Hallo und Humppa nach Deutschland,
es ist wieder ein Wecker-Tag. Wir schließen unser Inselhopping ab und fahren mit der Fähre zurück nach Mahé. Dort wo wir auch schon mit dem Flugzeug gelandet waren.
Unsere Fähre startet um 14 Uhr. Also eigentlich noch ein bisschen Zeit. Aber wir hatten besprochen, dass wir das Auto bis spätestens 10:30 Uhr am Hafen abstellen. Und wir müssten nochmal ein wenig nachtanken. Dann haben wir zwar noch etwas Aufenthalt an der Fähre, aber das ist dann auch nicht viel praktischer als ein teures Taxi oder ein unzuverlässiger Bus.
Um 10 Uhr verlassen wir unser Appartment und verabschieden uns von Cedric. Es geht noch einmal schnell durch den Dschungel, die Straße, die einmal quer über die Insel führt und auch am Vallée de Mai vorbei führt. In der Nähe des Hafens steuern wir noch einmal eine der drei Tankstellen an die es hier gibt und tanken noch einmal 8l nach. Das reicht nicht ganz für die 80km aus, die wir gefahren sind. Das Teil hat ganz schön Sprit geschluckt. Ich lasse dann nochmal 5 EUR im Auto liegen und hoffe, dass sich kleiner beschweren kommt.
Wir fahren zur Fähre, laden unsere Taschen noch schnell aus und dann stelle ich das Auto wirklich einfach auf dem Parkplatz ab und lege den Schlüssel unter die Fußmatte des Beifahrersitzes. Ich gucke mich mindestens fünf mal um, ob mich auch keiner sieht, so befremdlich war das für mich, hier ein Auto offen stehen zu lassen.
Dann haben wir das Gepäck eingecheckt und hätten eigentlich noch Wartezeit verbummeln müssen, bis die Fähre um 14 Uhr gefahren wäre. Aber lucky us, es gab noch eine Fähre um 11 Uhr. Wir konnten unsere Tickets für 5 EUR umbuchen lassen und waren dann schon 20min später mit der Fähre unterwegs nach Mahé. Damit haben wir uns ein paar Stunden sinnloses Warten erspart und haben mehr vom Tag.
Die Fährfahrt habe ich gut überstanden. Und auch sonst wurde dieses Mal keine Bologenese auf dem Boden verteilt. Auch hier geht es zu wie überall auf der Welt. Da gabs die Gruppe an Halbstarken. Die eine Bank mit den ganz coolen, die offensichtlich auch von Haus aus mehr Geld haben und das auch gerne am Körper tragen und demonstrieren. Die andere Bank mit den Halb-Coolen, die gerne in der anderen Bank sitzen würden, aber dann einfach durch mehr Lautstärke auf sich aufmerksam machen. Auf der dritten Bank sitzen dann die Ruhigen.
Auf Mahé wird ausgeladen und dann und dann schnell ein Taxi gesucht. Gut, dass uns der Vermieter bei der Buchung noch den normalen Preis für Taxis mitgegeben hat. Der Fahrer hatte bei der ersten Nachfrage gleich erst einmal 100rp mehr veranschlagt. Auf energische Nachfrage waren dann aber auch die 100rp weniger gleich in Ordnung. Hier wird schnell Frieden geschlossen. Das ist hier kein Verhandlungsland wie in Marrakesch.
Adressen sind hier auf jeden Fall nicht sehr eindeutig. Wir hatten die Adresse ausgedruckt. Für die Himmelsrichtung war das ok, aber für die genaue Ortsbestimmung wohl nicht mehr ausreichend. Der Fahrer hatte sich dann noch die Kontaktdaten vom Vermieter geben lassen und ihn kurzerhand selber angerufen und sich lotsen lassen. Das ist dann natürlich auch ein netter Service. Hier geht es auch nur einmal durch die Stadt und an die Küste auf der anderen Seite. Das sind in Luftlinie vielleicht 6-7 Kilometer. Das kostet uns aber am Ende doch knappe 35 EUR. Billig ist hier nichts. Obwohl wir hier vor der Küste von Afrika unterwegs sind.
Unser Vermieter kam schlussendlich sogar dem Taxi noch entgegen. Irgendwann sahen wir nur, dass am Straßenrand jemand stand und dem Taxi zugewunken hatte. Unser Fahrer nahm die Geschwindigkeit raus und folgt dann dem Fahrzeug. Das ist wirklich schon mal ein spitzen Service.
