Hallo und Humppa nach Deutschland,

gut ausgeschlafen wollen wir heute einen kleinen Tagesausflug mit dem Auto machen. Den Platz behalten wir, machen aber eine Ausfahrt. Weil man hier seinen Platz ja frei wählen kann, stellen wir noch einen unserer Stühle hier ab und hängen einen Zettel dran, dass wir unseren Platz auch ja wieder bekommen.

Wir wollen heute nach Lucca. Ein Städtchen, ca. 25 km von unserem Platz entfernt, dass eine tolle Altstadt haben soll. Da wollen wir also auch hin. Das war dann aber einfacher gedacht als ausgeführt.

Auf dem Weg dorthin springt irgendwann die Ölwarnlampe an. Das kann ja mal passieren. Bei der Übernahme von unserem Camper hatte man extra noch alle Warnungen überprüft. Es gab keine. Für den Ölstand gibt es auch eine digitale Anzeige. Auch die Stand damals noch nicht in einem kritischen Bereich. Das scheint sich jetzt geändert zu haben.

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Nun gut. Öl ist ja auch ein Verbrauchsgut. Also im Handbuch die richtige Sorte rausgesucht und dann an der nächsten Tanke erst einmal eine Flasche Öl besorgt.

Wenn wir schon mal an der Tanke sind dann auch gleich tanken. Auf dem Schild steht 1,59 EUR. Dann nehm ich den Zapfschlauch in die Hand und kontrolliere einmal die Anzeige. Da steht was von 1,80 EUR. Was ist denn hier los? Da kommt auch schon eine Frau raus und wollte mir gerade den Zapfschlau abnehmen. Die frag ich dann. Das wäre die Service-Spur. Da würde ich dann betankt werden. Die andere Spur ist für Selbstzapfer. Das kannte ich auch noch nicht. Also auf die richtige Spur achten!

Dann erstmal an die Seite um Öl nachzufüllen. „Wo ist denn hier der Ölstab?“ Hat das Teil nicht mehr. Wer kommt denn auf diese dumme Idee … ? Ok. Da müssen wir nochmal das Handbuch genauer checken. Dann fahren wir hier erstmal von der Tanke runter und suchen uns einen Platz zum Nachfüllen.

Wir fahren von der Tanke runter. Dann ist schon der Ort zu Ende und wir sind auf einer Landstraße in Richtung Lucca. Erste Möglichkeit wo es einen großen Seitenstreifen gibt runter. Während das Auto noch rollt sehen wir da in der Ecke eine Dame sitzen. Neben ihrem Wohnwagen. Die wartet wohl auf Kundschaft. Und das zumindest optisch gesehen schon seit mehr als 30 Jahren. Da wollen wir nicht stehen bleiben. Durchbeschleunigen und wieder rauf auf die Straße.

Tatsächlich hat das Teil keinen Ölmessstab mehr. Laut Handbuch max. 200ml nachfüllen und dann die digitale Anzeige kontrollieren und ggf. wiederholen. Gesagt. Getan. 200ml nachgefüllt. Zündung an. Elektronik kontrolliert. Nichts passiert. Aus. An. Aus. An. Motor an. Aus. An. Nichts passiert. Hurra. Den in dem Handbuch steht ja weiter: Wenn sich nichts ändern sollte, dann suchen sie eine Werkstatt auf.

Also mutig nochmal nachkippen. Vielleicht haben die 200ml nichts gebracht und die Änderung nicht ausgelöst. Nochmal 200ml. An. Aus. An. Aus. An. FUCK. Die 400ml haben nichts gebracht.

Dann landest du im Internet in den Foren. Ich bin nicht der Einzige, der das Weglassen für einen Ölmessstab für eine wirklich dumme Idee hält. Und wir sind nicht die Einzigen, die dieses Problem mit diesem Auto haben. Wäre wohl ein bekanntes Problem mit der Software.

Das Internet sagt, es gibt jetzt zwei Möglichkeiten. a) wir haben schon zu viel nachgekippt, weil gar kein Öl gefehlt hat. Dann hilft nur noch abschleppen. Oder b) es kann bis zu 150 Fahrkilometer dauern, bis sich die Anzeige tatsächlich aktualisiert.

Also gucken wir doch in 150 Kilometern nochmal rein und hoffen, dass wir soweit überhaupt kommen. Das wird spannend. Ich hab noch nie so häufig auf die Ölanzeige geschaut.

Tatsächlich kommt dann irgendwann das Update und wir haben auch laut Anzeige wieder genug ( und auch nicht zu viel Öl ). Puuuhhh. Glück gehabt. Laut Anzeige sind wir aber im letzten Drittel. Wir können also nochmal 200ml nachkippen. Dann hat die gute Karre dann aber auch trotzdem schon min. 500ml Öl verbraucht die letzten 2000 Kilometer die wir damit gefahren sind.

Irgendwann kommen wir dann auch in Lucca an. Die App verrät uns einen tollen Parkplatz mit Raum für Camper direkt an der Stadtmauer.

Und Lucca ist wirklich eine tolle Stadt. Besuch auf der Ecke ein Muss! Eine wirkliche Altstadt umringt von einer Stadtmauer. Richtig tolles altes Italien. Wirklich schön. Tolle Häuser. Tolle Gassen. Viel los aber noch nicht tot an Touristen. Tolle Plätze. Alte Kirchen. Hach. Herrlich.

Zum Mittag finden wir eine wundervolle Osteria in einer Seitenstraße. Hier essen vor allem gerade große Italienische Familien. Der Chef ist etwas unfreundlich, vielleicht auch nur zu den deutschen Touristen. Alle anderen sind super nett. Das Essen ist fantastisch. Willkommen in Italien.

Wir schlängeln uns noch ein wenig weiter durch die Stadt und erkunden alle Gassen. Bis es leider irgendwann wieder Zeit für die Heimreise ist. Auf dem Weg aus der Stadt machen wir noch Halt am Supermarkt. Zum Abendessen gibt es belegte Brote im Camper. Unser Stuhl mit Zettel hat ausgereicht, man hat uns unseren Platz nicht weggenommen.

Abends wollen wir die nächsten Campingplätze und Stationen buchen. Von hier wollen wir erst einmal in Richtung Florenz. Auf der Suche spuckt uns Google aber schon Unwetterwarnungen und Hinweise auf Überschwemmungen aus. Noch nicht direkt in Florenz. Aber in die Richtung nach Nord-Osten. Dort wo es danach hingehen sollte. Die Regenfront die noch vor einer Woche über den Alpen hing, die hat sich dort jetzt entsprechend abgeregnet und zieht weiter. Damit kommt der Regen jetzt dort an. Gleichzeitig kommt das Wasser aus den Alpen über die Flüsse auch in der Region an.

Nach dem Öl wird der Tag irgendwie nicht besser. Die Laune ist erstmal im Keller. Aber heute hat keiner mehr Lust sich darüber aufzuregen. Es bringt eh nichts. Gegen das Wetter können wir eh nichts tun. Wir buchen und erst nochmal für 2 Nächte in Florenz ein. Damit steht die nächste Station für Übermorgen schon fest. Für heute ist erst einmal Feierabend. Und danach kommen wir auch schon irgendwo unter. Gute Nacht.

cheers.
Sebastian

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