Hallo und Humppa nach Deutschland,
auch wenn wir im Urlaub sind, ist heute wieder ein Tag an dem der Wecker klingelt und wir die Uhrzeit nicht ganz freiwillig wählen. Gestern hatten wir uns für heute Fährentickets besorgt und besuchen die Nachbarinsel La Digue.
Zum Frühstück gibt es das wohl vorbereitete Schokobrötchen. Dann noch fertig machen. Um 10 Uhr fährt die Fähre auf die Insel. Entsprechend früher müssen wir noch zum Hafen fahren und rechtzeitig dort sein.
Die eigentliche Überfahrt dauert nur gut 15min. Für 75 EUR fahren wir alle hin und wieder zurück.
La Digue ist nicht wirklich groß. Der Reiseführer sagt, man kann alles an einem tag zu fuß machen. Ich glaube nicht, dass die das selber an einem Tag zu Fuß gemacht haben Also auf jeden Fall nicht bei den Temperaturen und nicht zu Fuß. Mit dem Fahrrad vielleicht. Aber zu Fuß geht man schon ein paar Minuten.
Wir bleiben heute auf der Westseite der Insel und gehe entsprechend zu Fuß vom Hafen in Richtung Süden in Richtung L’Union Estate Farm. Das ist ein Gemeinschaftsprojekt. Hier gibt es eine Auffang und Zuchtstation für die Riesenschildkröten die hier irgendwann einmal wild beheimatet waren. Außerdem wollen wir zum Strand Anse Source d’Argent. Das ist auch einer der Strände die in den Top 10 Listen der schönsten Strände der Welt zu finden ist.
Es gibt hier eigentlich nur eine Straße die Westküste hinunter. Hier findet dann auch das ganze Leben statt. Alle Hotels und Geschäfte liegen entsprechend an dieser Straße. Kleinere Seitenstraßen gibt es nur für Privathäuser. Viele der Häuser sind auch offensichtlich Ferienhäuser. Das hat hier aber auch irgendwie alles mehr Charm und noch mehr Wohlfühlfaktor als Praslin. Also es ist schon wirklich süß hier. So zum komplett runter kommen kann man das hier auch sicher noch länger aushalten. Auf der knapp 10 Quadratkilometer großen Insel leben noch rund 2000 feste Bewohner. Vermutlich leben 98% davon vom Tourismus hier.
L’Union Estate Farm verlangt erstmal 150 rp Eintritt, das sind ca. 11 EUR. Das schließt dann auch den Zugang zum Traumstrand mit ein. Wahrscheinlich gibt es auch einen anderen Weg, den wir nur nicht kennen, aber das hier ist auf jeden Fall der direkteste Zugang. Also wird auch das wieder brav gezahlt.
Auf unserem Fußweg durch die L’Union Estate Farm geht es auch durch ein Vanillefeld. Das riecht schon schön hier. Also vor allem weil es natürlich ist und kein künstlicher Duft einer IKEA Kerze.
Dann steht man auch schon an einem großen Felsen, der nach Vorne mit einer Mauer abgesperrt ist. Hier leben die Schildkröten. Und das ist leider das genaue Gegenteil von einem angenehm riechendem Vanillefeld. Im Gehege wächst nichts Grünes mehr. Die kleineren Tiere, vielleicht 20cm groß, im abgetrennten Aufzuchtbereich waten sogar durch die eigenen Exkremente. Das wäre für mich nicht gerade der Goldstandard der zur Arterhaltung dieser Tiere beitragen soll.
Die größeren Tiere haben schon mehr Platz. Da macht man sich weniger Sorgen. Auch wenn gerade alle eher im schattigeren Bereich sind, so können die Tiere auch noch nach hinten auslaufen, dort gibt es noch weitere Rasenflächen und Grünbereiche.