Unser Appartment liegt in Beau Vallon. Das ist quasi die andere Bergseite von Victoria, der Hauptstadt der Insel und der Seychellen. Wir haben hier ein Appartment im ersten Stock in einem Haus direkt in Hanglage. Wenn man den Berg ein Stück heruntergeht, dann ist man direkt am Strand. Das ist nicht weit. Man muss eben nur bei den Temperaturen einen knappen Kilometer den Berg rauf und runter gehen wollen.
Unser Vermieter ist Gerald. Gerald ist pensionierter Franzose und hat sich hier niedergelassen. Er wohnt im Haus direkt nebenan. Unser Apparment Haus neben seinem besteht aus drei Etage. Wir wohnen oben. Darunter noch eine Wohnung im Erdgeschoss und eine Wohnung im Souterrain. In der Hanglage haben damit aber alle entweder Garten oder eben einen Balkon. Unsere Wohnung ist damit aber die mit Abstand beste. Vom Balkon guckt man über die grünen Baumwipfel hinunter auf das Meer und Abends den Sonnenuntergang. Besser gehts einfach nicht mehr. Die paar Meter den Berg rauf und runter macht man dann eh nur einmal am Tag.
Gerald ist der perfekte Gastgeber. Nicht nur, dass er unserem Taxi entgegen gekommen ist. Im Kühlschrank liegt schon ein Brot, Eier, eine Milch, Wasser und Cola. Aus seinem eigenen Garten hat er uns frische Mini-Bananen und eine Papaya bereitgelegt. Im Gespräch bei der Begrüßung hatten wir erwähnt, dass wir ganz leicht erkältet sind. Er meinte das beste dabei sind dann Limetten. Keine 10 Minuten später steht er nochmal mit frischen Limetten auch aus seinem Garten bei uns in der Tür. Und was für riesige Limetten das sind. Es ist so unfassbar herzig.
Jetzt erst einmal auspacken und ankommen. Bei den letzten Stops lohnte es sich nicht, die Koffer auszupacken. Man lebte aus dem Koffer. Hier werden wir jetzt aber 1,5 Wochen verbringen. Also können wir uns ein bisschen einrichten. Wir gehen nochmal die Gegend erkunden und vor die Tür. Also vor allem den Berg runter. Das ist doch ziemlich steil und geht in die Waden. Nach einer Woche haben wir dann aber sicher gut trainiert. Den Berg rauf ist auch anstrengend, geht aber nicht ganz so in die Knie. Tatsächlich kostet das Wasser im Supermarkt oben auf dem Berg auch 30ct mehr als unten …
Wir gehen einmal den Strand entlang. Wenn wir direkt die Strasse vom Berg gerade runter gehen, dann verläuft hinter dem Strand ein kleiner Grünstreifen und dann die Straße. Im Grunde die Hauptstraße, aber tödlich viel los ist da auch nicht. Wir gehen erstmal die Straße entlang in den Ort hinein. Nicht das das hier alles sehr groß wäre. Aber der Ort ist schon deutlich besser mit Bars und Hotels erschlossen, als das noch auf Praslin oder erst recht auf La Digue der Fall gewesen wäre. Aber auch hier hat der Strand noch viel Platz. Kleine Buden mit Menschen die dir eine Boots- oder Schnorcheltour oder sonstige Tagesausflüge verkaufen wollen gibt es aber auch hier. Aber alles in einem noch sehr angenehmen Maße.
Ein Hotel ein wenig den Strand hinunter hat auch sein eigenes kleines Gehege mit Schildkröten. Aber hier werden die Tiere gerade frisch gebadet. Das Gehege ist sauber, und es gibt frischen Salat.
Dann geht es wieder zurück. Im kleinen Minimarkt beladen wir uns noch mit Tomatendosen, ein paar Nudeln und ein einem 5l Kanister mit Wasser. Den werde ich gleich den Berg hinauf lieben lernen. Ok, ich werde die Tour den Berg hinauf die nächsten Tage hassen. Das ist mir viel zu warm. Viel zu hohe Luftfeuchtigkeit. Einfach kurz auf den Balkon setzen und die Aussicht genießen. Das ist es wirklich wert.
Wir genießen den Sonnenuntergang auf dem Balkon mit Nudeln und Tomatensoße.
cheers.
Sebastian