Hallo und Humppa nach Deutschland,

Gefahren heute: 15km
Gefahren gesamt: 197km

heute bleiben wir in der Stadt und gucken uns noch ein paar andere Ecken und Stadtteile von Kapstadt an.

Erstmal starten wir aber wieder mit dem tollen Complementary Continental Breakfast mit Bananenbrot, Crackern und einem Block Cheddar Käse. Was für mich gar nicht so schlimm ist wie es sich anhört.

Nach dem Frühstück geht es für uns an die Waterfront. Nicht im Übersetzen Sinne, sondern so heißt hier auch der Stadtteil der eben direkt am Wasser liegt. Was hier natürlich die halbe Stadt meint. Hier genauer den nordwestlichen Zipfel. Hier befindet sich ein riesiges Einkaufszentrum. Direkt daneben die Marina mit den ganzen teueren Booten. Dementsprechend findet sich hier auf der Ecke alles was teuer ist. Auch nach internationalen Standards. Nach lokalen Standards also „unbezahlbar“. Die internationalen Luxusmarken eben. Eine wirkliche Parallelwelt zu dem was wir auch teilweise noch am Nachmittag sehen werden. Und das absolut andere Ende vom Spektrum zu den Blechhütten an denen wir bereits vorbei gefahren sind. Vermutlich arbeiten die Leute die dort wohnen aber auch hier an den Kassen oder räumen den Müll weg.

View large Map
Distance: 0km

Also schön sieht es hier schon aus. Alles ist sehr nett angelegt. Die schönen Strandorte von Miami oder der Côte d’Azur standen Pate was das ein oder andere Arrangement oder Gestaltung der Flaniermeile am Wasser angeht. Wirkliche toll aussehende Bars und Restaurants am Wasser hier. Es legen eben auch die internationalen Yachten mit viel Geld hier an. Da kann man das Geld auch nehmen.

Wir kommen an einer Gated Community vorbei. Wachpersonal am Eingang. Wer dort wohnt darf rein und hat hinter seinem Haus auch direkt einen Anleger für sein Boot. Mehr Geld und mehr weiß geht hier in Kapstadt nicht. Aber schön siehts aus. Und vermeindlich teuere Boote und Yachten sind da auch festgemacht.

Für den betuchten Touristen gibt es hier auch alles. Käfigtauchen mit Haien. Ausflüge per Boot oder privatem Katamaran. Rundflüge mit dem Heli. Tauchen mit Seerobben. Also es muss einem hier nicht langweilig werden.

Hier wird noch viel gebaut. Aber es ist auch schon ziemlich schön und ziemlich sauber im Vergleich zu anderen Ecken die wir hier schon gesehen haben. Hier steht auch ein altes Silo „The Silo“, dass hier zu einem Luxus Hotel und Kunstmuseum umgebaut wurde. Einfach eine wirklich schicke, moderne Ecke hier.

Für unseren Mittagssnack landen wir mal wieder im Timeout Market, den es auch hier gibt. Auch der hier ist wieder sehr nobel aufgemacht. Das erste mal gesehen in Lissabon und dort richtig angefixt gehen wir da gerne hin. Obwohl es seitdem nie wieder so gut war. Trotzdem haben wir auch hier sehr gut gegessen.

Direkt nebenan gibt es eine große Halle die unten einen großen Markt für kleine Handwerksbetriebe hat. Im Obergeschoss findet sich ein Co-Workingspace. Mit Timeout direkt nebenan finde ich das eine sehr coole Work-Location. Von hier aus könnte ich das auch ein paar Tage aushalten zu arbeiten. Auf jeden Fall ein sehr internationaler Flair hier gerade. Das fühlt sich so weit weg von dem Rest des Landes an.

Wir fahren mit dem Auto weiter und wollen uns den Stadtteil Bo-Kaap ansehen. In der Nachbarschaft hat man irgendwann mal angefangen die Häuser knallig bunt anzumalen. Und so gibt es da jetzt sehr schöne, bunte Straßenzüge in einer sehr künstlicher angehauchten Gegend.

Als wir mit dem Auto das Zentrum der Ecke angefahren haben, da wo auch die Touri-Busse halten, haben uns gleich ein paar der weniger offiziellen Parkwächter in einer Parklücke eingewunken. Kennt man schon in dem Land, wenn auch noch nicht so aggressiv. Ich dachte mir, dass geht auf jeden Fall schneller als sich hier noch einen Parkplatz zu suchen und dann bekommen die halt ihre 20 Rand. Und hier mitten auf der freien Fläche wird auch nichts passieren, wenn hier ständig die Busse durchfahren. Wir halten an. Die Jungs sind sofort da und halten mal die Hand auf. Und dann wollen die doch glatt 100 Rand. Dann fangen wir erstmal das Verhandeln an. Das Parkhaus wäre ja viel teurer – im letzten stand ich für 30 Rand. Und überhaupt ist das ja so teuer hier. Als ich dann wieder wegfahren wollte, dann war das dann auf einmal in Ordnung. Natürlich haben wir die beiden dann später nicht mehr gesehen als wir wieder losfahren wollten. Vielleicht haben die aber auch Schiss bekommen. Direkt nach dem Einparken kam erstmal die Polizei und hat zwei andere Jungs mitgenommen. Vermutlich nicht für überhöhte Servicegebühren. Es kam dann aber auch noch ein älterer Herr auf und zu, der zu uns meinte, dass wir mit den Jungs aufpassen sollten. Er hat direkt daneben einen kleinen Kiosk-Laden gehabt. Die scheinen also schonmal aneinander geraten zu sein.

Die Ecke ist wirklich schön anzusehen. Die Häuser werden wirklich ziemlich regelmäßig gestrichen oder gewaschen. Die meisten sahen sehr farbenprächtig und frisch aus. Ist natürlich auch hier einfach eine Einnahme-Quelle. Da gibt wahrscheinlich die Stadt noch was dazu.

Nach den Vorwarnungen der Bekannten und wenn der ältere Herr uns schon hinweist, dann guckt man sich irgendwie immer noch ständig um. Aber auf der anderen Seite fühle ich mich auch schon jede Sekunde sehr sicher.

Wir laufen noch ein wenig durch die Stadt und sehen uns die Straßenzüge und das Leben hier so an. Die Farbe von Fußgängerampeln wird hier auf jeden Fall komplett ignoriert. Es hat keinerlei Einfluss auf Fußgänger. Die richten sich nur nach den tatsächlich fahrenden Autos. Die Rotphasen sind hier auch schon extrem lang. Da kann man wirklich die Geduld verlieren.

Wir durchqueren den großen Park der Stadt – The Companies Garden. Die Tiere sind hier sehr gut auf Menschen dressiert. Eine Taube landet auf meiner Hand und die Eichhörnchen halten sich an der Hand fest um in die Handfläche zu schauen, ob es nicht etwas zu Essen gibt – ich bin eine Disney-Prinzessin!

Dann geht es zurück zum Auto und zurück zu unserer Unterkunft. Für unser Abendessen gehen wir nochmal runter in Richtung Strand und besuchen nochmal unseren Mojo-Market. Heute Abend spielt keine Live-Band. Es ist viel weniger los. Es gibt Pizza und Shawama zum Abendessen.

Dann reicht es aber auch für heute. Die Füße sind platt. Gute Nacht.

cheers.
Sebastian

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert