Hallo und Humppa nach Deutschland,

wir haben die Nacht überstanden. Mein Dachzelt steht nicht unter Wasser. Am Ende ist so viel Regen auch gar nicht runter gekommen. Aber windig ist es gewesen. Der Aufbau hat schon ein wenig gewackelt die ganze Zeit. Also halt mehr der ganzer Camper, der durch die größere Angriffsfläche dann in alle Richtungen wippte.

Wir sind auch nicht mehr ganz alleine geblieben. Über den Abend kamen dann noch mindestens 4 weitere Wohnmobile, die sich links und rechts von uns in der Reihe aufgestellt haben. Aber dieses Mal war da nicht ein weiterer Deutscher dabei. Wir müssen es hier aus dem Massentourismus raus geschafft haben. Und trotzdem waren eigentlich alle dann auch wieder schneller vom Platz runter als wir.

Nach dem Aufstehen und dem Frühstück ist es dann auch schon fast Mittags bis wir endlich los kommen. Aber es ist auch Urlaub. Da darf das auch gerne genau so sein.

Das erste Zwischenziel konnten wir schon von unserem Campingplatz aus sehen. Bzw. genau deswegen ist es das Zwischenziel geworden. Hier oben auf dem Berg befindet sich so ein richtig schön kleines italienisches Bergdorf. Alle Häuser sind hier rund um eine Kirche und eine alte Burg auf einem Hügel gebaut. Alles Dicht an Dicht. Zwischen den Häusern nur die Straßen.

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Distance: 0km

Es gibt auch Straßen durch den Ort, aber die sind winzig. Und alles sind Einbahnstraßen. Eigentlich sind alles mehr Füßgängerzonen. Mit dem Camper kommen wir da eh nicht rein. Den lassen wir auf der Ringstraßen, die einmal um die Stadtmauer führt stehen. Auch dort ist es schon eigentlich zu eng für das Gefährt. Ganz tolle Idee. Nicht. Die Stadt wird dann zu Fuß erkundet. Was auch nicht lange dauert. In einer Stunde sind wir alle Straßen der Stadt abgelaufen.

Das ist richtig süß hier. Hier ist kein einziger Tourist mehr. Und auch gefühlt kein einziger Einwohner. Ein paar Handwerker renovieren ein Haus. Der Briefträger grüßt uns. Und an einem Auto kommen wir vorbei. Ein paar Leute gehen dann doch noch um die alten Burgruinen. Aber das macht hier schon richtige italienischem Urlaubsflair. Die süßen kleinen Gänge. Der Ausblick hier oben von der Berg ins Umland von der Stadtmauer. Die alten Häuser aus Sandstein. Alles ist klein und verwinkelt. Weil kein Platz mehr für Gärten ist, stehen in allen Ecken Blumentöpfe. Orange und Gelb gestrichene Häuser. Und dann eben noch eine Burgruine. Tolle Szene. Da fehlt nur noch ein kleines Cafe, ein Espresso und ein Mozzarella Sandwich. Das wärs jetzt.

Dann alle wieder zurück in den Camper. Nächster Halt Cararra. Ich wusste es nicht, aber da kommt ja wohl DER Marmor schlechthin her.

Da kommt man entweder über die große Bundestraße hin. Oder über die kleinen Schleichwege durch die Berge, die man auch mit dem Motorrad fahren würde. Die aber vielleicht nicht die beste Wahl für große Camper sind. Wir nehmen die Schleichwege.

War dann am Ende gar nicht schlimm. Also nicht, was die größen der Straßen angeht. Ein paar Stellen waren schon schmal und aber vor allem kurvig. Das mag nicht jeder Magen. Also meiner z.B. nicht. Aber es war auf jeden Fall die schöner Strecke. Mit tollen Aussichten aus den Bergen aufs Meer. Und wieder schöne kleine Städtchen und Dörfer.

