Gleich vorweg: Meine erste Flash on the Beach Erfahrung wird definitiv nicht meine letzte bleiben – das ist sicher! John schafft es auf beeindruckende Weise hochkarätige und interessante Speaker zusammenzutragen, die die gesamte Konferenz zu einem inspirierenden Erlebnis für Entwickler und Kreative generell werden lässt. Ganz egal ob man sich dann auch noch mit Flash beschäftigt oder nicht ( auch wenn Flash natürlich ganz klar der Grund und der Fokus der Veranstaltung ist ).

Die FOTB fand im Brighton Dome und näherer Umgebung statt. Es gab bis zu vier parallele Sessions. Für alle die, die keinen Workshop am Sonntag gebucht hatten fing es Montag morgen mit dem Check-In an. Wäre schön gewesen hätte man sein Mobiltelefon auf UK-Zeit umgestellt. Dann hätte man noch ausschlafen können und wäre nicht eine Stunde zu früh.

Nicht nur der Brighton Dome ( ein altes Theater mit entsprechend größer Bühne und klasse Sitzen ) machte gleich zu Beginn Eindruck. Auch das Opening-Video lässt das kreative Herz höher schlagen:

Die Keynote machen Andrew Shorten, Thibault Imbert, Richard Galvan und Doug Winnie. Alle samt Produktmanager bei Adobe. Es gab wenig Neues. Aber es gab noch eine kleine Preview vom nächsten Flash Player zusehen. Gerade die Mac-User dürften sich freuen, wurde doch endlich deutlich an der Video-Performance Schraube gedreht. Mehr GPU lässt den Flash Player nicht mehr bei 80% sondern 5% CPU-Auslastung bei der Videowiedergabe sein Werk verrichten.

Weiter ging es mit Grant Skinner. Weg vo Code, hin zur Inspiration und was man mit Flash sonst noch so machen kann und ganz. Nimm dir die Zeit – und plane das am besten auch fest ein – etwas Neues auszuprobieren. Was gibt die Technologie sonst noch so her. Daraus ergeben sich dann neue Projekte ( und Kunden ) schneller als man das gedacht hätte. Dazu zeigte er seinen eigenen Experimente. Z.B. das Steuern der Carrera Bahn mit einem Android-Phone-Pedal, dem Android-Phone-Multiplayer-Game-Controler oder dem Steuern der Carrera Bahn mit Hilfe von Sound ( welches Kind freut das nicht – besonders die Großen ).

Next: Andre Michelle: Audio – was den sonst. Nichts wirklich Neues an dieser Front, aber in dem Saal ist der Sound einfach großartig. Da kann man auch einfach mal genießen was andere mit dem Audiotool so zaubern !

Next: Mario Klingemann. Mario hatte angekündigt, dass er nach diesem Vortrag erst einmal eine kreative Auszeit nehmen wolle. Also vorerst die letzte Chance Mario Klingemann auf der Bühne zu sehen. Das muss man sich dann natürlich auch ansehen. Wie immer wird man nicht enttäuscht. Höhepunkt: Wie baue ich in ein paar Tagen ein Tool aus einer Kamera und Flash, dass mir automatisch eine Puzzle löst …

Hoss Gifford: „Things i have learned“. Im Grunde schon eine „Get Inspired Session“. Der Vortrag ist nur schwer zu beschreiben. Aber er hat recht. „Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Nimm dir die Zeit.“. Es ging nicht nur um die simplen, alltäglichen Dinge, die dann doch irgendwie nicht mehr selbstverständlich sind, aber dann eigentlich doch. „Warum gehe ich nicht jeden Tag meine Aufgaben so an, wie an dem Tag bevor ich in den Urlaub fahre.“

Next: Robert Hodgin: So gut, dass John scheinbar bewusst keinen andere Session zur gleichen Zeit angesetzt hat. Eine audiovisuelles Erlebnis der besonderen Art. Als Einleitung von John: „Wer benutzt iTunes ? Wer kenn in iTunes die Visualisierung zu den Songs ? Das ist der Mann der das gemacht hat!“. Hier mal ein sehr schönes Beispiel ( auch das im Theater mit riesiger Leinwand und super Sound natürlich „etwas“ besser ):

Nach drei Stunden Pause und dem einem Freigetränk an der Bar ging es abends um 20h nochmal zur „Inspired Session“. Redner am ersten Tag: Stefan Sagmeister mit „Design and Happiness“. Wer irgendwann mal die Chance hat diesen Menschen live zu erleben, sollte dies unbedingt tun. Eine wirklich interessante Persönlichkeit. Der gute Mann ist erfolgreicher Designer. Eines seiner Geheimrezepte: Auszeit nehmen. Und in der Tat macht er alle paar Jahre ( 5-6 ) ein Jahr Pause von der normalen Arbeit um für sich kreativ zu sein. Letztendlich mit dem Erfolg, dass es sich nicht nur persönlich, sondern auch monetär für ihn auszahlt. Eine echte „Inspired Session“. [Update: Ted Talk von Ihm, quasi das gleiche: http://www.ted.com/ ]

Der Abend klingt aus bei eine paar Cola und gemütlichem Beisammensein ! Grüße an die Flash Usergroup Ruhrgebiet.

Tag 2

09.00 Uhr – „The Elevator Pitch“: 20 hochmotivierte Künstler / Coder / Speaker haben 3 Minuten Zeit um zu zeigen was sie können. Der Gewinner wird im Nachgang ermittelt und bekommt im nächsten Jahr eine eigene Session. Es war in der Tat ein bunt gemischter Haufen mit Vorträgen bei denen man sich schon gefragt hat – warum ?! – und sehr eindrucksvollen Präsentationen bei denen man gerne mehr als 3min gesehen hätte.