Weiter geht es an den Strand. Also nicht nur irgendein Strand. Das ist wirklich einer, wenn nicht sogar DER Strand. Anse Source d’Argent findet sich auch sehr häufig in den vorderen Positionen der schönsten Strände der Welt. Man kennt den Strand aus der Werbung von Bacardi oder Raffaelo. Man bekommt direkt Lust auf Beides wenn man dort ist. Man kommt an dem Strand an und muss dann eigentlich noch einem kleinen Weg um die Felden folgen. Auch hier gibt es immer wieder kleine Badebuchten zwischen den großen Granitfelsen. Es sind einige Menschen unterwegs, aber das verläuft sich sehr gut dort. Man hat hier genug Platz, dass man sich nicht auf den Füßen steht und seine eigene kleine Bucht hat. Läuft man den Fußpfad ein Stück weiter kommt noch ein größeres Stück weißer Sandstrand. Das ist dann jetzt auch wirklich die Spitze der Strandpyramide. Besser kann es nicht mehr werden. Es ist noch eine Nummer besser als der beste Strand auf Praslin. Es ist nur noch schön. Man will nur noch umfallen und hier nicht mehr weg. Das Wasser ist der Traum. Man sinniert im Schatten der Palmen und schaut vorbei an runden Granitfelsen auf das Meer. Das ist besser als das was im Katalog abgebildet wird.
Nach einer Stunde ziehen hier aber schon ziemlich schwarze Wolken auf. Und das auch mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit. Das haben wir aber schon kennenlernt. Das kommt schnell und dann auch meist heftig. Ist dann aber auch schnell wieder vorbei. Man wird auch nur nass. Das trocknet danach auch schnell wieder. Wir packen unsere Sachen dann jetzt trotzdem einmal zusammen und gucken ob wir uns zeitnah unterstellen können, wenn es gleich anfangen sollte zu regnen.
Alle Unterstellmöglichkeiten sind aber schon belegt. Also gehen wir einfach weiter. Ist ja nur Wasser. Wir werden halt ein bisschen nass, haben aber auch Glück, dass es nicht sinnflutartig regnet. Ist also auch nicht schlimmer als nass aus dem Wasser beim Baden zu kommen. Und so machen wir uns wieder auf den Rückweg in Richtung Hafen. Wir machen noch einen kleinen Stop am Supermarkt für eine Cola und ein Eis. Der Supermarkt hier sieht auch tatsächlich wie einer aus. Aus Praslin hatten wir eher kleine Hinterzimmer für das Nötigste, aber nicht etwas mit Vollsortiment und Auswahl.
Wir gehen weiter in Richtung Norden. Auch noch einmal am Hafen vorbei. Wir haben noch Zeit bis die Fähre fährt. Und so besuchen wir nochmal die Strände in die andere Richtung und gehen bis an die nördliche Spitze der Westseite.
Im Süden der Insel sind die Instagram-Traumstrände. Die muss man nicht instagrammen, die sind auch so schön. Im Norden sind dann aber die coolen Strände. Also die sind auch super schön, aber hier gibt es dann noch die cooleren Strandbars. Also von der Fähre runter und dann nach links abbiegen!
Die Wellen und die Strömung sind hier ein bisschen stärker. Also auch für kleinere Kinder zum Baden in Richtung Süden abbiegen. Wir machen aber noch einen Halt an der Bikini Bottom Bar. Hier genehmigen wir uns noch eine frische Kokusnuss und zwei Smoothies. Danach sind wir wieder arm, aber das gehört dann jetzt auch einfach dazu, wenn man hier schon am Strand abhängt. Der gute Barmann, Anfang 50, scheint Brite zu sein und einfach ein cooler Typ der vermutlich komplett ausgestiegen ist und jetzt hier seine Beachbar betreibt. Es macht einfach Spaß hier zu sein.
Zu den Drinks wollte ich noch zwei Sandwiches und ein paar Pommes. Das macht die kleine Buden nebenan. Und das ist dann wirklich ein Preisverbrechen oder nur dreist. Es ist original eine Scheibe Käse, eine Scheibe Schinken und das zwischen zwei Scheiben Toastbrot und das in dem Sandwichmaker. Zusammen mit einer kleinen Portion Pommes macht das dann 20 EUR. Da wäre dann auch bei mir die Bereitschaft am Ende für die Location diese Preise zu zahlen.
Hier am Strand sehen wir noch zwei frei laufende Riesenschildkröten. Vermutlich sind auch das eher Haustiere der Anwohner, die hier noch gefüttert werden. Aber die wohnen hier direkt am Strand und es gibt keinen Zaun. Die erste Schildkröte scheint krank zu sein. Sie hat an einer Stelle einen abgeklebten Panzer. Scheint aber schon medizinisch versorgt zu werden. Aber gesund sieht sie nicht aus und liegt mit geschlossenen Augen an der Straßenseite. Aber sie lebt noch, als wir später zurück gehen, sehen wir sie sich noch bewegen.
Die zweite frisst sich ein paar Meter weiter durch das Gras. Das erste Mal, dass man es genießen kann diese Tiere zu sehen, weil sie nicht krank oder in schlechter Gefangenschaft leben.
Dann ist es wieder Zeit mit der Fähre zurück nach Praslin zu fahren. Angekommen fahren wir noch mit dem Auto die Westseite ein wenig hoch, soweit wir eben kommen. Den Strand sehen wir dort nicht. Das ist irgendwie Teil eines Golfclubs oder sowas. Keine Ahnung ob man da einfach an den Strand darf. Cedric meinte, er könne uns noch tolle Strandplätze besorgen, die müsste man aber vorher reservieren. Vermutlich ist das dieser Club hier.
Also nicht zum Strand aber wir folgen der Straße noch ein wenig. Und schon wieder geht es hier vertikal die Felswand mit dem Auto hoch. Hier gibt es aber einen tollen Aussichtspunkt mit Blick über die Insel. Aber die Straße bleibt auch abenteuerlich, weil nur einspurig. Wenn ein Auto von Vorne kommt, dann muss einer zum nächsten Ausweichpunkt. Der kann auch schon mal direkt am Abgrund sein. Das reicht für heute. Jetzt suchen wir uns noch was zu Essen für heute Abend.
Auf dem Rückweg halten wir bei Veros Take Away. Eindeutig die bessere Entscheidung als die Sandwiches auf La Digue. Take Aways sind hier ohnehin die Empfehlung wenn es ums Essen geht. Das machen hier die Einheimischen für die Einheimischen. Also Vero steht hier bestimmt noch selber in der Küche und macht das. Hier scheinen sich auch die Einheimischen ihr Essen zu holen. Man kennt sich, es wird noch schnell der letzte Klatsch am Tresen ausgetauscht. Das ist preislich super. Und vor allem geschmacklich. Mega lecker.
Im Appartment steht Wasser im Bad. Da muss leider Cedric leider nochmal kommen. Wir hatten heute Morgen schon ein Klima-Gate. Da lief einfach Wasser aus der Klimaanlage. Also wäre da ein Wasseranschluss dran und jemand hat den Hahn offen gelassen. Vermutlich ist da einfach die Entwässer verstopft gewesen. Aber es tropfte genau auf den Fernseher. Wir hatten nur noch den Fernseher weg gezogen und einen Mülleimer drunter gestellt. Und nun stand auch noch Wasser rund ums Klo. Keine Ahnung woher das kam. Es hörte aber auch Nachts nicht mehr ganz auf und die Handtücher blieben auf dem Boden liegen.
Das ist heute alles egal. Jetzt geht es ab zu Bett. Morgen ist wieder ein Tag mit Wecker. Es geht leider wieder zurück nach Mahé. Dann beginnt die Entspannungsphase. Nur noch Strand und nichts mehr tun. Keine Wecker mehr. Nur noch einmal die Hochseeüberfahrt überstehen …
cheers.
Sebastian