Tag 1, Hamburg. Zumindest hätte es Tag 1 werden sollen. Abflug in Hamburg geplant 9 Uhr, Boarding 8:35 Uhr. Ich war in Erwartung, dass es morgens ( Hamburg fliegt erst ab 6 Uhr ), noch nicht zu langen Schlangen an den Schaltern kommen wird. Eincheckt war ich ja bereits online, es galt nur das Gepäck abzugeben.

Leider herrschte an dem Tag das Aldi-Prinzip vor: Schöne nur eine Kasse aufmachen. Bzw. in diesem Falle nur einen Gepäckschalter. Gaanz toll. Also von 7:05 Uhr bis 8:30 Uhr in der Schlange vor der Gepäckabgabe gewartet. Abgegeben. Durch die Sicherheit gehetzt – schließlich denkt man, dass die Mitreisenden bereits Boarden – und zum Gate gesprintet. Von der Meldung „Flight cancelt“ empfangen. Juhu ! NOT !

Die freundliche Frau an der Information: „Da müssen Sie dann jetzt zum Lufthansa-Schalter in der Halle gehen. Hier drinnen ( an den Gates ) kann Ihnen da keiner helfen.“ Ich verließ also den Abflugbereich wieder. In dem Moment leider noch nicht in der Geistesgegenwart, dass mein Gepäck ja noch im Flughafen eingecheckt ist.

Oben bei den Schaltern angekommen hatte sich die Lage bei der Lufthansa noch nicht entspannt. Die Schlange beim Check-In hatte sich nochmals verdoppelt ( also bestimmt 2,5 Std Wartezeit ) und leider hatte sich schon eine etwas längere Schlange einmal quer durch die Halle vor dem noch schlechter besetzten Ticket-Schalter gebildet.

Ich hatte mich dreist selber in die Klasse befördert und nochmal beim Check-In angestellt – der kürzesten Schlange zu einem Lufthansa-Angestellten im Gebäude. Leider gab es da nur den Hinweis, dass das die Kollegen beim Ticketschalter machen müssten.

Inzwischen hatte ich auch eine SMS von der Lufthanse bekommen. „Flight canceled. Connection Flight inaccessable.“.
Das war der Moment in dem ich für den Tag mit einer rechtzeitigen Reise nach Frankfurt und ein Erreichen des Anschlussfluges nach Tokyo abgeschlossen hatte. Was machen mit dem Gepäck im Flughafen ? „Gehen Sie mal unten zum Ausgang. Wenn jemand rauskommt, dann mogeln Sie sich da mal rein und holen das Gepäck raus.“

Die haben einen Alarm wenn man da falsch herum reingeht ! Der freundliche Beamte ließ sich aber überzeugen und mein Gepäck lag bereits bereit.

Wieder ab in die Warteschlange zum Ticketschalter. Man trifft nette Menschen dort. Die Reisenden in den ersten 150m der Schlange waren deutlich unentspannter. Der Rest hatte bereits mit seinem pünktlichen Urlaub abgeschlossen. Insgesamt waren wohl 3 Maschinen nicht gestartet und Gäste aus drei Maschinen auf der Suche nach Alternativen. Parallel dazu hatte die Lufthansa an dem Tag ein neues System eingeführt, das noch mit Kinderkrankheiten zu kämpfen hatte.

Zeitgleich rief ich bei der Lufthansa Hotline an. Nach gerade mal 15min geriet ich an eine in der Tat sehr hilfsbereite Call-Center Mitarbeiterin, scheinbar mit Sitz in Ost-Europa, die mir zwar versucht hatte einen alternativen Flug nach Frankfurt zu organisieren, aber leider wären alle Maschinen, die mich rechtzeitig hätte hinbringen können, bereits ausgebucht. Also wurde mir zumindest eine Umbuchung für morgen zugesichert. Ich konnte die Schlange verlassen.

Ich saß bereits in der U-Bahn das klingelt das Telefon. Es würde ihr leid tun, aber ich wäre immer noch im Flughafen eingecheckt und das könne Sie nicht ändern. Das würde nur am Flughafen gehen. Ich wollte in dem Moment aber nicht umdrehen um mich nochmal in die Schlange zu stellen und war leider am nächsten Tag früher da – virtuell habe ich also die Nacht im Flughafen verbracht.

cheers.
Sebastian

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