Branden Hall: Bisher hatte ich noch nicht die Gelegenheit mir das Hype Framework mal anzusehen und mal schauen wie lange es dauert, bis ich wirklich dazu komme ( -> Auszeit für die Kreativität nehmen ), aber man sollte es auf jeden Fall mal tun. Mit diesem Visualisierungsframework lassen sich wunderbare Sache erschaffen. Besonders erfreut hat mich die Ankündigung, dass auch erste Sachen nach JavaScript portiert wurden ( mehr als Versuch und weniger als dauerhafte Lösung wegen Zeichenperformance – Flash bleibt Nummer 1 ).

Joa Ebert: Eigentlich dürfte man schon gar nicht mehr zu den Vorträge gehen. Man geht immer mit dem Gefühl raus: „Was mache ich eigentlich den ganzen Tag.“ Heute: Wir bauen uns einen eigenen Flash Player. Aus Joas stetiger Bemühung der Flash Plattform mehr Performance zu entlocken und dar kompilierte Gut zu optimieren, was derzeit in seinem Apparat Framework mündet, ist JITB der jüngste Spross. Letztendlich geht es darum bestehenden ActionScript Code in Java zu wandeln um diesen dann in der wesentlich performanteren JVM laufen zu lassen – also der Flash API innerhalb von Java. Einfaches und eindrucksvolles Beispiel: Ein winziges Skript, dass einfach nur ein paar tausend Instanzen eines Objektes erzeugt: Laufzeit Flash Player 560ms. Laufzeit in Java nach JITB: 16ms. Liebes Flash Player Team: Da geht noch was bei euch :)

Next: Florian Schmitt – „Business in the front – arty in the back.“ Anfänglich eine wenig schwer aber letztend ganz gut anzusehen.

Julien Vallée, ist ein Designer aus Montreal, den John auf der Offf, für die er auch den Opener kreierte, rekrutiert hat. Er zeigte tolle Entstehungsprozesse und Make Ofs von seine Produktionen für die New York Times oder MTV.

OFFF Paris 2010 Sponsors titles from Julien Vallée on Vimeo.

Nando Costa – ein Designer aus den USA, der z.B. den bereits beworbenen Introfilm zur FOTB2010 begesteuert hat, zeigte Einblicke in seine Arbeit, und u.a. das Making Of zu dem Introfilm. Projekte die gelungen sind und Pitches die letztendlich an andere Studios gingen.

Pause, Freigetränk und Ready for Inpsired Session

Brendan Dawes – „Makers of Things“: Talk – Action = Shit. Eine Reise durch ein paar Jahr(zehnt)e in der digitalen Produktion und Projekten die Brendan gemacht hat. Den ganzen Vortrag gibt es bereits auf seiner Webseite zu sehen: http://www.brendandawes.com/project/makers-of-things/

Mehr Bar, mehr den Abend genießen.

Tag 3

Es geht los mit „6 of the Best – 10 Mins Each“. Irgendwie rissen die Sachen leider nicht so vom Hocker, wie man sich das bei dem Titel gewünscht hatte. Trotzdem wert so früh aufzustehen. Auch wenn es nicht live gecodet war, es gab noch mehr von Robert Hodgin zu sehen. Traumhaft.

Robert Reinhardt: Hab ich irgendwie verpasst. Wir haben uns mehr mit dem Gewinnspiel beschäftigt. Den auch in diesem Jahr gab es einen Fotowettbewerb. Die besten Bilder die mit der offiziellen Flash on the Beach Mütze eingereicht werden bekommen Freikarten für das nächste Jahr. Wir haben ein wenig außer der Reihe dann mehr ein Video eingereicht. Hier der Beitrag der Flex Usergroup Hamburg und der Flash Usergroup Ruhrgebiet:

Letztendlich gab es dann doch noch ein Ticket dafür, John: „I give it to the nacked guy.“

Ralph Hauwert – Auch immer wieder sehenswert. Mehr Code, mehr Mathe, viel 3D – am besten selber sehen !

Cyriak Harris – „Animated Mental Malfunctions“. Der Titel trifft es eigentlich. Wenn auch nicht in Flash umgesetzt sondern in After Effects is es ein großartiges visuellens und Hirnschmelzendes Erlebnis. Also mal „Cyriak Harris“ Videos bei YouTube schauen !!! Weniger „Mental Malfunctions“ aber zusammen mit der Musik sehr gelungen:

Joshua Hirsch ist technischer Leiter bei der Agentur „The Big Spaceship“. In seinem „Summer Fridays“ berichtet er über die Erfahrung mit der kreativen Freizeit. So wird in der Agentur der Freitag Nachmittag in der Regel für interen Projekte genutzt und nicht für Kundenarbeit ( bei dringenden Deadlines mal ausgenommen ). Auch wenn Google in diesem Bereich immer noch den größten Freiraum gewährt ( offiziell 20% für eigene Projekte ) so gibt es auch bei Freitag Nachmittagen entsprechend interessantes das sich letztentlich auch für die Agentur lohnt.

Der letzte Vortrag gehörte Jared Tarbell. Der Designer und Entwickler ist u.a. Co-Founder von etsy.com. und derzeit begeistert von algorithmisch generierter Kunst. Beispiele hier: http://www.complexification.net/.

Fazit: Flash on the Beach 2011 – Ich komme !

Flex UG HH is everywhere
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