

Und das zum Glück nicht nur von den Touristen. Auch ein paar Einheimische Standen auf der Straße und feierten mit. Das ist ein tolles Leben so abends auf der Straßen mit Freunden stehen zu können. Für uns gab es noch eine kleine Cola in einem der Jazzclubs. Wenig später sollte hier die nächste Band spielen.

Die meisten Lokale hatten hier eine Liste der Bands des Abends ausgehängt. Fast in jedem größeren Laden spielten 2 bis 4 Bands. Auch nachts um 3h noch. Auf der anderen Seite kann ich mir nicht vorstellen, dass all diese Leute davon Leben. Also was machst du wenn deine Band nachts um 3h unter der Woche einen Auftritt hat sonst in deinem Leben?

Wir sind noch so in den Laden gekommen. Wir wurden nicht nach unserem Ausweis gefragt. Kurz nach uns ereilte allerdings jeden dieses Schicksal. Ganz egal wie verbraucht die Person aussehen mochte. Der gute Türsteher hielt sich eisern daran. Leider ereilte diese Schicksal auch das letzte Drittel unserer Reisegruppe. So haben wir uns dann nochmal verlagert um den Abend in einem Laden zu verbringen, der einem das Alter im Gesicht durchaus geglaubt hat. Und auch dort gab es gute Live-Jazz-Musik von der Bühne. Wirklich so toll. Alle haben ihren Spaß. Eine tolle lockere Runde auf den Straßen. Hauptfarben machte hier gefühlt überhaupt keinen Unterschied und spielte keine Rolle. Einfach unter Freunden auf der Straße ein kleines Fest feiern. Das darf man unbedingt gerne mal mitgemacht haben.

Es bleibt also übrig: Collision Conf ist ein guter Anlass mal in eine andere Stadt zu kommen. Wenn man von einem Thema aber schon mal gehört hat bringt die Veranstaltung keine Tiefe. New Orleans ist eine tolle Stadt für die man aber eigentlich nur 2 – 2,5 Tage braucht. Wenn man also gerade mal vorbei kommt, kann man gerne aussteigen. Ob man extra dafür anreise muss, ich würde sagen ein. Beides zusammen ergibt allerdings eine sehr tolle Reise!

cheers,
Sebastian

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert