Tag drei in London. Wir leisten uns wieder den Luxus vernünftig lange auszuschlafen. Schließlich sind wir die beiden letzten Tage auch rekordverdächtig viel gelaufen. Da haben wir uns ein bisschen Urlaub auch verdient.

Aus unserem Appartment geht es heute als erstes wieder an die Themse. Zielort: Tower of London. Die Ringburg wurde einst im 11. Jahrhundert als Festung zur Verteidigung der Stadt errichtet. Seit dem wird die Anlage unterschiedlich genutzt und dient „[…] den englischen und britischen Königen unter anderem als Residenz, Waffenkammer, Werkstatt, Lager, Zoo, Garnison, Museum, Münzprägestätte, Gefängnis, Archiv und Hinrichtungsstätte.

Hier ist inzwischen einfach viel britische Geschichte ausgestellt und ein Besuch ist ein Muss … und lohnt sich auch. Man kann hier ein paar Stunden verbringen. Es wird hier in verschiedenen Gebäudeteilen viel ausgestellt. Man kann die alte Burganlage fast vollständig umrunden und den sich wie ein Bogenschütze fühlen, der hier den Englischen König verteidigt.

Es wird viel altes Waffengerät und Rüstungen ausgestellt. Und eben natürlich auch jede Menge Schmuck und die Insignien verschiedener Könige. Inzwischen ist der Tower UNESCO Weltkulturerbe und wird jährlich von mehr als 2,5 Millionen Menschen besucht. So voll kam es mir aber gar nicht vor.

Nach dem Tower gehen wir direkt wieder zur U-Bahn und fahren ein Stück weiter. In einem großen Bogen mitten durch den modernen Stadtteil Canary Wharf fahren wir auf die andere Seite der Themse, nach Greenwhich. Weiter Teile der Strecke fährt die Bahn hier oberirdisch, so as man tolle Eindrücke von der Stadt sammeln kann. Eigentlich würde ich jetzt gerne nochmal nach Canary Wharf. Hier stehen die höchsten Gebäude der Stadt und es ist ein sehr modernes Viertel voller moderner Gebäude und steht so sehr im Gegensatz zu dem alten Stadtkern Londons. Mal sehen ob wir das noch schaffen. Ich denke, das werden wir für den nächsten Besuch einplanen müssen.

Die U-Bahn geht einmal unter der Themes hindurch. Auf der anderen Seite steigt man in Cutty Sark aus. Ein paar Meter weiter am Ufer steht hier die University of Greenwich. Man kennt die tollen alten Gebäude und die Fläche z.B. aus dem Marvel Film Thor – The Dark Kingdom. Im Film findet vor dieser schönen Kulisse der große Showdown statt. 

Showdown hin oder her. Aber die Gebäude sind wirklich toll und der Blick hier auf die Stadt bildet eine tolle Kulisse. Fast in einer geraden Linie zu der Parkanlage auf dem Universitätsgelände liegt auch das Royal Observatory Greenwich auf der dahinterliegenden Anhöhe.

Und das ist der eigentlich Grund warum ich hier unbedingt einmal nach Greenwich wollte. Den hier verläuft der Nullmeridian. Also diejenige geografische Länge von Nord- nach Südpol mit der Koordinate „0“. Hier findet also quasi die globale Unterscheidung von Osten oder Westen statt. Hier befindet sich die Zeitzone +/- 0. Während durch Nord und Südpol und den Äquator die Breiten im Grunde gegeben sind, ist die Festlegung des Nullmeridian durch eine Konvention während der Internationalen Meridiankonferenz 1884 definiert worden.

Meine automatische GPS Koordinaten-Aufzeichnung hat leider nicht ganz genau den Nullmeridian getroffen. Ich habe immerhin eine GPS Koordinate mit einer Länge von 0.00000033527612686157227. Das ist schon ziemlich gut auf dem Nullmeridian.

Das ist schon spannend wenn man sich überlegt, was diese Festlegung alles für die moderne Welt bedeutet. Also der Fixpunkt für Zeitzonen – wobei sich die Datumsgrenze an dem 180° orientiert, also der Antimedianlinie – zu sein und eben auch für die globale Navigation. Im Grunde ist in der digitalen Welt jeder Ort der Welt in Relation zu diesem Fixpunkt gesetzt, bzw. Fixlinie.

Nächster Bonuspunkt zu der Geschichte und Bedeutung dieses Punktes ist tolle Aussicht über die Stadt. Weil die Sternwarte erhöht liegt hat man hier ein wirklich großartiges Panorama über London. Allein das ist eine kleine Ausfahrt und die Besteigung des Hügels wert.

Dann geht es aber wieder zurück zur U-Bahn. Wir fahren zurück durch die Stadt und können noch einmal die Sicht und die Fahrt durch die Stadt genießen. Es gibt kein extra Stop mehr in Canary Wharf. Wir fahren direkt durch bis Hyde Park Corner. Im The Grenadier gibt es noch einen kleinen Absacker zu unserem erfolgreichen Tagesausflug. Eine tolle kleine Bar sehr versteckt in einer gemütlichen und ruhigen kleinen Hinterhofstraße.

Von dort laufen wir wieder das letzte Stück zu Fuß zu unserem Appartment. Bewegt haben wir uns heute wieder knappe 36 Kilometer. Wobei das meiste davon vermutlich die U-Bahn für uns übernommen hat. Es kommen ein paar Höhenmeter zur Sternwarte dazu. Das gleich ein bisschen aus.

Auch heute wieder ein sehr schöner Stadttag mit tollen Zielen. Greewich ein muss. Und der Tower of London eigentlich auch. Beide lohnenswert. Und wieder geschichtlich und traditionell sehr aufgeladen. Gute Nacht.

cheers,
Sebastian

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