Cararra selber ist der größere Ort. Von dort aus fährt man in die Berge direkt dahinter. Dort liegen dann die eigentlichen Bergbauanlagen in denen der Marmor abgebaut wird. Wirklich gut ausgeschildert ist hier nichts ab dem Ort. Auch über Google ist es schwer hier zu erahnen, was man eigentlich sehen kann. Wir fahren erstmal den leeren LKW nach, die den Berg rauf fahren. Und denen komm ich kaum hinterher. Und dabei sind die gefühlt doppelt so breit und die Straßen hier eher doppelt so schmal. Da hält man schnell mal gesunden Abstand.

Wir kommen dann an ein paar Schildern vorbei, auf denen Führungen angeboten werden. Google weißt auch noch einen Parkplatz aus, auf dem laut unserer Camper-App auch Camper Platz haben. Also ist das erstmal unser Ziel.

Dort kommen wir auch an und können das Auto auch abstellen. Im Minutentakt fahren hier 4 Achser den Berg runter. Beladen mit einzelnen, vermutlich 10 oder 20 Tonnen schweren einzelnen Blöcken aus weißem Marmor. Die werden dann hier irgendwann in den umliegenden Städten verarbeitet. Und landen dann irgendwo u.a. unter deutschen Füßen.

Und alles ist hier staubig. So richtig schön feiner Staub. Der geht bestimmt den Rest des Urlaubs nicht mehr von den Schuhen ab. Eine Tour haben wir nicht mitgemacht. Das heben wir uns nochmal auf. Und schlendern hier oben nur ein wenig über die Straßen. Den richtigen Bergbau kann man hier nur erahnen. Das geht dann nur mit der Tour.

Auch hier oben ist alles eine Einbahnstraße. Zurück geht es dann durch einen Kliometerlangen Tunnel. Der nicht sehr einladend aussieht und keinen Notausgänge bereit hält.

Unser Campingplatz für heute und ist in Torre del Lago und noch ein wenig die Küste hinunter. Hier werden wir ein paar Tage bleiben und mal ein wenig richtigen Urlaub machen und nicht mehr so viele Kilometer auf der Straße verbringen wie die Tage zuvor.

Auf dem Weg zum Campingplatz wird die Gegend immer schöner. Und gefühlt immer teurer. Wir fahren immer direkt an der Küstenstraße entlang. In Viareggio wird es dann sehr fein und optisch sehr teuer. Aber es sieht auch schön und sehr gepflegt aus. Unser Platz ist nicht mehr weit, da kann man hier bestimmt auch mal an den Strand. Das hat hier ein bisschen Miami-Feeling. Am Strand flacher gebaut. Kleine schöne Bungalows. Sieht schon wirklich gut aus. Es sind dann schon noch ein paar Kilometer. Und die dann auch mit einem sehr großen optischen Gefälle als wir auf dem Campingplatz ankommen.

Es ist ein wenig größer und weniger glamourös. Es gibt hier viel Fläche für Dauercamper. Unseren Platz können wir uns einfach selber aussuchen. Müssen wir nur später melden, wo wir stehen.

All zu viel Luft ist auch nicht mehr. Zumindest wenn man nicht ewig weit laufen will. Die Dauercamper haben hier schon alles eingeklappt. Oder zumindest sehr viel. Die Saison ist hier schon eindeutig durch. Hier möchte ich aber auch nicht bei Hochbetrieb sein. So ist es jetzt schon ganz nett.

Auf Google war das noch der beste Platz. Ansonsten eher unterwältigt. Gut. Die erste Nacht am Genfer See hat von der Aussicht auch schon viel versaut.

Wir wagen noch einmal den Fußweg zum Strand. Das ist vielleicht ein knapper Kilometer den wir hier noch einmal laufen müssen. Zwischen dem Platz und dem Strand steht ein kleiner Wald. Da kommt man mit einem Fußweg gut hin und kann nochmal den Abend mit den Füßen im Wasser ausklingen lassen.

Keiner hat mehr Lust im Camper zu kochen. Also gibt es einen Stopp in der Pizzeria auf dem Weg zurück. Die meisten Restaurant sind hier aber bereits geschlossen. Die Strandbars sind alle dicht. Ein paar Leute machen die Anlagen noch winterfest so scheint es.

Dann haben wir auch genug für heute geschafft. Es darf endlich ins Bett gefallen werden. Gute Nacht.

cheers.
Sebastian

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