Hallo und Humppa nach Deutschland,
Tag zwei auf den Seychellen, bzw. eigentlich erst der erste richtige Tag nachdem gestern vor allem ein Reisetag war und wir erstmal auf der richtigen Insel ankommen mussten.
Einmal ausschlafen können, weil gar kein Programm anliegt, das ist schon auch mal eine feine Sache.
Eigentlich hatten wir uns gedacht, dass wir auf der Insel auch mal mit dem Bus fahren würden. Das hatten wir mal in einem Reiseführer gelesen, dass das ganz gut klappen sollte. Damit hatten wir das direkt aus den Augen verloren und uns nicht weiter um einen Mietwagen gekümmert. Die Bus-Realität auf Praslin sieht aber eher so aus, dass die Busse alle 30-45min fahren und dann auch eher unzuverlässig im Timing sind. Da wir von Praslin auch noch auf die anderen Insel La Digue wollen und die Zeit doch begrenzt ist, ist uns die Zeit zu wertvoll und ich gucke mich doch nochmal nach einem Mietwagen um. Weniger Wartezeit führt nun mal zu mehr Strandzeit in diesem Fall.
Dann wollten wir eigentlich los gehen. Laut Google gab es zwei Autoverleiher in der Entfernung von 15min zu Fuß. Da wollte ich eigentlich spontan hinlaufen und fragen. Vor der Tür kam uns dann unser Landlord Cedric entgegen und fragte was wir den so geplant hätten. Da meinte ich, dass wir uns nochmal eine Auto besorgen werden und dann die Insel ansehen. Er könnte uns da ganz schnell einen Wagen besorgen wenn wir wollten. Ja, warum nicht.
Gute 20 Minuten später stand seine Bekannte Judy mit einem Hyundai i10 vor der Tür. Cedric selber hatte noch einen passenden Kindersitz. Für 2 Tage bezahlen wir jetzt umgerechnet knapp 110 EUR. Die gleichen Preise wie in Deutschland. Aber eben mit dem Service, dass das Auto direkt zu dir kommt. Und eigentlich haben wir das Auto auch 2,5 Tage. In drei Tagen nehmen wir die Fähre zurück auf die Hauptinsel. Und wir können das Auto einfach am Hafen zurückgeben. Zurückgeben heißt in dem Fall, dass wir das Auto auf dem Parkplatz stehen lassen und den Schlüssel unter die Fußmatte legen sollen. Ich musste zweimal nachfragen. Auf Praslin macht man das so. Das ist Ok, meinte Judy. Auf Mahé würde sie das auch nicht tun, aber hier ist das in Ordnung. Wo soll das Auto auch schon groß hin.
Mit dem Auto suchen wir dann erstmal etwas wo wir frühstücken können. Es beginnt eine kleine Irrfahrt. Irgendwie hat noch kein Restaurant auf oder so etwas wie ein Cafe gibt es hier nicht. Zumindest nicht so, dass wir es als Neulinge hier erkennen würden. Ein mal durch den Ort hin und zurück. Und nochmal hin und zurück. Bis wir uns entschließen einfach im Supermarkt zu halten und das Nötigste einzuladen. So gibt es zum Frühstück ein paar Kekse und ein eingeschweißtes Schokoladen-Croissant.
Das erste Ziel mit unserem Auto ist das Vallée de Mai. Das Vallée de Mai (deutsch „Maital“) ist ein Naturpark im Nationalpark und eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Seychellen. Es wurde 1983 von der UNESCO in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen. Das dicht bewachsene Tal ist ein Überbleibsel eines prähistorischen Waldes, der existierte, als die Granitfelsen noch zum Kontinent Gondwana gehörten. Der präkambrische Seychellengranit im Tal hat ein Alter von etwa 650 Millionen Jahren. Durch die millionenjährige evolutionäre Isolation der Seychellen konnten sich einzigartige Pflanzen und Tiere entwickeln. An keinem Ort der Seychellen ist das derart deutlich zu erkennen wie im Vallée de Mai. [Wikipedia]
Etwa 2 Kilometer geht hier ein achterbahnartiger Weg durch den Urwald. Es ist einfach großartig. Eigentlich ein richtiger Urwald. Wenn man mal die Annehmlichkeit eines quasi festen Weges außer acht lässt. Aber zumindest was Flora und Fauna angeht. Grün in jede Richtung … Wandern unter dem Blätterdach. Ich find es so toll hier. Also für Naturfans eine klare Empfehlung, hier einmal durch den Wald zu wandern.
