Hallo und Humppa nach Deutschland,

Gefahren heute: 26km
Gefahren gesamt: 26km (Flughafen zu Unterkunft)

wir sind in Kapstadt angekommen. Gestern ging es für uns mit AirFrance von Hamburg nach Paris und dann weiter nach Kapstadt. Die Fluggesellschaft hatte noch ein paar Tage vor Abflug die Flugzeiten vorverlegt. Eigentlich hätten wir am Nachmittag starten sollen und nur einen kleinen Aufenthalt in Paris gehabt. Nun ging es bereits am Vormittag los, mehr Aufenthalt am Pariser Flughafen und dann noch ein wenig früher in Kapstadt.

Zwar verlegte Zeiten, aber die hat man dann auch auf die Minute eingehalten. Für die kurz und auch für die Langstrecke. Aber auch hier gibt es in der Holzklasse kein Mitleid mit großen Menschen. Was auf der Strecke nach Paris noch völlig ok ist, macht auf dem 12 Stunden Flug schon weniger Spaß. Aber wir kommen gut an und an Board habe ich auch schon schlechteren Service erlebt und schlechteres Essen bekommen. Keine gute Bewertung gibt es für das Boardentertainment. Die kleinste Auswahl an deutsch oder englischsprachigen Filmen, die ich seit langem gesehen habe. Der Anteil französischen Inhalts ist dagegen überproportional. Ich meine da gibt es aber auch französische Gesetze, die entsprechende Anteile Vorschreiben. Vermutlich hat es damit zu tun.

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Distance: 0km

Um 06:30 Uhr lokaler Zeit kommen wir dann in Kapstadt an. Eine Zeitverschiebung von einer Stunde gibt es nur, weil die hier keine Sommer- und Winterzeit haben. Ansonsten bewegen wir uns fast nur gerade südlich.

Die Einreise ist sehr entspannt. Die Beamten sind freundlich. Der Pass wird nur einmal gescannt und mit dem System abgeglichen. Ich glaube die Fotos haben die sich nicht angesehen. Dann gibt es noch einen schönen Stempel und schon sind wir im Land. Das Gepäck kommt super zügig. Wir müssen keine 10 Minuten warten, da können wir schon von Dannen ziehen und unseren Mietwagen abholen.

Den wollten wir eigentlich um 09h entgegen nehmen. Den früher sollten wir ja gar nicht hier sein. Nun sind wir es doch. Die Vermietung hat zwar schon geöffnet und könnte uns einen Wagen auch früher geben, aber dann müssten wir den auch früher abgeben, ansonsten würde uns ein weiterer Tag berechnet werden. Abgeben werden wir es aber erst wohl zwischen 7 und 8 Uhr am letzten Tag. Also sitzen wir hier noch eine Stunde rum, damit wir dann nicht noch einen weiteren Tag Mieten zahlen müssen.

Bis dahin füllt sich die Warteschlange am Schalter aber auch. Zu um 8 Uhr stellen wir uns dann wieder in die Schlange wie vorher besprochen. Dann werden wir aber auch prompt vom Mitarbeiter durchgewunken und an den Wartenden vorbei. Fand ich einen super Service.

Das Auto hat gerade mal 4.200 Kilometer runter, ist also noch fast neu. Ein Suzuki-Modell, dass es bei uns in Europa nicht im Programm haben. Zumindest ist mir der PKW bei uns noch nicht bewusst begegnet.

Der Kindersitz den man uns gegeben hat, hat eine Isofix Halterung. Das Auto aber nicht. Nach zwei Versuchen ob man da noch einen passenden Sitz oder ein passendes Auto bekommt, bleiben wir bei der Kombi und nutzen die Gurthalterung. Endlich kann es losgehen.

In Südafrika gilt Linksverkehr. Die Eingewöhnung ging aber wieder sehr schnell. Also das Fahren auf der richtigen Seite und das richtige Abbiegen. Einzig der Blinker war noch ungewohnt. So habe ich heute noch mehr Scheiben gewischt als korrekt geblinkt.

Wir fahren vom Flughafen zu unserer Unterkunft. Wir haben für die nächsten 3 Nächste ein Appartment in Sea Point, dem Stadtteil an der westlichen Wasserseite. Auf der Fahrt dorthin kommt dann erstmal der erste Kulturschock, als wir an einem riesigen Township aus Wellblechhütten vorbeikommen. Diese Townships sind nicht wie vielleicht in anderen Ländern ganz natürlich als Slums entstanden. Zu Zeiten der Rassentrennung, der Apartheid (1949-1994), wurden kleine Wohnsiedlungen für die schwarze Mehrheit angelegt. Diese wurden natürlich rasch zu klein. Ringsherum entstanden dann die Wellblechbauten. Heute hat quasi jede von diesen Hütten eine Satellietenschüssel montiert. Wir wollen die Tage schauen, ob wir eins der Townships besuchen können.

Erstmal zur Unterkunft. Wir werden super höflich und freundlich empfangen. Unser Zimmer können wir noch nicht direkt beziehen. Offiziell sind die Zimmer ab 14 Uhr frei. Uns wird aber schon mal 13 Uhr erzählt. Später wird es 12:30 Uhr sein, dass wir auf das Zimmer können. Das Auto können wir schon einmal auf dem Hof parken.

Unser Zimmer haben wir in einem alten Haus nach britischem Kolonialstil. Alles ist deutlich mehr verwinkelt als es Sinn macht. Knarzende Holzdielen, alles nicht mehr ganz frisch und alles sehr charmant. Liebevoll eingerichtet. Alles mit Bildern behangen. Halbe Etagen. Ich komme mir wieder vor wie in Brighton. Irgendwie sehr schön. Sehr herzlich.

Wir gehen erst einmal runter zum Strand. Ein wenig durch die Nachbarschaft schlendern. Die Ecke ist schon nicht das Viertel der armen Bevölkerung. Eigentlich jedes Gebäude hat hier einen hohen Zaun um sein Grundstück. Die meisten haben sogar noch einen Elektrozaun. Und das ein oder andere Anwesen hat schon sehr geilen Villa-Vibe. Also Billig ist das hier im Verhältnis vermutlich nicht. Und wenn die hier solche Anlagen um die Häuser ziehen, dann muss ja was dran sein, hier Abends nicht mehr vor die Tür zu gehen. Unser Haus hatte neben der Tür auch noch eine zusätzliche Stahlgitter-Innentür mit einem zusätzlichen Schloss.

Am Meer gibt es noch eine kleine Ansammlung von Fressbuden. Hier gibt es als eine Art besseres Frühstück nochmal eine Runde Waffeln für alle. Das direkt am Meer. Schon gut hier.

Das Meer ist klar. Herrlich blau. Aber auch mit einer anständigen Brandung. Das Südafrika ein Surfer-Mekka ist glaube ich sofort. In der Ferne sieht man auch ein paar Surfer im Wasser. Ein paar Sonnenbader am Strand. Aber eigentlich ist es noch fast ein bisschen frisch. Es sind eigentlich nur 19ºC Lufttemperatur. Die Sonne brennt aber trotzdem ganz anständig, das macht die gefühlte Temperatur deutlich wärmer. Damit ist aber unsere persönliche Temperaturumstellung von zuhause eigentlich nicht vorhanden. Sogesehen sind es gerade einmal 4ºC mehr als noch 24 Stunden zuvor.

Abends haben wir alle ein rotes Gesicht. Die Sonne haut echt rein hier. Aufgepasst!

Nach der ersten Runde konnten wir endlich unser Zimmer beziehen. Der Look setzt sich fort. Wir haben zudem noch einen Balkon mit Meerblick in mittlerer Entfernung. Und mit Sonnenuntergangsausrichtung. Wirklich nett hier.

Für ein zeitiges Abendessen geht es wieder in Richtung Strandpromenade. Der Hauptstraße des Stadtteils hier. Wir fallen über den Mojo-Market. Eine kleine Fresshalle wie das uns wohl bekannte Timeout ( das wir das erste mal in Lissabon besucht haben und sich danach aber abgenutzt hatte und nie wieder so gut war ). Das hier war kleiner. Weniger auf Style angelegt. Lokaler. Hier waren wirklich eher die Läden aus der Ecke vertreten, bzw. es war ihr Standort. Aber gleichzeitig auch wirklich deutlich sympathischer. Zu Essen gabs auch hier alles. Eis. Burger. Sushi. Nudel. Viel Fried Chicken. Pizza.

Der Laden war voll. Es gab Live-Musik. Es wurde mitgesungen und ein bisschen getanzt. Die Stimmung war also sehr gut. Das machte Spaß. Und es war weniger weiß als draußen am Strand. Wir haben uns schon ein bisschen lokaler gefühlt. Die Stimmung war einfach beidseitig mega. Wenn auch sehr laut. Aber das muss dann auch so.

Und das war auch schon unser erster Tag in Kapstadt. Erstmal eine tolle Stadt. Eine tolle Ecke hier. Nur wirklich nette Leute bisher. Jeder ist nett, zuvorkommend und entspannt.

Aber wir sind auch noch ein bisschen kaputt von der Reise. Heute geht es rechtzeitig zu Bett. Quasi direkt mit dem Sonnenuntergang werden hier noch ein paar Notizen geschrieben. Dann muss ich ins Bett. Morgen gehts weiter. Ich freu mich schon drauf.

cheers.
Sebastian

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