Auch den zweiten Tag, bzw. den ersten richtigen ohne Anreise, wollten wir wieder zu Fuß die Stadt erkunden. Also erstmal wieder in die Metro und Richtung Altstadt. Die Kamera immer im Anschlag.
Die Amsterdamer sind ein sehr entspanntes und nettes Völkchen. Was aber absolut keine Anspielung auf die Drogenregelung sein soll. Man wird einfach grundsätzlich freundlich begrüßt ( und das nach 1940 ). Diese Freundlichkeit hört aber an einem Punkt schlagartig auf. Wenn man als Fußgänger – womöglich noch als ein durch Kamera identifizierter Tourist – den Fahrradweg betritt. Agressives Anklingel ist da noch die harmlose Variante.
Auch der ordnungsliebende Deutsche ist diese strikte Trennung zwischen Fahrradweg und Fußgängerweg nicht gewohnt. Da tritt man einfach gerne in die Falle. Gleichzeitig sind die Fußwege gerade in der Altstadt platzbedingt einfach nicht sonderlich breit. Viele Menschen machen ein Vorankommen ohne Ausweichen auf die Fahrradwege dann auch noch zusätzlich schwer. Und der Rest der Fußgängerwege ist ohnehin mit Fahrrädern vollgestellt.
Unser Stadtführer schlägt verschiedene Routen durch die Stadt vor. Die „Übersicht über Amsterdam“- Route, die „Architektur“- Route und die „Route der Armen Leute“, die durch viele kleine Viertel der früher ärmeren Leute führt. Heute können sich die ärmeren Leute diese Wohnungen auch schon lange nicht mehr leisten. Aber es gibt tolle Einblicke in viele vielleicht verstecktere Ecken der Stadt.
Teilweise wird man auf den Strecken dann auch über eine länger Zeit von immer den gleichen Leuten verfolgt. Bis einem auffällt, dass die den gleichen Reiseführer in der Hand haben wie man selber.
Ähnlich wie in Kopenhagen kauft man auch in Amsterdam digitale Parktickets die für die komplette Stadt gelten. Also einmal am Automaten ein „Ticket gezogen“, dass man über die Eingabe seines Autokennzeichens dem Wagen zuordnet, gilt das für den gleichen Zeitraum für die komplette Innenstadt. Ein Papierticket gibt es dann aber nicht mehr. Die elektronische Erfassung reicht aus.
Durch die Stadt habe ich dann noch ein „Parkmanagement- Wagen“ fahren sehen. Auf dem Auto sind Kameras montiert gewesen. Kontrolliert Amsterdam etwa so automatisiert die Parktickets ? Durch das Abscannen und erkennen von Kennzeichen ? Das wäre schon sehr cool. Noch habe ich keine Google Recherche gestartet.
Weil das ganze Herumgelaufe ja so anstrengend ist und wir ja im Urlaub, haben wir uns auch eine kleine Snackpause verdient. Gefunden haben wir ein tolles kleines Cafe an der Prinsengracht. „Koffiehuis De Hoek“. Es gibt sehr guten Käsekuchen der sichtlich mit Liebe angerichtet ist und ein noch besseres gegrilltest Käse-Schinken-Sandwich. Hmmmmh. Lecker!
Nicht so sonderlich toll waren die Toiletten. Sauber und ordentlich schon. Aber Dank des geringen Platzes in diesen alten Häusern hatte der Raum sicher weniger als ein Quadratmeter Fläche und weniger als 2m Höhe. Für mich eine unglaublich unangenehme Prozedur.
Dann noch ein bischen Laufen und die Stadt ansehen und dann endlich wieder Essen. Wenn ich das so lese, haben wir scheinbar viel gegessen …
Zum Abendessen haben wir uns wieder ein kleines Restaurant direkt an einer der Grachten gesucht. Hier ist natürlich immer viel los, aber wir hatten Glück und einen Platz direkt am Wasser erwischt. Zum Abendessen gab es nur einen Salat. Wir hatten ja heute schon genug. Meinen Salat hatte man etwas verwechselt, was zu einer kleinen Wartezeit geführt hat. Und da kommt dann sofort der nette Niederländer und bevor man auch nur daran gedacht hat etwas zu sagen, wird einem schon ein kostenloses Getränk angeboten. Sehr nett!
Für den Tag reichte die Innenstadt. Abends ging es wieder zurück zum Hotel. Vorher noch einen ganz kleinen Abstecher in den Supermarkt für Getränke. Hier in Deutschland findet man in ausgewählten Läden auch ab und an die Fentimans Limonade. Ich als Limonaden- Liebhaber mag die eigentlich ganz gerne. Ganz günstig ist die mit 2,75 EUR für 275ml allerdings nicht. Hier in Amsterdam im Regal findet sich sogar eine 750ml Flasche. Die kostet hier gerade mal 3,75 EUR. Das ist tatsächlich die Hälfte des Preises in Deutschland. Frechheit ! Gleich ein paar Flaschen einpacken.
Ab zu Bett. Morgen geht es weiter.