Nach dem Waldspaziergang fahren wir weiter zum Hafen. Wir buchen uns für Morgen eine Fähre nach La Digue. Von dort geht es weiter außen um die Insel herum, entlang der Südroute. Ich glaube ich habe noch nie so steile Straßen gesehen. Aber unser kleiner Hyundai quält sich hier im ersten Gang bei 4000 Umdrehungen und weniger als 10km/h den Berg hinauf. Das klingt nicht gut. Aber wir kommen oben an.
Hier ist wenig los. Wir fahren hier fast alleine die Straße entlang. Vielleicht schaffen die anderen Autos das nicht hier hoch. Es ging dann auch schnell wieder runter und direkt am Wasser vorbei. Jetzt sind wie hier wirklich an den Straumständen angekommen. Hier ist das blaue Wasser, der weiße Sand und die Kokusnuss direkt am Straßenrand. Ich dreh durch.
Wir fahren einmal um den Süden der Insel und bis zurück ins Apartment. Nach einem kleinen Stopp und Pause fahren wir nochmal in den Supermarkt und besorgen uns noch ein paar Kleinigkeiten. Auch schon mal das Schokobrötchen für Morgen früh.
Nach der Pause müssen wir noch ein paar Kilometer machen, damit sich das Auto auch gelohnt hat. Wir besuchen nochmal ein paar schöne Strände im Westen und Nordwesten der Insel. Der Cote D’Or Beach ist ein bekannter gaaanz langer weißer Strand mit türkisblauen, klaren Wasser, gesäumt von Palmen. Es ist wie im Katalog.
Am nördlichen Ende der Insel finden wir den Anse Lazio. Direkt an den Strand kommt man hier nicht. Nur wenn man im Hotel am Strand wohnt. Ansonsten muss man hier auf einem Parkplatz parken und noch 500m laufen. Für den Parkplatz muss man aber auch bezahlen. 100 Seychellen Rupien, also gut 7 EUR pro Tag. Weil es aber schon 16 Uhr ist wollen wir den vollen Preis eigentlich nicht zahlen. Der freundliche Parkplatzwächter nimmt und den vollen Preis ab, schreibt aber einen Vermerk drauf und meint, dass wir dann Morgen damit hier auch parken können. Das ist dann ein akzeptabler Deal.
Wir laufen also die letzten Meter an den Strand. Und dann stehst du wieder da und denkst dir, dass es doch gar nicht besser worden konnte, aber der Anblick belehrt dich eines Besseren. Der Anse Lazio ist schon auch in der Liste der schönsten Strände der ganzen Welt zu finden. Zu recht. Ich hab die gleiche Beschreibung schon oben benutzt, aber hier ist der Sand noch weißer und schöner. Das Wasser noch klarer und die Palmen hängen noch besser über den Strand. Ist einfach nur der Wahnsinn. Das kennt man von Bildern und nimmt es so hin, aber denkt nicht daran, dort jemals live zu stehen.
An der einen Seite mündet ein Süßwasser ins Meer. Hier fliegen auch noch Flughunde durch die Bäume und über den Strand.
Für heute verlassen wir den Strand wieder. Aber Morgen können wir ja wieder kommen. Das Parkticket gilt dann ja noch. Es geht wieder zurück zum Appartment, bzw. wir suchen uns wieder ein Abendessen. Ein Restaurant, dass wir schon von der Straße gesehen haben, Breeze Garden, mit angeschlossener Bar.
Auch hier wieder indische Saisonskräfte. Das Essen ist auch nicht das billigste, aber hier wird man dem eigenen Anspruch doch noch eher gerecht. Gutes Essen. Gute Bedienung. So lässt sich der Tag abschließen. Jetzt reicht es aber auch für heute. Ab ins Bett und gucken was der Tag Morgen bringt.
cheers.
Sebastian
1 thought on “ Vallée de Mai – durch den Tropenwald ”