Hallo und Humppa nach Deutschland,

heute waren wir wieder sehr fleißig. Auch was unsere Kilometerleistung anbelangt. Wir hatten vorgestern und gestern intensiv nach einem Mietwagen online geschaut. Gestern hatten wir auch versucht für heute einen zu buchen. Erfolglos. Es gab in den Buchungssystemen immer verfügbare Wagen. Aber wenn es dann um die konkrete Buchung ging, dann hat das nie funktioniert und brach immer ab.

Die ausgelobten Preise sind dabei wirklich überraschend niedrig. Für 2 Tage hätten wir gerade einmal 50 EUR zahlen sollen. Kindersitz oder Vollkasko nicht einberechnet.

Am Ende sind wir heute zur nächst bestbewerteten Autovermietung einmal die Straße runter gegangen und hatten dann keine 20 Minuten später unseren Wagen.

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Distance: 0km

Wir können also aktuell den Service von Tirma Car Rent sehr empfehlen. Ohne Anmeldung hin. Wir hatten vorher geschaut was es kosten soll. Das lag mit 75 EUR für 2 Tage etwas über den Super-Sparangeboten. Dafür haben die uns den Kindersitz nicht extra berechnet. Und wir können deren Parkhaus in der Innenstadt kostenfrei nutzen. Bei einer anderen Vermietung hätten wir sicher beides extra zahlen müssen und wären dann kein Stück günstiger geworden. Man hat das Auto für uns noch schnell einmal abgewischt und grob gekärchert. Unterschrift und los.

Unser erstes Ziel heute: Maspalomas. Die Stadt liegt am südlichen Zipfel der Insel. Quasi genau auf der anderen Seite. Weil die Insel aber nicht sooo groß ist – Gran Canaria ist annähern kreisrund und hat grob einen Durchmesser von 50km – sind wir mit dem Auto in gut 45 min entlang der Küstenstraße dort.

Wenn man von der Schnellstraße / Autobahn in die Stadtmitte abbiegt, dann merkt man schnell die Unterschiede. Hier sieht es wirklich mehr aus wie in einem spanischen Touristenort. Nur vermutlich noch schlimmer. Dichter an der Strandlinie bestehen die Häuser in der Ecke in der wir Parken eigentlich nur aus kleinen Hotelanlagen und Appartmenthäusern. Vor allem deutsche. An der einen weht die All-Tours-Flagge. Am nächsten Gebäude klebt ein vergilbtes „Schauinsland Reisen“. Wobei das sonst wirklich nett gelegen und brauchbar ist.

Wir gehen entlang der Promenade. Ein kleiner Fußweg führt hier vom Strand entrückt und deutlich erhoben um die Anlagen. Dann kann man unser Ziel auch schon sehen, die Dünen von Maspalomas. Tatsächlich gibt es hier ein gut 400 ha großes Strandgebiet mit hohen Sanddünen, wie wir sie bisher eher in den Vereinigten Emiraten gesehen haben.

Wir wandern hier einmal quer durch die Dünen. Vom Promenadenweg bis zum Wasser. Wer das schon mal mit schönem trockenem und sehr feinen Sand gemacht hat, weiß, dass das echt anstrengend ist. Und das bei knapp 29°C. Das sind wir froh, irgendwann die Füße in das Wasser halten zu können.

Der Süden der Insel ist im Schnitt in den letzten Tagen wirklich immer 5°C wärmer gewesen als bei uns im Norden. Gran Canaria wird durch seine Beschaffenheit auch manchmal als Micro-Kontinent bezeichnet. Es gibt 14 verschiedene Micro-Klimazonen. Die Wüstendünen sind eine davon.

Das Wasser hat auf dieser Seite ungefähr die gleiche Temperatur würden ich sagen. Um die 20°C. Also erfrischend und noch nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt. Aber die Wellen sind hier deutlich ruhiger. Die Wellen landen hier sehr langsam und flach an. Größere Wellen gibt es nicht, die See sehr ruhig. Also das perfekte Badewetter.

Das denken sich auch sehr viele Rentner. Die Kanaren sind durch hier sehr beständiges Wetter ohnehin das Florida Europas. Im ganzen Jahr schwankt die Temperatur nur zwischen 20 und 26°C.

Und aktuell sind wir noch außerhalb der Saison. Daher ist der Altersdurchschnitt hoch. Und ich nehme an auch viele aus Ostdeutschland. Das sagt mir der hohe Anteil der FKK-Zelebrierenden hier am Strand. Auch wenn es kein offizieller FKK Strand ist. Zumindest habe ich kein Schild gesehen. Aber das stört hier keinen.

Wir gehen also am Strand zurück zum Auto. Vorbei an viel gealterter Haut in guter Farbe. Irgendwann geht es dann nochmal durch die Dünen. Hier aber nicht mehr wirklich hoch. Mehr wie an der Ostsee. Dahinter die wirkliche Strandpromenade. Also eine lange Ansammlung wirklich schlechter Touristen-Shops mit Ramsch. Und dem Mozart II Cafe. Kreidetafel mit der aktuellen Kuchenauswahl auf Deutsch. Schlechter, täglicher Live-Musik und vielen Plastikstühlen im Halbschatten – voller Rentner. Das sind die Schauinsland-Reisen dieser Welt.

Wir packen ein und fahren weiter die Küstenstraße. Quasi bis zum Ende der vollen Ausbaustufe der Autobahn nach Puerto de Mogán. Irgendwann war dieses kleine Dort man ein schönes Fischerdorf. Jetzt ist es auch noch sehr schön hergerichtet. Besteht aber zu 3/4 aus Touristen.

Es gibt eine tolle kleine Bucht. Keine Wellen. Ein schöner kleiner eingekesselter Sandstrand. Es gibt noch einen kleine Yachthafen mit vielen schönen Schiffen. Alles umringt von tollen kleinen weißen alten Häuschen mit bunten Akzentfarben. Es ist wirklich malerisch. Das Wasser im Hafen ist so schön klar, man kann die bunten Fischen wie im Aquarium sehen. Ich möchte am liebsten hereinspringen für eine kleine Abkühlung. Es ist wirklich schön hier.

Wir kommen zur Mittagszeit an und lassen uns dazu hinreißen nach den Google Bewertungen ein Restaurant an der Promenade für ein Mittagessen zu nehmen. Eigentlich wissen wir es besser: Nimm NIE, unter keinen Umständen, wirklich nicht, ein Restaurant an der Promenade. Aber die Bewertungen lagen bei 4.6. Was soll man falsch machen. Alles. Die Käseplatte war schlecht und labberig. Die Oliven angelaufen. Die gebratenen Garnelen frei von Geschmack. Ich muss gleich noch auf Google gehen. Das trübte den sonst schönen Aufenthalt hier. Wir einen Tagesbesuch von ein paar Stunden oder einmal ein Badetag außerhalb der Saison sehr schön hier. Das reicht dann aber auch.

Wir fahren mit unserem kleinen roten Flitzer wieder zurück in den Norden. Es sind wirklich 4,5°C Temperaturunterschied auf diesen 50km Entfernung in der Luftlinie.

Und in der Tat kommen wir hier einfach so im Parkhaus der Autovermietung mitten in der Stadt unter. Ich hoffe zumindest, dass wir das Morgen nicht noch zahlen müssen.

Abendessen gibt es heute im Appartment. Aber vorher wird noch eine Runde am Strand gebadet.

Dann geht es mit schweren Dünen-Beinen und schlechtem Essen vom Mittag vollkommen müde ins Bett. Gute Nacht.

cheers.
Sebastian

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