Hallo und Humppa nach Deutschland. Für die erste Nacht auf den Bikes hatten wir uns ein Motel gesucht. Der Besitzer, bzw. zumnindest derjenige der uns bediente, der selber in den 70ern in Deutschland stationiert war und uns dementsprechend schnell als Deutsche identifiziert hatte und dann auch selber anfing ziemlich gutes Deutsch zu sprechen. Weil wir ja so nette Leute waren hat er uns dann auch gleich noch einen Runden Preis gemacht und 57 Cent erlassen. Und noch besser, wir haben dann noch zwei Pakete „Goodys“ bekommen. Leider keine Süßigkeiten sondern Kopfschmerztabletten. Weil wir den guten Mann natürlich nicht enttäuschen wollen haben wir die 12 Schachteln mit Ablaufdatum irgendwann Anfang des Jahres erst am nächsten Morgen heimlich weggeschmissen.

Toll an den Staaten ist ja auch, dass die Eidechsen, die ich früher im Terrarium gehalten habe, hier völlig frei herumlaufen. Z.B. wenn diese putzigen Tierchen erst an der Zimmertür zu deinem Motelzimmer sitzen und unter der Tür verschwinden wenn du dich der Tür näherst ( wir haben Ihn dann aber nicht im Zimmer wiedergefunden ).

Gut in dem Zimmer geschlafen ging es dann gestärkt in den Tag. Erst einmal voll tanken. In den Tank passen ca. 18 Liter. Das entspricht vier Gallonen, mit denen hier gerechnet wird. Eine Gallone kostet ca. $2,40. D.h. für einmal voll tanken zahlen wir ungesfähr 6,50 EUR.

Dann erst einmal Frühstücken. Und zwar wie sich das gehört bei „Rosis Dinner“. Es fällt auf, dass wir mit Abstand das jüngste Publikum. Ansonsten nur Rentner.
Zum Frühstück gibts Pan Cakes ( Pfannkuchen ), Egg ( wir entschieden uns für Rührei ) und Bacon ( gebratener Schinken ). Das schmeckt so, dass man sich dran gewöhnen könnte. Man wird mehr als satt ( die anderen beiden haben nicht aufgegessen ) und man zahlt mit Getränk ( Wasser und Kaffee wären kostenlos ) umgerechnet gerade einmal 4,50€ ( Eidechsen vor dem Fenster ).

Weiter geht es also. Immer noch in Florida ging es immer weiter an der Küste. Häufig kommt man durch Sumpflandschaften. An den Straßenrändern sind häufig kleine Reiher zu sehen, die man zu Hause nur aus dem Zoo kennt. Ab und zu finden sich auch Schilder „Aligator-Farm“, die haben wir aber nicht besucht. Vormittags ist das Wetter noch angenehm. Allerdings ändert sich das meiste schnell und man sucht sich instinktiv Parkplätze im Schatten oder flüchtet zügig in selbigen.

Es geht den Tag weiter auf dem Highway 1 an der Küste entlang, durch Daytona Beach, weiter durch Jacksonville und gegen den später Nachmittag auch heraus aus Florida und hinein in den Bundesstaat Georgia. Gleichzeitig fahren wir nun von der Küste weg und westlich hinein in das Land. Die ersten Kilometer in Georgia lehren vor allem, dass man sich künftig rechtzeitig Gedanken ums Tanken machen sollte. Die Strecken zwischen den Dörfern werden immer länger. 20 Meilen nichts anderes als Bäume und noch nicht mal Gegenverkehr scheint normal.

Wir wechseln von der 1 auf den Highway 341 und machen Rast für den Abend in McRea. Wieder ein Motel. Billiger und besser mit einem Grill nebenan. Es gibt Gegrilltes. Tagessoll: 275 Meilen ( 450km ).

Nach dem Einchecken wollten wir schnell nocheinmal die Stadt sehen und etwas Essen. Bevor es also zu dem Grill gleich nebenan ging noch einen kleinen Spaziergang durch die „Stadt“.
Wenn man so durch die Südstaaten fährt kann man nicht umher, dass einem die doch zahlreichen bis sehr zahlreichen Kirchen auffallen. Besonders die Baptisten stechen dabei hervor ( Teilweise stehen zwei Kirchen direkt nebeneinander ). Auch im Fernsehen sind die Kirchensendungen mit diesen spannenden Wunderheilern und kircheliche Motivationstrainer sehr present. Ich möchte mich keineswegs darüber lustig machen, nur die Intensität mit der der Glaube teilweise gelebt wird scheint mir persönlich befremdlich.
Kaum waren wir nun 5 Minuten in McRea unterwegs stoppte ein Auto vor uns und Steve ( ich nenne einfach mal alle Personen die wir treffen, und deren Name ich mir leider nicht eingeprägt habe Steve ) stellt sich uns vor als jemand von der Nachbarschaftswache und ob er uns helfen könne. Eigentlicgh ein netter Zug, auch sonst wird man immer freundlich und hilfsbereits begrüßt. Im Laufe des Gesprächs ( er steht auf die Scorpions ), das sich zu seinem Monolog über den Sittenverfall der Jugend und Jesus Christus unseren Herren und Erlöser entwickelt, kommen uns Zeifel an der uneingeschränkten Vertrauenswürdigkeit des Mannes auf. Wir verabschieden uns freundlich und nennen Ihm das falsche Motel in dem wir abgestiegen sind.

Keep you updated,
Sebastian

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